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Übersicht über Vergiftungen

Von

The Manual's Editorial Staff

Überprüft/überarbeitet Dez 2021
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Was versteht man unter einer Vergiftung?

Von einer Vergiftung spricht man, wenn eine Krankheit vom Schlucken, Einatmen oder Berühren einer giftigen (toxischen) Substanz herrührt. In den USA erleiden jährlich über 2 Millionen Menschen eine Vergiftung. Dazu zählen auch Menschen, die unabsichtlich eine Überdosis illegaler Drogen Substanzgebrauchsstörungen Die Verwendung einiger Substanzen (z. B. bestimmte Drogen) führt zu einem Rauschgefühl. Dieser Rausch verleitet dazu, die Substanz immer wieder verwenden zu wollen. Bei den Substanzen kann es... Erfahren Sie mehr nehmen oder einen Selbstmordversuch Selbstmordverhalten Als Selbstmordverhalten bezeichnet man es, wenn jemand: sich umbringt versucht, sich umzubringen, aber überlebt Nehmen Sie es immer ernst, wenn Sie sich selbstmordgefährdet fühlen, oder wenn... Erfahren Sie mehr verüben. Die meisten Menschen werden nicht sehr krank. Manche erkranken jedoch schwer und können auch sterben.

  • Bewahren Sie zur Sicherheit Arzneimittel und Reinigungsmittel in ihren Originalbehältern auf.

  • Bewahren Sie Arznei- und Reinigungsmittel außerhalb der Reichweite von Kindern auf.

  • Eine Vergiftung kann leicht oder lebensbedrohlich sein.

  • Achten Sie darauf, dass Medikamente nach Anweisung verwendet werden.

  • Fragen Sie einen Arzt, ob Sie ohne Bedenken mehr als ein Arzneimittel auf einmal nehmen können.

Welche Mittel sind giftig?

Beinahe alles kann in großen Mengen schädlich sein. Selbst verschriebene und rezeptfreie Medikamente können in der Überdosis gefährlich sein.

Daher ist es nicht einfach, alles aufzuführen, was giftig sein könnte. Aber man kann mit Sicherheit aufzählen, was nicht zum Essen, Trinken, Einatmen oder Auftragen auf Ihren Körper gedacht ist. Natürlich gibt es auch viele Dinge in Ihrem Haushalt, die nicht gefährlich sind. Das sollte man schon wissen, da Kinder Dinge, die sie finden, häufig abschlecken oder essen.

Nicht toxische Haushaltsprodukte*

  • Klebstoffe

  • Magensäuremittel

  • Badeöl†

  • Badewannenspielzeug (schwimmend)

  • Bleichmittel (weniger als sechs Prozent Natriumhypochlorid)

  • Körperpflegeprodukte

  • Schaumbäder (Reinigungsmittel)†

  • Kerzen

  • Carbowax (Polyethylenglykol)

  • Carboxymethylzellulose (ein Trockenmittel, das verpackten Filmen, Büchern und anderen Produkten beigelegt wird)

  • Rizinusöl

  • Cetylalkohol (auch Palmitinsäure, eine Substanz, die für manche Kosmetikprodukte wie Shampoos und Spülungen verwendet wird)

  • Kreide (Kalziumkarbonat)

  • Kölnisch Wasser

  • Verhütungsmittel

  • Kortikosteroide (auf die Haut aufgetragen)

  • Kosmetika

  • Wachsmalstifte

  • Deodorants

  • Deos, Spray und kühlend

  • Wundcremes und -öle

  • Dichlor (Pflanzenschutzmittel)

  • Trockenzellbatterie (alkalisch)

  • Weichspüler

  • Leuchtprodukte wie Leuchtstifte und Leuchthalsbänder

  • Glyzerin

  • Glyzerin-Monostearat

  • Grafit

  • Gummis (wie Akazie, Agar und Ghatti)

  • Handlotionen, Cremes und Desinfektionsmittel (Alkohol)

  • Wasserstoffperoxid (3 %, medizinisch)

  • Weihrauch

  • Marker-Stifte

  • Tinte (in einer Kugelstiftmenge)

  • Jodsalze

  • Kaolin

  • Lanolin

  • Waschmittel-Tabs

  • „Blei”-Stifte (die eigentlich aus Graphit bestehen)

  • Linolsäure

  • Leinsamenöl (nicht gekocht)

  • Filzstifte

  • Zündhölzer

  • Methylcellulose

  • Mineralöl†

  • Knetmasse

  • Zeitung

  • Malfarben (Wasserfarben oder auf Wasserbasis)

  • Parfums

  • Vaseline

  • Pflanzendünger (Haushalt)

  • Polyethylenglykole, z. B. PEG-Stearat

  • Polysorbat

  • Spachtelmasse

  • Duftkissen (ätherische Öle, Puder)

  • Räucherstäbchen Rasiercremes und Lotionen

  • Kieselsäure (als Siliziumdioxid)

  • Seifen und Seifenprodukte (auch Handseife)

  • Walrat

  • Stärke und Leim

  • Stearinsäure

  • Sonnenschutzmittel

  • Talkum (außer wenn es eingeatmet wird)

  • Titandioxid

  • Zahnpasta mit oder ohne Fluorid

  • Triacetin (Glyzerin-Triacetat)

  • Vitamine (Multivitamin für Kinder mit oder ohne Eisen)

  • Vitamine (Multivitamin ohne Eisen)

  • Wachs oder Paraffin

  • Zinkoxid

  • Zirkoniumoxid

* So gut wie jede Substanz kann giftig sein, wenn sie in ausreichender Menge aufgenommen wird.

† Mäßig visköse (dickflüssige) Substanzen wie Öle und Waschmittel sind nicht giftig, wenn sie verschluckt werden, können aber später zu Lungenschäden führen, wenn sie eingeatmet oder von den Lungen aufgenommen werden.

Wer ist für eine Vergiftung gefährdet?

Personen, die ein höheres Risiko für eine Vergiftung tragen, sind:

Was sind die Symptome einer Vergiftung?

Die Symptome hängen von der Art und Menge des Gifts ab. Die Symptome können auch von Ihrem Alter und Ihrem Gesundheitszustand abhängen. Sie können sofort Symptome haben. Oder erst Stunden oder Tage später Symptome bemerken.

Mögliche Symptome einer Vergiftung:

  • Erbrechen

  • Atemnot

  • Verwirrung, Schläfrigkeit oder Bewusstlosigkeit

  • Bauchschmerzen

Einige Gifte können erst Symptome verursachen, wenn sie Teile Ihres Körpers beschädigt haben, z. B. Ihre Nieren oder Leber.

Was sollte ich tun, wenn jemand vergiftet wurde?

Wenn jemand sehr krank wirkt und möglicherweise vergiftet wurde, rufen Sie den Notruf an (112 in Europa).

Wenn eine Person, die möglicherweise vergiftet wurde, nicht sehr krank wirkt, rufen Sie Ihr lokales Giftinformationszentrum für weitere Hilfe an (+49 (Ortsvorwahl) – 19240 in Deutschland). Häufig können die Betroffenen zuhause behandelt werden. Die Weltgesundheitsorganisation führt ein globales Verzeichnis der Giftnotrufzentralen.

Wenn jemand vergiftet wurde:

  • Versuchen Sie herauszufinden, um welches Gift es sich handelt.

  • Finden Sie heraus, wie viel von dem Gift verschluckt wurde.

  • Wenn das Gift ein Reinigungsmittel oder ein Medikament ist, bringen Sie den Originalbehälter ins Krankenhaus mit, damit die Ärzte sich ihn anschauen können.

Versuchen Sie nicht, die Person zum Erbrechen zu bewegen, es sei denn, der Arzt oder das Giftinformationszentrum hat Sie dazu angewiesen.

Bei Verschüttung einer Chemikalie:

  • Sämtliche Kleidung, Schuhe oder Schmuck, die mit der Chemikalie in Kontakt kamen, entfernen

  • Haut gründlich mit Seife und Wasser abwaschen

  • Wenn Ihre Augen mit dem Gift in Berührung kamen, diese mit Wasser oder Kochsalzlösung (keimfreies Salzwasser) ausspülen

Wenn Sie mit einem Giftgas vergiftet wurden, gehen Sie sofort an die frische Luft. Wenn Sie jemandem helfen, der durch toxische Chemikalien oder Gase vergiftet wurde, vermeiden Sie es, sich selbst zu vergiften. Nur Fachleute mit Schutzausrüstung sollten in einen Bereich mit toxischen Chemikalien oder Gasen gehen.

Wie können Ärzte feststellen, dass ich vergiftet wurde?

Die Ärzte vermuten eine Vergiftung anhand Ihrer Symptome und der Beschreibung dessen, was geschehen ist.

Ärzte stellen Fragen, um herauszufinden, um welches Gift es sich handelt und wie viel Sie davon verschluckt haben.

Wie wird eine Vergiftung behandelt?

Die meisten Menschen mit einer Vergiftung erholen sich davon wieder. Manche Menschen müssen in einem Krankenhaus behandelt werden.

Mit der Zeit hat der Körper das Gift von selbst abgebaut. Je nach Art des Gifts können Ärzte:

  • Ihnen Medikamente verabreichen, die Ihre Herzfrequenz und Ihren Blutdruck normalisieren

  • Sie an ein Beatmungsgerät schließen, damit Sie atmen können

  • Ihnen Aktivkohle geben, die von Ihnen geschlucktes Gift daran hindert, in Ihr Blut zu gelangen

  • Ihnen ein Arzneimittel verabreichen, das gegen das jeweilige Gift wirkt (Antivenin)

  • Einen speziellen Filter verwenden, mit dem Gifte aus Ihrem Blut entfernt werden (ein Verfahren, das als Hämodialyse bezeichnet wird)

Anders als in Filmen, gibt es im realen Leben nur wenig Gegengifte (Antivenine). Glücklicherweise gibt es ein Gegengift für Opioide (wie Heroin). Dieses Gegengift, Naxalon, kann jemandem das Leben retten, der eine Überdosis Opioide genommen hat.

Wie kann ich einer Vergiftung vorbeugen?

  • Lassen Sie Medikamente in ihren Originalbehältern, um einer Verwechslung vorzubeugen

  • Bewahren Sie Haushaltsmittel, Medikamente und andere mögliche Gifte außerhalb der Reichweite von Kindern auf.

  • Füllen Sie giftige Produkte nie in Tassen oder Flaschen ab.

  • Halten Sie sich an die Informationen in Beipackzetteln von Medikamenten und Gebrauchsanweisungen von Haushaltsmitteln.

  • Entsorgen Sie abgelaufene oder nicht benötigte Medikamente, indem Sie diese in Katzenstreu oder anderem unappetitlichem Material verstecken oder rufen Sie Ihre Apotheke bezüglich Informationen zur Entsorgung an.

HINWEIS: Dies ist die Ausgabe für Patienten. ÄRZTE: DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
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