Darstellung der Nebennierenfunktion

VonAshley B. Grossman, MD, University of Oxford; Fellow, Green-Templeton College
Überprüft/überarbeitet Mai 2022
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    Die Nebennieren, die am proximalen Nierenpol jeder Niere gelegen sind, bestehen aus (siehe Abbildung Nebennierendrüsen) besteht aus einem

    • Kortex

    • Medulla

    Die Nebennierenrinde und das Nebennierenmark haben beide unterschiedliche endokrine Funktionen.

    Nebennieren

    Nebennierenrinde

    Die Nebennierenrinde produziert

    • Glucocorticoids (primär Cortisol)

    • Mineralokortikoide (primär Aldosteron)

    • Androgene (primär Dehydroepiandrosteronsulfat und Androstendion)

    Glukokortikoide induzieren und inhibieren die Gentranskription in vielen Zellen und Organsystemen. Weitere herausragende Effekte sind antiinflammatorische Wirkungen und eine Erhöhung der hepatischen Gluconeogenese.

    Mineralokortikoide regulieren den Elektrolyttransport über epitheliale Membranen. Besonders erwähnenswert ist hier die renale Natriumkonservierung im Austausch gegen Kalium.

    Die physiologische Hauptwirkung der adrenalen Androgene erfolgt erst nach ihrer Konversion zu Testosteron und Dihydrotestosteron.

    Die Physiologie des Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System wird weiter an anderer Stelle besprochen.

    Nebennierenmark

    Das Nebennierenmark besteht aus chromaffinen Zellen, die Catecholamine synthetisieren und sezernieren (hauptsächlich Adrenalin und in geringerem Umfang auch Noradrenalin). Chromaffine Zellen stellen auch bioaktive Amine und Peptide (z. B. Histamin, Serotonin, Chromogranin, Neuropeptidhormon) her. Adrenalin und Noradrenalin, die wichtigsten Amine im sympathischen Nervensystem, sind verantwortlich für die sog. Fight-or-flight-Reaktion (z. B. chronotrope und inotrope Effekte am Herzen, Bronchodilatation, Vasokonstriktion peripher und im Splanchnikusgebiet mit gleichzeitiger Vasodilatation in den Skelettmuskeln und metabolische Effekte wie Glykogenolyse, Lipolyse und Reninausschüttung).

    Klinische Syndrome

    Die meisten adrenalen Mangelsyndrome betreffen alle adrenokortikalen Hormone. Eine Unterfunktion kann primär sein (Fehlfunktion der Nebenniere selbst, wie in Addison-Krankheit) oder sekundär (aufgrund der fehlenden Nebennierenstimulation durch die Hypophyse oder den Hypothalamus). Einige Experten bezeichnen die hypothalamische Fehlfunktion als tertiär.

    Eine adrenale Überfunktion verursacht unterschiedliche klinische Symptome, abhängig von den Hormonen, die beteiligt sind:

    Diese Syndrome überlappen sich gelegentlich hinsichtlich der Symptome, die sie hervorrufen.

    Eine Überfunktion kann kompensatorisch (wie bei der kongenitalen Nebennierenhyperplasie) oder infolge einer erworbenen Hyperplasie, bei Adenomen oder Adenokarzinomen auftreten.