Vergrößerung der Hypophyse

VonJohn D. Carmichael, MD, Keck School of Medicine of the University of Southern California
Überprüft/überarbeitet Apr. 2023
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Kurzinformationen

    Eine vergrößerte Hypophyse ist üblicherweise auf einen Tumor zurückzuführen, kann aber auch die Folge einer Blutung in der Drüse oder Beteiligung einer anderen Krankheit wie Tuberkulose und Sarkoidose sein.

    Manchmal beruht eine Vergrößerung der Hypophyse auf einer Hyperplasie (Zunahme der Anzahl von Zellen), was eine Reaktion auf niedrige Hormonspiegel aus anderen Drüsen sein kann (z. B. niedrige Schilddrüsenhormonwerte durch die Schilddrüse, wodurch sich die Hypophyse vergrößert, um mehr schilddrüsenstimulierendes Hormon zu produzieren). Die Hypophyse vergrößert sich normalerweise auch während der Schwangerschaft aufgrund einer Hyperplasie. Wenn sich die Hypophyse aus diesen Gründen vergrößert, kommt es selten zu Symptomen.

    In anderen Fällen kann eine vergrößerte Hypophyse Symptome hervorrufen, zum Beispiel Kopfschmerzen. Weil die wachsende Drüse oft auf den oberhalb der Hypophyse verlaufenden Sehnerven drückt, kann es zu einem Verlust des Sehvermögens kommen. Anfangs betrifft der Sehverlust häufig nur die oberen Gesichtsfelder am äußeren Rand beider Augen.

    Daneben können eine Über- oder Unterproduktion von Hormonen der Hypophyse auftreten.

    Die Diagnose erfolgt mittels Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT). Die Funktion der Hypophyse wird durch Messung der Hormonspiegel im Blut überprüft.

    Die Behandlung hängt von der Ursache der Vergrößerung ab. Wenn die Vergrößerung beispielsweise durch einen Tumor entstanden ist, kann der Tumor operativ entfernt oder mit einer Strahlentherapie oder Medikamenten behandelt werden, je nach Art des Tumors, seiner Größe und den Symptomen, die er verursacht.

    (Siehe auch Übersicht über die Hypophyse.)