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Übersicht über Schmerzen

Von

The Manual's Editorial Staff

Überprüft/überarbeitet Jun 2023
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Schmerzen sind ein unangenehmes Gefühl, das Ihrem Körper mitteilt, dass eine Verletzung vorliegen könnte.

Was verursacht Schmerzen?

Verletzungen wie Schnitte, Verbrennungen, Frakturen, Verstauchungen und Blutergüsse aktivieren die Schmerzrezeptoren rund um die verletzte Stelle.

  • Die Schmerzrezeptoren befinden sich an den Enden von langen Nervenfasern.

  • Die Fasern leiten Schmerzsignale an Ihr Rückenmark.

  • Andere Nerven in Ihrem Rückenmark leiten die Schmerzsignale dann an Ihr Gehirn weiter.

  • Sie verspüren nur dann Schmerzen, wenn Ihr Gehirn die Schmerzsignale verarbeitet.

Übertragene Schmerzen entstehen dann, wenn Schmerzen aus einem Körperteil in einem anderen Bereich spürbar sind. Zum Beispiel sind die Schmerzen bei einem Herzinfarkt in der Regel in der Brust zu spüren, weil sich das Herz dort befindet. Manchmal verursacht ein Herzinfarkt aber auch Schmerzen im Hals, im Kiefer oder im linken Arm, weil Schmerzsignale aus diesen Bereichen über Nerven geleitet werden, die in der Nähe der Nerven aus dem Herzen liegen.

Angst, Depression oder Schlafprobleme können Schmerzen unangenehmer machen, als sie eigentlich sind.

Wie werden Schmerzen ärztlich behandelt?

Der Arzt behandelt zunächst das Problem, das die Schmerzen verursacht. Wenn Sie beispielsweise einen Knochenbruch haben, wird der Knochen gerichtet und ein Gips angelegt.

Der Arzt kann Ihnen auch Medikamente verabreichen, um die Schmerzen zu lindern. Verschiedene Arten von Medikamenten wirken an verschiedenen Orten der Schmerzleitung:

  • Betäubende (anästhetische) Cremes und Gels werden auf die Haut aufgetragen, um die Schmerzrezeptoren zu blockieren.

  • Betäubende Spritzen in die Haut oder in der Nähe wichtiger Nerven blockieren die Schmerzsignale in diesen Nerven.

  • Betäubende Spritzen um das Rückenmark (wie z. B. eine Epiduralanästhesie Schmerzbehandlung bei der Entbindung) blockieren die Schmerzsignale im Rückenmark

  • Schmerzmittel (Analgetika) zum Einnehmen oder als Spritze wirken sich auf die Schmerzsignale am ganzen Körper aus.

Gibt es Schmerzbehandlungen ohne Medikamente?

Einige Schmerzbehandlungen werden ohne Medikamente durchgeführt.

Was sind Opioide?

Opioide sind die stärksten Schmerzmittel. Sie werden als Opioide bezeichnet, weil sie zuerst aus dem im Schlafmohn vorkommenden Opium gewonnen wurden. Manche Opioide stammen immer noch aus Pflanzen, viele werden jedoch im Labor hergestellt. Es gibt viele verschiedene Opioide, darunter Morphin, Oxycodon, Fentanyl und Codein.

Opioide eignen sich gut zur Linderung von sehr starken Schmerzen wie z. B. durch Verbrennungen, Knochenbrüche oder Krebs. Opioide können jedoch schwere Nebenwirkungen haben, sodass Ärzte sie nach Möglichkeit nicht für weniger schwere Probleme einsetzen.

Was sind die Nebenwirkungen von Opioiden?

Opioide machen Sie schläfrig und entspannt. Wenn Sie zu viel einnehmen, kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Starke Verwirrtheit

  • Ohnmacht

  • Aussetzen der Atmung und Tod

Viele Menschen sterben jedes Jahr aufgrund einer versehentlichen Überdosis an Opioiden.

Weitere häufige Nebenwirkungen von Opioiden:

  • Übelkeit (das Gefühl, erbrechen zu müssen)

  • Verstopfung (Stuhl kann nicht ausgeschieden werden)

  • Juckreiz

Machen Opioide abhängig?

Opioide geben einem ein gutes Gefühl. Wenn Sie mit der Einnahme von Opioiden begonnen haben, kann es sehr schwer sein, diese wieder abzusetzen. Das kann zu einem Substanzmissbrauch Substanzgebrauchsstörungen Die Verwendung einiger Substanzen (z. B. bestimmte Drogen) führt zu einem Rauschgefühl. Dieser Rausch verleitet dazu, die Substanz immer wieder verwenden zu wollen. Bei den Substanzen kann es... Erfahren Sie mehr führen. Das Absetzen dieser Medikamente ist u. a. deshalb so schwer, weil es zu Entzugssymptomen kommt.

Ein Opioidentzug kann bereits dann entstehen, wenn Sie Opioide weniger als eine Woche einnehmen. Die Entzugserscheinungen verschlimmern sich, je länger Sie die Arzneimittel einnehmen. Zu den Symptomen eines Opioidentzugs zählen Folgende:

  • Angst und Nervosität

  • Laufende Nase und tränende Augen

  • Gähnen und Schwitzen

  • Magenkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen

Glücklicherweise ist ein Opioidentzug nicht tödlich.

Zur Minimierung des Risikos einer Abhängigkeitsentwicklung nehmen Ärzte die folgenden Maßnahmen vor:

  • Verordnung von Opioiden nur bei Schmerzen, die nicht anders kontrolliert werden können

  • So kurze Verschreibungsdauer von Opioiden wie möglich

Was sind NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika)?

NSAR sind Schmerzmittel wie Aspirin und Ibuprofen. Sie sind keine Opioide. Sie lindern Schmerzen und blockieren die Entzündung, wenn z. B. Gelenke durch Arthritis entzündet sind. Sie sind zwar nicht so stark wie Opioide, aber dennoch sehr wirksam.

Was sind die Nebenwirkungen von NSAR?

Im Gegensatz zu Opioiden verursachen NSAR keine Schläfrigkeit und kein Aussetzen der Atmung. NSAR können jedoch die folgenden Nebenwirkungen haben:

  • Reizung des Magens und Bauchschmerzen

  • Erhöhtes Blutungsrisiko, z. B. im Magen oder im Gehirn

  • Flüssigkeitseinlagerungen und Nierenprobleme

  • Einige NSAR können das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöhen.

Welche anderen Schmerzmittel gibt es?

Paracetamol ist ein sehr weit verbreitetes Schmerzmittel. Es ist kein Opioid und genauso wirksam wie NSAR, reizt aber den Magen nicht und erhöht das Blutungsrisiko nicht. Zu viel Paracetamol kann jedoch Ihre Leber schädigen.

HINWEIS: Dies ist die Ausgabe für Patienten. ÄRZTE: DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
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