Vasa praevia

VonAntonette T. Dulay, MD, Main Line Health System
Überprüft/überarbeitet Okt. 2022
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Kurzinformationen

Bei einer Vasa praevia liegen die Membranen mit den Blutgefäßen, welche die Nabelschnur mit der Plazenta verbinden, quer über oder in der Nähe der Öffnung des Gebärmutterhalses, des Eingangs zum Geburtskanal.

  • Eine Vasa praevia kann beim Fötus und der Mutter sehr starke Blutungen verursachen, wenn die Membranen um den Fötus platzen, was in der Regel kurz vor Einsetzen der Wehen geschieht.

  • Zur Bestätigung der Diagnose führt der Arzt ein Ultraschallgerät in die Scheide ein, um die Blutgefäße über oder nahe der Öffnung des Gebärmutterhalses zu untersuchen.

  • Wenn eine Frau eine Vasa praevia hat, prüft der Arzt die Herzfrequenz des Fötus nach der 28. Schwangerschaftswoche häufig, um festzustellen, ob sich der Fötus in Not befindet.

  • Ein Kaiserschnitt ist erforderlich und wird häufig nach 34 bis 37 Wochen oder noch früher durchgeführt, wenn sich Probleme einstellen.

Unter Schwangerschaftskomplikationen wie Vasa praevia werden Probleme verstanden, die nur während der Schwangerschaft auftreten. Diese können Auswirkungen auf die Frau und/oder den Fötus haben und können zu verschiedenen Zeitpunkten während der Schwangerschaft auftreten. Die meisten Schwangerschaftskomplikationen können jedoch erfolgreich behandelt werden.

Eine Vasa praevia liegt bei einer von 2500 bis 5000 Entbindungen vor. Die Wahrscheinlichkeit einer Vasa praevia ist höher, wenn bestimmte andere Anomalien in der Plazenta vorliegen.

Gewöhnlich befinden sich in der Nabelschnur zwischen dem Fötus und der Plazenta Blutgefäße. Bei einer Vasa praevia befinden sich einige dieser Blutgefäße in den Membranen, die den Fötus umgeben, im Bereich zwischen dem Fötus und der Öffnung des Gebärmutterhalses. Wenn die Membranen reißen, in der Regel kurz bevor die Wehen einsetzen, können diese Blutgefäße platzen. Infolgedessen kann der Fötus eine beträchtliche Menge Blut verlieren. Bei schweren Blutungen kann der Fötus sterben, und aufgrund des massiven Blutverlusts kann es auch bei der Mutter zu Komplikationen kommen.

Was ist eine Vasa praevia?

Bei einer Vasa praevia liegen die Membranen mit den Blutgefäßen vom Fötus zur Plazenta über dem Eingang des Geburtskanals (der Öffnung des Gebärmutterhalses). Wenn die Membranen reißen (kurz vor Einsetzen der Wehen), können diese Blutgefäße platzen.

Symptome einer Vasa praevia

Gewöhnlich setzen bei den Frauen schmerzlose Scheidenblutungen ein, wenn die Membranen reißen, in der Regel kurz nach Einsetzen der Wehen. Die Herzfrequenz des Kindes ist häufig langsam.

Diagnose einer Vasa praevia

  • Ultraschall

Werden bei den in der frühen Schwangerschaft regelmäßig durchgeführten Ultraschalluntersuchungen bestimmte Anomalien bei der Plazenta oder eine auffällige Herzfrequenz beim Fötus festgestellt, kann der Verdacht auf eine Vasa praevia aufkommen. Bei einer Ultraschalluntersuchung, bei der gewöhnlich ein Gerät in die Scheide eingeführt wird (sogenannter transvaginaler Ultraschall), kann beobachtet werden, wie sich die Blutgefäße über die oder in die Nähe der Öffnung des Gebärmutterhalses geschoben haben, was zur Bestätigung der Diagnose ausreicht.

Behandlung einer Vasa praevia

  • Überwachung des Fötus

  • Kaiserschnitt

Wird vor der Geburt eine Vasa praevia festgestellt, werden gewöhnlich zweimal pro Woche Non-Stress-Tests durchgeführt, um den Gesundheitszustand des Fötus zu prüfen. Die Überwachung kann nach 23 bis 24 Wochen beginnen, wird aber oft erst nach 26 bis 28 Wochen durchgeführt. Die betroffenen Frauen werden unter Umständen zwischen der 30. und 32. Schwangerschaftswoche oder noch früher ins Krankenhaus eingeliefert, damit der Fötus eng überwacht werden kann.

Damit sich die Lunge des Fötus ausbildet, wird den Frauen in der Regel ein Kortikosteroid verordnet.

Wenn die Vasa praevia keine Komplikationen verursacht, wird die Entbindung des Babys meist in der 34. bis 37. Schwangerschaftswoche eingeplant. Die Entbindung kann aber auch vorgezogen werden, wenn Mutter oder Kind in Gefahr sind.

Die Entbindung erfolgt immer per Kaiserschnitt.

Unter den folgenden Umständen ist in der Regel ein notfallmäßiger Kaiserschnitt erforderlich:

  • Anhaltende Scheidenblutungen.

  • Die Fruchtblase ist geplatzt.

  • Es besteht Gefahr für Mutter oder Kind.