Benigne Prostatahyperplasie (BPH)

Überprüft/überarbeitet Mai 2025 | Geändert Juli 2025
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Was ist die Prostata?

Die Prostata ist eine Drüse, die sich beim Mann zwischen der Blase und dem Penis befindet. Die Harnröhre, durch die der Urin aus der Blase in den Penis fließt, verläuft genau durch die Mitte der Prostata.

Die Prostata bildet eine Flüssigkeit, damit das Sperma gesund bleibt. Beinahe die gesamte Flüssigkeitsmenge, die ein Mann beim Geschlechtsverkehr ejakuliert, wird von der Prostata gebildet.

Bei jungen Männern hat die Prostata die Größe einer Walnuss, wächst jedoch im Alter.

Was ist eine BPH?

Eine BPH (benigne Prostatahyperplasie) liegt vor, wenn die Prostata sich vergrößert, die Ursache dafür aber nicht Krebs ist. Durch eine BPH kann das Wasserlassen erschwert werden, da die vergrößerte Prostata die Harnröhre zusammendrücken kann.

  • Die BPH tritt ab 50 Jahren häufig auf.

  • Die Diagnose wird gestellt, indem der Arzt einen behandschuhten Finger in das Rektum (das Ende des Verdauungstrakts, in dem der Stuhl gesammelt wird) einführt und die Prostata abtastet. Dies wird als rektale Untersuchung bezeichnet.

  • Mithilfe von Tests wird möglicherweise untersucht, wie gut der Urin fließt. Mit anderen Tests wird sichergestellt, dass kein Prostatakrebs vorliegt.

  • Möglicherweise muss die BPH nicht behandelt werden.

  • Wenn die Symptome als sehr störend empfunden werden, müssen Betroffene eventuell Medikamente anwenden oder operiert werden.

Was sind die Ursachen einer BPH?

Die Ärzte sind sich nicht sicher, was eine BPH verursacht. Wahrscheinlich sind jedoch hormonelle Veränderungen während des Alterungsprozesses daran beteiligt.

Was sind die Symptome der BPH?

BPH blockiert den Harnfluss, wodurch bei Männern die folgenden Symptome auftreten können:

  • Probleme, mit den Wasserlassen zu beginnen

  • Ein geringerer und schwächerer Harnfluss

  • Tröpfeln am Ende des Wasserlassens

Da der Harnfluss blockiert ist, entleert sich die Blase nicht mehr vollständig. Dadurch kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Das Gefühl, dass die Blase nicht richtig entleert ist

  • Häufigerer Harndrang, insbesondere nachts

  • Starker Drang zum Wasserlassen

  • Blaseninfektion

Bisweilen ist der Harnfluss vollständig blockiert und Betroffene können kein Wasser mehr lassen. (Ärzte bezeichnen dies als akuten Harnverhalt oder als Harnretention.) Dabei füllt sich die Blase sehr schnell mit Urin. Dies ist so schmerzhaft, dass Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen möchten und auch sollten.

Was passiert, wenn sich die Prostata vergrößert?

Bei einer benignen Prostatahyperplasie kommt es zu einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata). Die normalerweise walnussgroße Prostata kann so groß wie ein Tennisball werden. Mit zunehmender Größe drückt die Prostata auf die Harnröhre, die den Urin aus dem Körper leitet. Infolgedessen fließt der Urin möglicherweise langsamer durch die Harnröhre.

Woran erkennt der Arzt eine BPH?

Der Arzt fragt nach den Symptomen und führt eine rektale Untersuchung durch:

  • Dazu führt er einen behandschuhten Finger in das Rektum (das Ende des Verdauungstrakts, in dem der Stuhl gesammelt wird) ein.

  • Bei dieser Untersuchung kann der Arzt die Prostata abtasten.

  • Wenn eine BPH vorliegt, fühlt sich die Prostata groß und glatt an.

Wenn der Patient starke Probleme beim Wasserlassen hat, wird möglicherweise eine Uroflowmetrie durchgeführt. Dabei uriniert er in ein Gerät, das die Urinmenge und die Fließgeschwindigkeit misst. Anschließend wird ein Ultraschall durchgeführt, um zu prüfen, wie stark sich die Blase entleert hat. Dabei kommen Schallwellen zum Einsatz, um die genaue Urinmenge in der Blase zu messen.

Auch durch Prostatakrebs wird die Prostata größer. Die Ärzte müssen unterscheiden, ob die Symptome von einer BPH oder durch Prostatakrebs verursacht werden. Bei einer Krebserkrankung ist manchmal ein harter Knoten in der Prostata zu ertasten, in den meisten Fällen jedoch nicht. Für gewöhnlich führt der Arzt folgende Untersuchungen durch:

  • Ein Bluttest, mit dem der PSA-Wert (Spiegel des prostataspezifischen Antigens) gemessen wird

Abhängig vom PSA-Spiegel, der Untersuchung und anderen Faktoren kann der Arzt empfehlen, dass eine

  • Prostatabiopsie durchgeführt wird.

Dabei entnimmt der Arzt mit einer Hohlnadel eine Gewebeprobe der Prostata. Als Erstes führt der Arzt eine Ultraschallsonde in das Rektum ein. Anhand der Ultraschallbilder sieht der Arzt, wo er die Nadel führen muss. Zunächst spritzt der Arzt ein betäubendes Mittel und entnimmt dann einige Proben.

Wie wird die BPH behandelt?

Die BPH wird für gewöhnlich nicht behandelt, sofern die Symptome nicht stören oder Infektionen entstehen. In diesen Fällen kann der Arzt Medikamente verabreichen.

Einige Medikamente entspannen bestimmte Bereiche der Prostata und Blase, um den Harnfluss zu verbessern. Andere Medikamente verkleinern die Prostata. Wenn die Medikamente nicht wirken, muss möglicherweise operiert werden.

Die sogenannte TURP (transurethrale Resektion der Prostata) ist die am häufigsten durchgeführte Operation und sie läuft folgendermaßen ab:

  • Der Arzt führt ein Endoskop durch den Penis bis in die Prostata ein.

  • Mithilfe eines medizinischen Instruments oder eines Lasers entfernt er Teile der Prostata.

Meistens werden die Symptome durch die TURP verbessert. Es besteht jedoch ein geringes Risiko, dass Patienten nach dem Eingriff unkontrolliert Wasser lassen oder Probleme haben, eine Erektion zu bekommen.

Wenn der Patient plötzlich kein Wasser mehr lassen kann (akuter Harnverhalt), benötigt er einen Katheter. Dabei handelt es sich um ein weiches Röhrchen aus Gummi, das der Arzt durch den Penis in die Blase einführt. Durch den Katheter wird der Urin abgelassen. Für gewöhnlich verbleibt der Katheter einige Tage in der Blase.

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