Umstände im Krankenhaus können das Sturzrisiko insbesondere für ältere Menschen erhöhen. Nach einer längeren Zeit im Bett (Bettruhe) werden die Beinmuskeln schwach. Sie sind dann weniger fähig dazu, die Beinvenen zusammenzupressen und dadurch das Blut zum Herzen zu treiben. Daher sammelt sich das Blut beim Aufstehen in den Beinen, der Blutdruck fällt und die Patienten fühlen sich schwindlig und benommen (ein als Orthostasesyndrom Schwindel oder Benommenheit beim Aufstehen Bei einigen Menschen, insbesondere im höheren Alter, fällt der Blutdruck im Sitzen oder beim Aufstehen äußerst stark ab (dies nennt man orthostatische oder posturale Hypotonie). Symptome wie... Erfahren Sie mehr bezeichneter Zustand).
Möglicherweise erhalten Krankenhauspatienten auch Medikamente, die Schwindel, Benommenheit oder Verwirrung auslösen. Eventuell ist das Bett auch zu hoch oder es sind Bettgitter angebracht, sodass das Aufstehen schwieriger wird. Wenn das Licht dämmrig ist, sehen Patienten Hindernisse nicht. Verwirrte oder desorientierte Patienten fallen leichter.
Da die tägliche Routine unterbrochen wird, kann es vorkommen, dass Eltern, die bei einem kranken Säugling oder einem kleinen Kind im Krankenhaus bleiben, ihre üblichen Vorsichtsmaßnahmen vergessen. Beispielsweise wird das Bettgitter nicht hochgeklappt, wenn das Kind im Bett liegt.
(Siehe auch Durch den Krankenhausaufenthalt verursachte Probleme Durch den Krankenhausaufenthalt verursachte Probleme Der Aufenthalt im Krankenhaus kann bestimmte Probleme verursachen, vor allem Infektionen, die als im Krankenhaus erworbene Infektionen bezeichnet werden. Weitere Probleme sind unter anderem... Erfahren Sie mehr .)
Vorbeugung von Stürzen im Krankenhaus
Falls Patienten oder Familienangehörige Sturzgefahren im Krankenhaus erkennen, können sie Vorsorgemaßnahmen treffen. Um beispielsweise einer Schwächung der Muskulatur entgegenzuwirken, sollten Patienten schnellstmöglich wieder aufstehen und Übungen durchführen. Familienangehörige und Pflegekräfte können die Patienten in den Krankenhausgängen begleiten, bis die Muskelkraft wiederhergestellt ist.
Die meisten Stürze ereignen sich beim Aufstehen aus dem Bett. Familienangehörige und Pflegekräfte können folgendermaßen helfen:
Wenn ein Bett zu hoch ist, fragen, ob das Bett gesenkt werden kann
Klären, ob die Patienten wissen, wie hoch ihr Bett eingestellt ist
Patienten dazu anhalten, vorsichtig zu sein und sich langsam aus dem Bett zu bewegen
Sicherstellen, dass Patienten geschlossene oder rutschfeste Schuhe tragen
Patienten die Toilette und den Weg dorthin zeigen, um eine missglückte Suche und das Anstoßen an Gegenständen zu vermeiden
Patienten zeigen, wie sie Hilfe rufen können
Bei Säuglingen und Kleinkindern sicherstellen, dass die Bettgitter richtig angebracht sind
Pflegekräfte versuchen oft, für sturzgefährdete Patienten Hilfsmöglichkeiten zu finden und anzubieten. Sie sehen regelmäßig nach den Patienten oder verlegen sie in Zimmer direkt neben dem Stationszimmer.
Falls ein Patient Schwierigkeiten damit hat, sicher und ohne Hilfe aus dem Bett aufzustehen, bittet ihn das Pflegepersonal, nach Hilfe zu klingeln. Falls Patienten nicht merken oder akzeptieren, dass sie allein nicht sicher aus dem Bett aufstehen können, kann ein Bettalarm zur Anwendung kommen. Dieser verursacht ein lautes, piependes Geräusch, um Hilfe herbeizurufen, wenn der Patient versucht, allein aus dem Bett aufzustehen.
Familienangehörige können den Arzt bitten, die verordneten Medikamente danach zu überprüfen, ob sie das Sturzrisiko erhöhen. Falls dies der Fall ist, kann der Arzt gebeten werden, sie durch andere zu ersetzen oder die Dosis zu reduzieren.