Buschfieber

(Tsutsugamushi-Fieber; milbenbedingter Typhus; tropischer Typhus)

VonWilliam A. Petri, Jr, MD, PhD, University of Virginia School of Medicine
Überprüft/überarbeitet März 2022
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Das Buschfieber ist eine von Milben übertragene und durch Orientia tsutsugamushi (vormals Rickettsia tsutsugamushi) hervorgerufene Krankheit. Die Symptome bestehen aus Fieber, einer Primärläsion, einem makulären Exanthem und einer Lymphadenopathie.

(Siehe auch Übersicht über Rickettsien und verwandte Infektionen.)

Das Buschfieber ist verwandt mit Rickettsiosen.

O. tsutsugamushi wird durch Trombiculid-Milbenlarven (chiggers) übertragen, die sich von Wald- und Landnagern, einschließlich Ratten, Wühlmäusen und Feldmäusen ernähren. Auch die Infektion des Menschen folgt einem Chiggerbiss. Die Milben sind sowohl der Vektor als auch das natürliche Reservoir für O. tsutsugamushi.

Das Buschfieber ist endemisch in einem Gebiet im asiatisch-pazifischen Raum, das von Japan, Korea, China, Indien und Nordaustralien begrenzt wird.

Symptome und Bschwerden des Buschfiebers

Nach einer Inkubationszeit von 6 bis 21 Tagen (Mittelwert 10 bis 12 Tage) beginnen die Symptome des Buschfiebers plötzlich und umfassen Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und eine generalisierte Lymphadenopathie. Mit Beginn des Fiebers entwickelt sich oft eine schorfige Kruste an der Stelle des Milbenlarvenbisses. Die typische Läsion des Scrub-Typhus beginnt als rote, verhärtete Läsion mit einem Durchmesser von etwa 1 cm; sie bildet schließlich Blasen, rupturiert und wird von einem schwarzen Schorf bedeckt. Die Fähigkeit der verschiedenen Stämme von O. tsutsugamushi, einen Schorf zu bilden, ist unterschiedlich, und ein Schorf ist bei hellhäutigen Menschen leichter zu erkennen. Es kommt zu einer Vergrößerung der regionalen Lymphknoten.

Das Fieber steigt während der 1. Woche an, oft auf 40–40,5° C. Es kommt häufig zu heftigen Kopfschmerzen, ebenso zu einer konjunktivalen Injektion. Während des 5.–8. Fiebertags entwickelt sich am Körperstamm ein makuläres Exanthem, das sich oft auf die Arme und Beine ausbreitet. Es kann rasch wieder verschwinden oder makulopapulös und intensiv gefärbt werden. Während der 1. Fieberwoche hustet der Patient, und während der 2. Krankheitswoche kann sich eine Pneumonitis entwickeln.

In schweren Fällen steigt die Pulsrate an; der Blutdruck fällt ab und es kommt zu Delirium, Stupor und Muskelzuckungen. Eine Splenomegalie kann auftreten, und eine interstitielle Myokarditis ist häufiger als bei anderen Rickettsiosen. Bei fehlender Therapie kann über 2 Wochen hohes Fieber bestehen, das dann langsam über mehrere Tage abfällt. Unter Therapie beginnt die Entfieberung meist innerhalb von 36 Stunden. Die Genesung erfolgt prompt und ohne besondere Ereignisse.

Diagnose des Buschfiebers

  • Klinische Symptomatik

  • Biopsie von Hautausschlag mit fluoreszierender Antikörperfärbung, um den Erreger zu erkennen

  • Akute und laufende serologische Untersuchungen (serologische Untersuchungen sind akut nicht sinnvoll)

  • Polymerasekettenreaktion (= Polymerase-Kettenreaktion)

Die Manifestationen des Buschfiebers ähneln denen des Rocky-Mountain-Flecktyphus und des epidemischen Typhus. Das Buschfieber kommt jedoch in verschiedenen geographischen Regionen vor (asiatisch-pazifischer Raum, der von Japan, Korea, China, Indien und Nordaustralien begrenzt wird), und häufig entwickelt sich eine Kruste mit einer Satelliten-Adenopathie.

Einzelheiten finden Sie unter Diagnose von Rickettsien und verwandten Infektionen.

Behandlung des Buschfiebers

  • Doxyzyklin

Antibiotika sind am wirksamsten, wenn sie bald nach Beginn der Symptome verabreicht werden.

Die primäre Therapie des Buschfiebers erfolgt mit Doxyzyklin 200 mg p.o. 1-mal täglich, gefolgt von 100 mg 2-mal täglich, bis eine klinische Besserung eintritt, der Patient 48 Stunden fieberfrei ist und mindestens 7 Tage lang behandelt wurde.

Obwohl einige Tetrazykline Zahnfärbungen bei Kindern < 8 Jahren verursachen können, rät das Centers for Disease Control and Prevention (CDC), dass ein Kurs von Doxycyclin 2,2 mg/kg oral oder i.v. zweimal täglich gerechtfertigt ist (1), verabreicht für 5 Tage bei leichter Erkrankung und für 10 Tage bei Hochrisiko-Kindern. Die Forschung zeigt, dass kurze Zyklen von Doxycyclin (5 bis 10 Tage, wie bei der Rickettsien-Krankheit verwendet) bei Kindern verwendet werden können, ohne Zahnfärbung oder Schwächung des Zahnschmelzes zu verursachen (2). Schwangere Frauen können während der Schwangerschaft 2-mal täglich 160 mg/800 mg Trimethoprim/Sulfamethoxazol erhalten, aber nicht über die 32. Schwangerschaftswoche hinaus.

Für schwangere Frauen und Patienten mit schwerer Doxycyclin-Allergie hat sich Azithromycin (500 mg am ersten Tag, gefolgt von 250 mg täglich für 2 bis 4 weitere Tage oder 1 g zu Beginn, gefolgt von 500 mg einmal täglich für 2 Tage) als sichere und wirksame Alternative zu Doxycyclin erwiesen (3).

Chloramphenicol 500 mg oral oder i.v. 4-mal täglich für 7 Tage ist eine alternative Behandlung. Orales Chloramphenicol ist in den Vereinigten Staaten nicht erhältlich, und seine Verwendung kann hämatologische Nebenwirkungen hervorrufen, die eine Überwachung der Blutwerte erfordern.

Literatur zur Behandlung

  1. 1. Centers for Disease Control and Prevention: Information for Healthcare Providers, Typhus Fevers

  2. 2. Todd SR, Dahlgren FS, Traeger MS, et al: No visible dental staining in children treated with doxycycline for suspected Rocky Mountain Spotted Fever. J Pediatr 166(5):1246-51, 2015. doi: 10.1016/j.jpeds.2015.02.015. Epub 2015 Mar 17. PMID: 25794784.

  3. 3. Lee SC, Cheng YJ, Lin CH, et al: Comparative effectiveness of azithromycin for treating scrub typhus: A PRISMA-compliant systematic review and meta-analysis. Medicine (Baltimore) 96(36):e7992, 2017. doi: 10.1097/MD.0000000000007992

Prävention des Buschfiebers

Die Eliminierung oder Verringerung von Milbenpopulationen durch die Beseitigung von Gestrüpp und das Besprühen der befallenen Flächen mit Insektizidrückständen trägt zur Verhinderung des Buschfiebers bei. Bei einer wahrscheinlichen Exposition sollten Repellenzien (z. B. Diethyltoluamid [DEET]) angewendet werden.

Wichtige Punkte

  • Das im asiatisch-pazifischen Raum endemische Buschfieber wird durch den Biss von Chiggern (Milbenlarven) übertragen.

  • Fieber (oft begleitet von einem Schorf an der Bissstelle), Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen und generalisierte Lymphadenopathie beginnen plötzlich; ein Hautausschlag entwickelt sich und breitet sich aus.

  • Behandeln Sie mit Doxycyclin, was auch in schweren Fällen zu einer schnellen Verbesserung führt.