Eine Mastitis ist eine schmerzhafte Entzündung der Brust, die meistens von einer Infektion begleitet ist.
Fieber, das mehrere Wochen nach Beginn des Stillens auftritt, ist häufig auf eine Mastitis zurückzuführen. Staphylokokken sind die häufigste Ursache.
Brustabszesse sind sehr selten und werden gelegentlich durch Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus verursacht.
Symptome und Anzeichen einer Mastitis
Zu den Symptomen einer Mastitis können hohes Fieber und Brustsymptome gehören: Rötung, Verhärtung, Druckempfindlichkeit, Schmerzen, Schwellung und tastbare Überwärmung gehören. Mastitis unterscheidet sich von den Schmerzen und dem Aufreißen der Brustwarzen, die häufig die ersten Tage des Stillens begleiten.
Diagnose von Mastitis
Anamnese und körperliche Untersuchung
Die Diagnose der Mastitis wird durch Anamnese und körperliche Untersuchung gestellt. Mastitis muss von einer Brustvergrößerung ohne Entzündung oder Infektion unterschieden werden.
Behandlung der Mastitis
Analgetika
Vollständige Entleerung der Muttermilch
Antibiotika gegen Staphylokokken
Die Erstbehandlung besteht darin, Schmerzen und Schwellungen mit Analgetika (Paracetamol oder nichtsteroidale Antiphlogistika [NSAR]) zu behandeln. Um die Brust vollständig von Milch zu entleeren, können vor oder während des Stillens oder Abpumpens warme Kompressen auf die Brust gelegt werden. Flüssigkeitsaufnahme wird empfohlen. Diese Maßnahmen sind ausreichend, um viele Fälle von leichter oder mittelschwerer Mastitis zu behandeln.
Mastitis, die nicht auf konservative Maßnahmen anspricht oder sich als schwerwiegend erweist (z. B. fortschreitendes Erythem, Anzeichen einer systemischen Erkrankung), wird mit Antibiotika behandelt, die auf Staphylococcus aureus, den häufigsten Erreger, abzielen (1). Beispiele sind
Dicloxacillin 500 mg p.o. alle 6 h für 7-10 Tage
Für Frauen mit einer Penicillinallergie sind Cephalexin 500 mg p.o. viermal täglich oder Clindamycin 300 mg p.o. dreimal täglich für 10 bis 14 Tage akzeptabel.
Erythromycin 250 mg p.o. alle 6 h wird weniger häufig verwendet.
Wenn sich der Zustand der Frauen unter dieser Therapie nicht verbessert und sie keinen Abszess aufweisen, sollte man zur Abdeckung resistenter Erreger Vancomycin 1 g IV alle 12 Stunden oder Cefotetan 1–2 g IV alle 12 Stunden in Betracht ziehen. Das Stillen und/oder Abpumpen sollte während der Behandlung fortgesetzt werden, da die Behandlung die Entleerung der betroffenen Brust beinhaltet.
Brustabszesse werden durch Ultraschall diagnostiziert und hauptsächlich durch Drainage mittels Nadelaspiration oder chirurgischer Inzision behandelt. Es sollten Antibiotika gegen S. aureus verwendet werden.
Es ist nicht gesichert, das Antibiotika bei Methicillin-resistentem S. aureus zur Behandlung von Mastitis oder Brustabszess erforderlich sind. In seltenen Fällen, wenn kein Abszess vorliegt und der Patient nicht auf Antibiotika anspricht, kann eine Milchkultur angelegt werden.
Literatur zur Therapie
1. Breastfeeding Challenges: ACOG Committee Opinion Summary, Number 820. Obstet Gynecol. 2021 Feb 1;137(2):394-395. doi: 10.1097/AOG.0000000000004254.