Jersey-Finger

(Verletzung des tiefen Fingerbeugers; Verletzung des Flexor digitorum profundus)

VonPaul L. Liebert, MD, Tomah Memorial Hospital, Tomah, WI
Überprüft/überarbeitet Dez. 2021
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Eine Beugesehnenverletzung (Jersey-Finger) tritt auf, wenn sich der gebeugte Finger eines Sportlers im Hemdstoff eines gegnerischen Spielers verfängt und dieser Finger dann gewaltsam gestreckt wird, wenn der gegnerische Spieler sich plötzlich wieder losreißt. Die Sehne, die mit einem Ruck in zwei Richtungen gezogen wird, kann sich an der Fingerspitze vom Knochen lösen. Manchmal wird sogar ein Stück des Knochens abgerissen.

Die Verletzung tritt hauptsächlich beim amerikanischen Football, Rugby und anderen intensiven Kontaktsportarten auf. In etwa 75 % der Fälle wird dabei der Ringfinger verletzt.

(Siehe auch Hammerfinger.)

Ursachen für einen Jersey-Finger

Sehnen, die im Unterarm beginnen, kontrollieren die Fähigkeit der Finger, Dinge zu greifen. Eine dieser Sehnen (Flexor digitorum profundus [FDP]) beugt die Fingerspitze (in Richtung Handfläche).

Beim Jersey-Finger wird die Sehne, welche den FDP mit dem Knochen verbindet, am Ansatzpunkt nahe der Fingerspitze abgerissen. Dabei kann sich ein kleines Stück Knochen mit ablösen.

Symptome eines Jersey-Fingers

Die Fingerspitze des verletzten Fingers lässt sich nicht beugen. Die anderen Fingergelenke sind nicht betroffen. Die Fingerspitze schmerzt bei Berührung und kann geschwollen sein. Der betroffene Finger bleibt in Ruhestellung etwas weiter (von der Handfläche wegzeigend) ausgestreckt als die anderen Finger.

Diagnose eines Jersey-Fingers

  • Untersuchungen durch den Arzt

  • Röntgen

Die Beweglichkeit der Fingerspitze wird vorsichtig untersucht. Es werden Röntgenaufnahmen des Fingers erstellt, um festzustellen, ob mit der Sehne auch Knochen abgerissen wurde.

Behandlung eines Jersey-Fingers

  • Operation

Die Sehne muss in einer Operation repariert werden, damit die Fingerspitze wieder gebeugt werden kann. Eine solche Operation wird in der Regel am besten von einem Facharzt für Handchirurgie durchgeführt.