Therapeutische und unterstützende Hilfsmittel

VonZacharia Isaac, MD, Brigham and Women's Hospital
Überprüft/überarbeitet Nov. 2023
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    Orthesen unterstützen verletzte Gelenke, Bänder, Sehnen, Muskeln und Knochen. Die meisten werden an die Bedürfnisse des Patienten und seine anatomischen Gegebenheiten angepasst. Orthesen, die zur Einbringung in Schuhe vorgesehen sind, können das Gewicht des Patienten zur Kompensation verlorengegangener Funktionen auf verschiedene Anteile seines Fußes verteilen, um eine Deformität oder Verletzung zu verhindern, das Gewicht tragen zu helfen oder zur Schmerzlinderung beizutragen bzw. Halt zu geben. Orthesen sind oft sehr teuer und nicht durch eine Versicherung gedeckt.

    Tabelle

    Gehhilfen umfassen Gehwagen, Krücken und Stöcke Anpassen der Stockhöhe). Sie helfen, das Gewicht zu tragen, das Gleichgewicht zu halten oder beides. Jedes Hilfsmittel hat Vor- und Nachteile und ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Nach der Befunderhebung sollte durch einen Therapeuten dasjenige Hilfsmittel ausgesucht werden, das die beste Kombination aus Stabilität und Freiheit bietet (siehe Tabelle Gehhilfen). Ärzte sollten wissen, wie man Krücken anpasst (siehe Abbildung Anpassen von Krücken). Rezepte für Hilfsgeräte sollten so genau wie möglich sein.

    Rollstühle verhelfen Patienten, die nicht laufen können, zu Mobilität. Einige Ausführungen sind für Selbstfahrer konstruiert und dazu vorgesehen, selbst auf unebenem Untergrund oder an Bordsteinen Stabilität zu verleihen. Andere müssen von einer Begleitperson geschoben werden; sie sind weniger stabil und weniger schnell. Rollstühle sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Für sportliche Patienten mit Behinderung der unteren Extremitäten, aber guter Kraftentwicklung des Oberkörpers sind Rennrollstühle erhältlich. Ein mit einem Arm zu bedienender oder halbhoher Rollstuhl kann bei hemiplegischen Patienten mit guter Koordination angebracht sein. Bei Patienten mit nur geringer oder fehlender Armfunktion muss ein motorisierter Rollstuhl verordnet werden. Für Tetraplegiker gibt es Rollstühle mit Vorrichtungen zur Kinn- oder Mundkontrolle (atemabhängig) sowie integrierter Beatmungsmöglichkeit.

    Scooter sind batteriebetriebene, zweirädrigen Karren mit einem Lenkrad oder einer Pinne, Geschwindigkeitskontrolle sowie der Möglichkeit von Vor- und Rückwärtsbewegungen. Sie werden auf festen, ebenen Flächen eingesetzt, innerhalb und außerhalb von Gebäuden, können aber nicht Bordsteinkanten oder Treppen passieren. Scooter sind hilfreich für Leute, die stehen und kurze Strecken gehen können (d. h. Transfer hin und weg vom Scooter), die aber nicht die Kraft und/oder das Durchhaltevermögen besitzen, um längere Strecken zu Fuß zurückzulegen.

    Prothesen sind künstliche Körperteile, meist Gliedmaßen, die nach einer Amputation die unteren oder oberen Extremitäten ersetzen sollen (siehe Gliedmaßenprothetik und Rehabilitation nach einer Beinamputation). Technische Innovationen haben den Tragekomfort sowie die Funktionalität von Prothesen deutlich verbessern können. Vielen Prothesen kann zudem zu einem natürlichen Erscheinungsbild verholfen werden. Ein Orthopädiemeister sollte frühzeitig eingeschaltet werden, um den Patienten die vielen Optionen der Prothesenanfertigung zu erklären, die sich an den Anforderungen des Patienten sowie an seinem Sicherheitsbedürfnis orientieren sollten. Vielen Patienten kann zu einer merklichen Funktionsbesserung verholfen werden. Noch vor Anpassung der Prothese sollte mit Krankengymnastik begonnen und diese so lange fortgesetzt werden, bis die Patienten mit der neuen Gliedmaße zurechtkommen. Einige Patienten scheinen nicht in der Lage zu sein, eine Prothese zu akzeptieren oder die physische Rehabilitation bis zum Ende durchzuführen, die dabei helfen soll, sie erfolgreich zu nutzen.

    (Siehe auch Übersicht über Rehabilitation.)

    Anpassen von Krücken

    Patienten sollten bequeme Schuhe tragen, aufrecht stehen und mit entspannten Schultern geradeaus schauen. Für eine korrekte Anpassung sollte das Ende jeder Krücke etwa 5 cm von der Seite des Schuhs und etwa 15 cm vor der Zehe platziert werden, und die Länge der Krücke sollte angepasst werden, sodass das obere Ende der Krücke etwa 2–3 Finger breit (etwa 5 cm) unterhalb der Achselhöhle ist. Der Handgriff ist so einzustellen, dass die Ellbogen auf 20–30° flektiert sind.

    Korrekte Stockhöhe

    Die Hand/Höhe des Stocks sollte sich auf der Höhe des ipsilateralen Trochanter major befinden, was zu einer Beugung des Ellenbogens von etwa 20–30° führt. Der Stock sollte in der Hand kontralateral zur betroffenen Hüfte gehalten werden. Der Stock kann bei Knieschmerzen auf beiden Seiten gehalten werden, je nach Sicherheit und Vorliebe des Patienten.