KURZINFORMATIONEN

Chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE)

(Dementia pugilistica)

Überprüft/überarbeitet Dez. 2022
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Was ist chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE)?

Bei der chronisch traumatischen Enzephalopathie (Chronic Traumatic Encephalopathy, CTE) werden im Laufe der Zeit Hirnzellen abgebaut. Sie wird durch wiederholte Kopfverletzungen oder Druckwellen von Explosionen, denen Betroffene ausgesetzt sind, verursacht. Zu den Kopfverletzungen zählen beispielsweise Gehirnerschütterungen.

  • Ärzte sind sich nicht sicher, warum es bei manchen Menschen mit Kopfverletzungen zu CTE kommt und bei anderen nicht.

  • Zu den Symptomen einer CTE zählen Depression, Aggression, Verwirrtheit, Persönlichkeitsveränderungen und Schwierigkeiten damit, sich schnell zu bewegen oder deutlich zu sprechen.

  • Es gibt keine Heilung für CTE.

  • Die Behandlung hilft mit Stimmungssymptomen und sorgt dafür, dass die Beschwerden des Patienten gelindert werden und er nicht in Gefahr ist.

CTE ist eine Form von Demenz, also eine Störung des Gehirns, die das Erinnern, Denken und Lernen erschwert.

Wodurch wird eine CTE verursacht?

CTE wird durch Folgendes verursacht:

  • Wiederholte Kopfverletzungen, wie z. B. beim Fußballspielen, Boxen oder bei anderen Sportarten – eine Kopfverletzung muss nicht schwer sein, um CTE zu verursachen.

  • Kopfverletzung durch eine Explosion, am häufigsten bei Soldaten in Gefechtssituationen

Was sind die Symptome einer CTE?

Die Symptome einer CTE können erst später im Leben auftreten, manchmal erst nach dem 60. Lebensjahr.

Einige Menschen mit CTE haben leichte Symptome im jungen Erwachsenenalter, die im späteren Leben stärker werden.

Es stellen sich u. a. folgende Symptome ein:

  • Depression

  • Reizbarkeit

  • Selbstmordgedanken

  • Aggressivität

  • Jähzorn

  • Demenz

  • Schwierigkeiten beim Planen oder Organisieren

  • Unbeholfenheit

  • Schwierigkeiten damit, deutlich zu sprechen

Woran erkennt der Arzt eine CTE?

Der Verdacht auf CTE besteht bei Personen, die zahlreiche Kopfverletzungen erlitten haben oder lauten Explosionen ausgesetzt waren und Symptome von CTE aufweisen.

Es gibt keinen Test zur Bestätigung einer CTE-Diagnose, aber es werden bildgebende Untersuchungen des Gehirns vorgenommen, wie beispielsweise ein CT-Scan (Computertomografie). Mithilfe der bildgebenden Verfahren kann der Arzt feststellen, ob der Patient eine andere Erkrankung mit ähnlichen Symptomen hat. Die einzige Möglichkeit, mit Bestimmtheit zu sagen, dass eine CTE vorliegt, besteht darin, nach dem Tod das Gehirn der betroffenen Person zu untersuchen.

Wie wird CTE behandelt?

CTE kann nicht geheilt werden, aber folgende Maßnahmen sind hilfreich:

  • Aufenthalt in einer sicheren und strukturierten Umgebung mit Routineabläufen und regelmäßigen Aktivitäten

  • Deutliches Erklären sämtlicher Veränderungen in der Umgebung oder von Bezugspersonen

  • Beratung

  • Medikamente zur Linderung der Symptome

Damit das Risiko einer CTE gesenkt wird, sollten sich Menschen, die eine Gehirnerschütterung erlitten haben, ausruhen und für einen bestimmten Zeitraum keinen Sport betreiben.

Bevor ihre Entscheidungsfindung beeinflusst wird, sollten Personen mit CTE so viele medizinische, finanzielle und rechtliche Entscheidungen wie möglich treffen. Dazu gehört, jemanden auszuwählen, der zusätzliche medizinische Entscheidungen in Ihrem Namen treffen kann, sobald Sie dies nicht mehr tun können. Sie sollten auch mit Ihrem Arzt besprechen, welche Art der Versorgung Sie am Ende Ihres Lebens wünschen (Patientenverfügung).

Wenn die CTE schlimmer wird, ist die Behandlung eher für das Wohlbefinden gedacht, anstatt das Leben zu verlängern.

Hilfe für die Pflegenden

Die Betreuung von Demenzkranken, unter anderem von Patienten mit einer CTE, stellt eine Belastung dar und ist anspruchsvoll. Betreuungspersonen können depressiv werden und erschöpft sein und vernachlässigen oft ihre eigene geistige und körperliche Gesundheit. Für Betreuer ist es wichtig, Folgendes zu tun:

  • Lernen, wie sie die Bedürfnisse von Demenzkranken erfüllen können und was sie von ihnen erwarten dürfen

  • Bei Bedarf Hilfe suchen, z. B. von Tagespflegeeinrichtungen, Besuche durch ambulante Pflegekräfte, professionelle Pflege, Hilfskräfte im Haushalt, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen

  • Sich Zeit für die eigenen Bedürfnisse nehmen und zum Beispiel regelmäßig Zeit mit Freunden, Hobbys und eigenen Aktivitäten verbringen