KURZINFORMATIONEN

Kehlkopfkrebs

Überprüft/überarbeitet Apr. 2022 | Geändert Sep. 2022
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Am Kehlkopf bzw. Larynx befinden sich die Stimmlippen oder Stimmbänder, mit deren Hilfe wir Sprachlaute formen können. Teil des Kehlkopfs ist der sicht- und spürbare Schildknorpel in der Mitte des Halses. Dieser Knorpel wird auch als „Adamsapfel“ bezeichnet.

Was ist Kehlkopfkrebs?

Kehlkopfkrebs bzw. Larynxkarzinom ist eine Krebserkrankung des Kehlkopfs.

  • Die Symptome umfassen nicht abklingende Heiserkeit, das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben, sowie später auch Schwierigkeiten beim Atmen und Schlucken.

  • Es handelt sich um die häufigste Krebserkrankung im Kopf-Hals-Bereich.

  • Kehlkopfkrebs tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen, vor allem bei Männern im Alter von über 60 Jahren.

  • Rauchen und starker Alkoholkonsum erhöhen das Risiko, an Kehlkopfkrebs zu erkranken.

Wer länger als 2 bis 3 Wochen heiser ist, sollte einen Arzt aufsuchen.

Lage des Kehlkopfs

Was sind die Ursachen von Kehlkopfkrebs?

Die Ursachen von Kehlkopfkrebs sind nicht restlos bekannt, doch der größte Risikofaktor ist:

  • Rauchen

Fast alle, die von Kehlkopfkrebs betroffen sind, sind oder waren Raucher.

Das Risiko, an Kehlkopfkrebs zu erkranken, ist ebenfalls höher für die folgenden Personen:

  • Männer, besonders ab dem Alter von 60 Jahren

  • Starker Alkoholkonsum über einen langen Zeitraum

Was sind die Symptome von Kehlkopfkrebs?

Symptome von Kehlkopfkrebs:

  • Heiserkeit (oder sonstige Veränderung der Stimme), die auch nach mehreren Wochen nicht abklingt

  • Hals- oder Ohrenschmerzen

  • Kloß im Hals

  • Schwierigkeiten beim Atmen und Schlucken

Woran erkennt der Arzt Kehlkopfkrebs?

Ob jemand Kehlkopfkrebs hat, kann bei einer Untersuchung festgestellt werden. Dabei wird ein dünner, biegsamer Schlauch zur Betrachtung des Kehlkopfs in den Mund eingeführt.

Der Arzt kann auch eine Biopsie vornehmen (Entnahme einer Gewebeprobe zu Untersuchungszwecken). Eine Biopsie wird meistens im Operationssaal unter Vollnarkose durchgeführt.

Falls Kehlkopfkrebs vorliegt, führt der Arzt weitere Untersuchungen durch, um festzustellen, ob sich der Krebs auf andere Bereiche des Körpers ausgebreitet hat:

Wie wird Kehlkopfkrebs behandelt?

Die Behandlung hängt davon ab, wie groß der Krebs ist und wie stark er sich ausgebreitet hat.

Eine Krebserkrankung im Frühstadium wird mit einer der folgenden Methoden behandelt:

  • Laser-Mikrochirurgie (der Krebs wird durch einen energiereichen Lichtstrahl herausgeschnitten)

  • Strahlentherapie (besonders bei Krebserkrankungen, welche die Stimmlippen betreffen)

Diese Behandlungen beeinträchtigen die Stimme in der Regel nicht.

Weiter fortgeschrittene Krebserkrankungen werden mit einer Kombination der folgenden Methoden behandelt:

  • Operation plus Strahlentherapie, falls die Ärzte der Meinung sind, dass der Krebs durch einen chirurgischen Eingriff ganz entfernt werden kann

  • Strahlen- plus Chemotherapie, wenn die Ärzte der Meinung sind, dass der Krebs zu groß ist, als dass er durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden könnte – dadurch wird die Krebserkrankung in der Regel nicht ganz beseitigt, aber ihre Ausdehnung kann vermindert und Schmerzen können gelindert werden.

Nebenwirkungen der Behandlung

Praktisch alle Behandlungen bei Kehlkopfkrebs sind mit Nebenwirkungen verbunden.

Durch den chirurgischen Eingriff bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung wird bisweilen ein großer Teil oder der gesamte Kehlkopf entfernt. Wenn Ihr Kehlkopf entfernt wurde, gibt es Methoden, die Ihnen helfen können, ohne Stimmbänder zu sprechen.

Eine Bestrahlung des Halsbereichs kann Folgendes verursachen:

  • Gerötete, juckende Haut

  • Verlust des Geschmackssinns

  • Mundtrockenheit

  • Schluckbeschwerden

  • Zahnprobleme, wenn die Zähne der Bestrahlung ausgesetzt wurden

Wenn nach der Behandlung Schluckbeschwerden auftreten, muss möglicherweise die Speiseröhre durch Dehnen geöffnet werden. Durch die Speiseröhre (Ösophagus) wird die Nahrung vom Rachen in den Magen transportiert.