Eine ambulante 24-h-Ösophagus-pH-Überwachung mit oder ohne intraluminalem Impedanztest ist derzeit das verbreitetste Testverfahren zur Quantifizierung von gastroösophagealem Reflux. Die wichtigsten Indikationen sind:
Die Tests verwenden eine transnasale kontinuierliche Reflux-Überwachung über einen Katheter oder ein drahtloses pH-Monitoring-Gerät, das endoskopisch am distalen Ösophagus befestigt wird.
Komplikationen treten sehr selten auf. Die Patienten müssen am Untersuchungstag ab Mitternacht nüchtern bleiben, aber sie dürfen wie gewohnt essen, nachdem die Überwachungseinrichtung platziert ist.
Katheterbasierte ph-Überwachung
Ein dünner Katheter, der eine pH-Sonde enthält, wird 5 cm oberhalb des unteren Ösophagussphinkters positioniert. Der Patient dokumentiert über 24 h Symptome, Mahlzeiten und Schlaf. Der ösophageale Säurekontakt wird definiert als der Anteil (%) der gesamten Überwachungszeit, während deren der pH < 4,0 ist. Ein Wert > 4,3% gilt als anormal, wenn der Patient keinen Protonenpumpenhemmer eingenommen hat, und ein Wert > 1,3% gilt als anormal, wenn der Patient für die Dauer des Tests unter der Wirkung eines Protonenpumpenhemmers steht. Zusätzliche Sensoren entlang der mehr proximalen Regionen der pH-Sonde erlauben eine Identifizierung von proximalen Refluxepisoden.
Eine Zweikanal-Ösophagus- und Magen-pH-Sonde hat zwei getrennte pH-Sensoren entlang des Katheters; Ein Sensor wird 5 cm über dem unteren Ösophagussphinkter platziert und ein Sensor wird in den Magen gelegt. Die beiden Sensoren ermöglichen die gleichzeitige Messung des pH-Wertes im distalen Ösophagus und im Magen. Dieser Test ist am nützlichsten für die Bewertung der Wirksamkeit und Angemessenheit von säurebindenden Arzneimitteln.
Die neueren kombinierten pH-Impedanz-Überwachungsgeräte machen auch Mehrkanal-Intraluminal-Impedanz-Tests, die Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre unabhängig von pH-Wert identifiziert. Neben dem sauren Reflux hilft dieser Test, schwach sauren Reflux (pH-Wert zwischen 4,0 und 7) und nichtsauren Reflux (pH > 7) nachzuweisen, der bei einer herkömmlichen pH-Überwachung fehlen würde.
Die Korrelation zwischen den vom Patienten berichteten Symptomen und den Refluxereignissen kann anhand des Symptom-Index (SI) oder der symptomassoziierten Wahrscheinlichkeit (Symptom association probability, SAP) beurteilt werden. Ein signifikanter SI-Wert oder SAP-Wert deutet darauf hin, dass die Korrelation zwischen Symptomen und Refluxereignissen nicht zufällig besteht. Übermäßiger Reflux und signifikante Symptom-Reflux-Korrelation sind positive Prädiktoren für ein positives Outcome bei Antirefluxchirurgie.
Drahtlose pH-Überwachung
Die ambulante Ösophagus-pH-Messung kann auch mittels einer drahtlosen pH-Sensorkapsel erfolgen, die am distalen Ösophagus befestigt wird. Das Gerät wird endoskopisch 5 cm oberhalb des unteren Ösophagussphinkters platziert und misst kontinuierlich die ösophageale Säureexposition (definiert als pH < 4,0) für 48 h. Ähnlich wie beim sondenbasierten Test halten die Patienten Symptome, Mahlzeiten und Schlaf für die Dauer des Tests fest, wodurch sich übermäßige Säureexposition und Symptom-Reflux-Korrelation (SI oder SAP) identifizieren lassen. Da jedoch die Kapsel ein reiner pH-Sensor ist, lässt sich nur azider Reflux nachweisen. Die Kapsel löst sich in der Regel innerhalb einer Woche aus ihrer Befestigung und wird spontan mit dem Stuhl ausgeschieden. Da die Kapsel nach Anbringung ihre Daten drahtlos überträgt, besteht keine Notwendigkeit, sie zurückzuholen.