Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Schilddrüsenknoten

VonGlenn D. Braunstein, MD, Cedars-Sinai Medical Center
Überprüft/überarbeitet Aug. 2022
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Schilddrüsenknoten sind gutartige oder bösartige Wucherungen innerhalb der Schilddrüse. Sie sind häufig und treten mit zunehmendem Alter vermehrt auf.

(Siehe auch Darstellung der Schilddrüsenfunktion.)

Die gemeldete Inzidenz von Schilddrüsenknoten variiert je nach Untersuchungsmethode. Bei Patienten mittleren Alters und ältere Patienten, zeigt eine Palpation bei etwa 5% Knötchen. Ergebnisse von Sonographie- und Autopsiestudien deuten darauf hin, dass bei etwa 50% der älteren Erwachsenen Knötchen vorhanden sind. Viele Knötchen werden zufällig bei bildgebenden Untersuchungen von Kopf und Hals entdeckt, die aufgrund anderer Erkrankungen durchgeführt werden.

Ätiologie

Die meisten Knötchen sind benigne. Benigne Ursachen sind

  • Hyperplastischer Kolloidkropf

  • Schilddrüsenzysten

  • Thyreoiditis

  • Schilddrüsenadenome

Bösartige Ursachen sind die Schilddrüsenmalignome

Untersuchung eines Schilddrüsenknotens

Anamnese

Schilddrüsenknoten können schmerzhaft oder asymptomatisch sein. Schmerzen sprechen für eine Thyreoiditis oder eine Zysteneinblutung. Ein asymptomatischer Knoten kann bösartig sein, ist aber in der Regel gutartig.

Die Symptome einer Hyperthyreose (d. h. Palpitationen, Hitzeintoleranz, Gewichtsverlust, Zittern) deuten auf ein Adenom mit Überfunktion oder eine Thyreoiditis hin, während die Symptome der Hypothyreose (d. h. Kälteintoleranz, Gewichtszunahme, Müdigkeit) auf eine Hashimoto-Thyreoiditis hindeuten.

Risikofaktoren für Schilddrüsenkrebs sind

  • Frühere Schilddrüsenbestrahlung, vor allem im Säuglings-oder Kindesalter

  • Alter < 20 Jahre

  • Männliches Geschlecht

  • Positive Familienanamnese für Schilddrüsenkrebs oder multiple endokrine Neoplasie Typ 2

  • Ein einelner Knoten

  • Dysphagie

  • Dysphonia

  • Zunehmende Größe (besonders schnelles Wachstum oder Wachstum während einer thyreoidalen Suppressionstherapie)

Körperliche Untersuchung

Klinische Zeichen, die auf ein entdifferenziertes Schilddrüsenmalignom hinweisen, sind eine steinharte Konsistenz oder Verwachsung mit Umgebungsgewebe, eine zervikale Lymphadenopathie und Heiserkeit aufgrund einer Rekurrensparese.

Tests

Die erste Abklärung eines Schilddrüsenknotens besteht aus Untersuchung auf

  • Thyreoidea-stimulierendem Hormon (TSH)

  • Peroxidaseantikörpern (TPO)

Wenn das schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH) niedrig ist (was auf eine Schilddrüsenüberfunktion hindeutet), wird ein Radiojod-Scan durchgeführt. Knötchen mit erhöhter Radionuklidaufnahme (heiß) sind selten bösartig.

Wenn die Schilddrüsenfunktionstests nicht auf eine Hyperthyreose oder Hashimoto-Thyreoiditis hinweisen, besteht der nächste Schritt darin, den Knoten mit einem Schilddrüsenultraschall zu untersuchen.

Die Ultraschalluntersuchung ist nützlich, um die Größe des Knotens zu bestimmen, erlaubt aber nicht unbedingt eine Unterscheidung zwischen einer benignen oder malignen Läsion. Schilddrüsenkrebs wird durch Hypoechogenität des Knotens, ausgeprägte interne Vaskularität, unregelmäßige Ränder, Höhe des Knotens größer als die Breite, unregelmäßige Makroverkalkungen, feine, gestreifte psammomatöse Mikroverkalkungen (papilläres Schilddrüsenkarzinom) oder dichte, homogene unregelmäßige Verkalkungen (medulläres Schilddrüsenkarzinom) angezeigt.

Bei Knoten mit verdächtigen Merkmalen ist die Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB) unter Ultraschallkontrolle das Verfahren der Wahl und die wirtschaftlichste Methode, um gutartige von bösartigen Knoten zu unterscheiden. FNAB wird im Allgemeinen nicht für Knoten < 1 cm oder für vollständig zystische Knoten empfohlen.

Die zytologische Untersuchung der bei der FNAB gewonnenen Zellen kann benigne von malignen Läsionen unterscheiden. Bei zytologisch unbestimmten Läsionen kann eine molekulare Analyse des FNAB-Aspirats auf Mutationen und Rearrangements oder die Messung von Calcitonin für ein mögliches medulläres Karzinom ausreichend diagnostische Klarheit schaffen, um eine optimal informierte Behandlungsempfehlung zu geben.

Behandlung der thyreotoxischen Krise

  • Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung

Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung (1). Knoten bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis oder anderen Ursachen einer Struma, die mit einer Schilddrüsenunterfunktion einhergehen, können sich stabilisieren oder schrumpfen, wenn sie mit Thyroxin in einer Dosierung behandelt werden, die den Patienten euthyreot macht. Bei kleinen, gutartigen Knoten, die nicht mit einer Hypothyreose in Verbindung stehen, führt eine Thyroxinsuppression des TSH in höchstens der Hälfte der Fälle zu einer effektiven Schrumpfung des Knotens und wird daher nur selten durchgeführt. Thyroxin wird nicht zur Behandlung von Krebsknoten eingesetzt.

Große gutartige Knoten, die die umliegenden Halsstrukturen zusammendrücken, können nach der Radiofrequenzablation kleiner werden. Eine partielle oder vollständige Thyreoidektomie eignet sich zur Behandlung von Knoten, die weiter wachsen oder Drucksymptome verursachen.

Toxische Knoten können mit radioaktivem Jod behandelt werden, um die Schilddrüsenüberfunktion zu kontrollieren und den Knoten zu verkleinern.

Knoten, die nicht auf Schilddrüsenkrebs zurückzuführen sind, keine Drucksymptome verursachen und weder mit einer Hypothyreose noch mit einer Hyperthyreose in Verbindung stehen, können durch regelmäßige Halsuntersuchungen und bei Verdacht auf Knotenwachstum durch eine erneute Ultraschalluntersuchung sicher verfolgt werden.

Literatur zur Therapie

  1. 1. Haugen BR, Alexander EK, Bible KC, et al: 2015 American Thyroid Association Management Guidelines for Adult Patients with Thyroid Nodules and Differentiated Thyroid Cancer: The American Thyroid Association Guidelines Task Force on Thyroid Nodules and Differentiated Thyroid Cancer. Thyroid 26(1): 1–133, 2016. doi: 10.1089/thy.2015.0020