Mobbing

VonSteven D. Blatt, MD, State University of New York, Upstate Medical University
Überprüft vonAlicia R. Pekarsky, MD, State University of New York Upstate Medical University, Upstate Golisano Children's Hospital
Überprüft/überarbeitet Geändert Juli 2025
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Kurzinformationen

Mobbing bezeichnet eine Form der Gewalt, bei dem eine andere Person durch verbale, emotionale, körperliche und/oder psychische Angriffe dominiert oder gedemütigt werden soll.

(Siehe auch Gewalttätiges Verhalten bei Kindern und Jugendlichen.)

Mobbing kann in jedem Alter auftreten, von der Vorschule bis ins Erwachsenenalter. Fast alle Kinder erleben irgendwann einmal Mobbing-Verhalten, entweder, weil sie andere Kinder mobben, selbst gemobbt werden und/oder weil sie Zeuge davon sind, dass andere gemobbt werden. Sowohl Jungen als auch Mädchen können Mobber sein.

Auch wenn Erwachsene Mobbing oft als normalen Teil der Kindheit betrachten, ist Mobbing nicht normal. Viele Mobbing-Opfer werden körperlich und/oder emotional geschädigt. Zudem lernen auch die Mobber negatives Verhalten, das zu weiterer Gewalt führen kann, wenn nichts dagegen unternommen wird.

Eine nationale Umfrage der Vereinigten Staaten, die Youth Risk Behavior Survey, ergab, dass im Jahr 2023 19 Prozent der High-School-Schüler berichteten, dass sie auf dem Schulgelände gemobbt wurden, und 16 Prozent, dass sie online gemobbt wurden (sogenanntes Cybermobbing). Laut der Umfrage werden Schülerinnen in der Schule häufiger gemobbt als Schüler. Asiatische Schüler und Schüler aus Hawaii oder von anderen pazifischen Inseln hatten eine geringere Wahrscheinlichkeit, in der Schule gemobbt zu werden, als hispanische Schüler, Weiße sowie Schüler mit gemischtem Migrationshintergrund. LGBTQ+-Schüler hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit, in der Schule gemobbt zu werden, als cisgender und heterosexuelle Schüler. Schüler mit weißer Hautfarbe wiesen eine höhere Wahrscheinlichkeit auf als Schüler der meisten anderen ethnischen Gruppen, Opfer von Cybermobbing zu werden. Auch LGBQ+-Schüler hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit als andere Schüler, Opfer von Cybermobbing zu werden.

Formen von Mobbing

Mobbing kann in verschiedenen Formen auftreten, unter anderem:

  • Wiederholtes Hänseln

  • Zerstörung von Eigentum

  • Drohungen

  • Ausgrenzung

  • Einschüchterung

  • Schikanierung

  • Gewalttätige Übergriffe

  • Cybermobbing (Mobbing über elektronische Medien)

Cybermobbing bezeichnet das absichtliche Bloßstellen oder Verbreiten von falschen oder feindseligen Informationen über ein anderes Kind durch digitale Medien (wie E-Mails, Textnachrichten und soziale Medien). „Sexting“ ist die Bezeichnung für das Teilen sexueller Nachrichten, Bilder oder Videos (meist über das Mobiltelefon). Es kann zu einer Form des Cybermobbings werden, wenn die Nachrichten oder Bilder absichtlich mit anderen Personen geteilt werden, um das Kind, das die Nachricht verschickt hat oder darin vorkommt, zu demütigen oder ihm zu schaden. Künstliche Intelligenz (KI) wird verwendet, um Bilder, Audioclips und Videos von Personen zu erstellen, die etwas sagen oder tun, was sie nicht gesagt oder getan haben (Deepfakes). Diese Medien können verwendet werden, um Zielpersonen zu schikanieren, zu diskreditieren oder zu mobben.

Wussten Sie ...

  • Kinder, die gemobbt werden, sind oftmals zu eingeschüchtert oder verlegen, um einem Erwachsenen davon zu berichten.

Kinder, die gemobbt werden

Kinder, die gemobbt werden, können Familienangehörigen oder Freunden davon erzählen, schämen sich aber oft und fürchten sich, Lehrern oder anderen Erwachsenen mit Autorität (z. B. Trainern) davon zu erzählen. Den Lehrern ist häufig nicht bewusst, dass ein Kind gemobbt wird. In manchen Fällen weigern sich die Personen, gegen die sich das Mobbing richtet, zur Schule zu gehen, oder sie wirken traurig, in sich gekehrt oder launisch. Sie tragen auch ein Risiko für Selbstverletzungen, Minderwertigkeitsgefühle und Angstzustände. Viele gemobbte Personen werden zudem zu Tätern.

Kinder, die gemobbt werden, brauchen die Bestätigung, dass Mobbing immer inakzeptabel ist. Sie können auf Mobbing reagieren, indem sie:

  • Einen Erwachsenen informieren

  • Weggehen

  • Ihren Tagesablauf ändern, um den Tätern aus dem Weg zu gehen

  • Eine Beratung in Anspruch nehmen

Aus Sicherheitsgründen sollten gemobbte Personen die Täter nicht direkt konfrontieren. Kindern sollte gezeigt werden, wie sie die Mobber ignorieren können. Dadurch lassen die Genugtuung des Täters und somit auch das Mobbing nach. Den Mut der gemobbten Person zu loben, den Mobbingvorfall zu melden, kann ihr Selbstwertgefühl stärken.

Wird das Kind an der Schule gemobbt, sollten die Eltern die Schulleitung informieren. Nicht alle Eltern eines gemobbten Kindes möchten die Eltern des Täterkindes informieren. Es sollte jedoch eine Konfrontation vermieden werden, die kontraproduktiv sein könnte, weil sie die Eltern des Täters in die Defensive treibt. Die gemobbten Personen könnten Angst haben, dass sie dann noch viel mehr gemobbt werden, wenn die Eltern des Mobbers davon erfahren. Häufig hört die Schikane jedoch anschließend auf, besonders, wenn das Gespräch konstruktiv ist und sich die Gesprächspartner auf das problematische Verhalten konzentrieren, statt anzuklagen.

Außerdem empfiehlt sich eine Beratung für das gemobbte Kind sowie für das Kind, das seine Mitschüler schikaniert. In der Regel drücken Mobber durch ihr Verhalten unbefriedigte Bedürfnisse aus oder imitieren das aggressive Verhalten eines Elternteils oder älterer Geschwister.

Mobbing sollte niemals ignoriert werden. Das Wichtigste ist, dass Eltern, Lehrer oder ein anderer Erwachsener, die das Mobbing beobachten, sofort etwas unternehmen. Die Art der Einmischung hängt vom Alter des Kindes, der Art des Mobbings sowie dem Verhältnis des Erwachsenen zu den Kindern ab. Diese Intervention durch Erwachsene ist jedoch in jedem Fall erforderlich, egal ob es um junge Kinder oder High-School-Schüler geht und um welche Art von Mobbing es sich handelt.

Mobbende Personen

Viele Kinder mobben andere Kinder. Kinder, die andere schikanieren, haben ein höheres Risiko für schlechte Schulnoten und eine Inhaftierung im späteren Leben. Sie brechen oft die Schule ab, haben keine Arbeit und keine stabilen Beziehungen im Erwachsenenalter.

Die Eltern des Täters sollten ihrem Kind deutlich machen, dass Mobbing nicht akzeptabel ist. Sie sollten darauf bestehen, dass sich das Kind bei der gemobbten Person entschuldigt und angemessene Wiedergutmachung leistet. Das kann dem Täter helfen, den Unterschied zwischen Richtig und Falsch zu erkennen, sich in die Lage der anderen Kindern hineinzuversetzen und Verständnis für die eigene Situation zu wecken. Die Eltern des Täters sollten ihr Kind genau beobachten, um sich zu vergewissern, dass die Schikanen wirklich aufhören.

Leider gibt es in den landesweiten und sozialen Medien viele Beispiele von Erwachsenen, die sich als Tyrannen gegenüber anderen Erwachsenen verhalten. Eltern sollten diese Beispiele als Lehrstücke für ihre Kinder ansehen. Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder auf das Mobbing-Verhalten von Politikern, Prominenten und anderen Gestalten der Öffentlichkeit als auch von ganz normalen Erwachsenen hinweisen und ihnen erklären, warum dieses Verhalten als Mobbing betrachtet wird und wie sie darauf reagieren sollten.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. YRBS Data Summary & Trends: Ressourcen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) liefern Informationen über Trends zum Risikoverhalten von Jugendlichen (z. B. Sexualverhalten, Substanzgebrauch und psychische Gesundheit) unter High School-Schülern in Vereinigten Staaten von 2013–2023

Diese Quellen liefern Informationen über Mobbing, welche verschiedenen Formen von Mobbing es gibt, wie man Mobbing erkennt und vermeidet, und wie man Mobbing stoppt und ihm entgegentritt:

  1. Stopbullying.gov

  2. HealthyChildren.org

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