Wie man das motorische System bewertet

VonGeorge Newman, MD, PhD, Albert Einstein Medical Center
Überprüft/überarbeitet Aug. 2023
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    Motorische Schwäche kann auf eine Funktionsstörung des kortikospinalen Trakts, der Basalganglien, der Wirbelsäule, der peripheren Nerven oder der Muskeln zurückzuführen sein. Eine sorgfältige Untersuchung des motorischen Systems ermöglicht es dem Arzt, die Läsion zu lokalisieren, eine Differenzialdiagnose zu erstellen und geeignete bildgebende Verfahren und/oder Labortests auszuwählen.

    Die Gliedmaßen und Schultergürtel sollten vollständig ausgesetzt werden und dann auf Folgendes untersucht werden:

    • Atrophie

    • Hypertrophie

    • Asymmetrische Entwicklung

    • Faszikulationen

    • Myotonie

    • Tremor

    • Andere unwillkürliche Bewegungen einschließlich Chorea (kurze, zuckende Bewegungen), Athetose (anhaltende, vertrackte Bewegungen) und Myoklonie (schnelle Zuckungen eines Muskels).

    Die passive Beugung und Streckung einer Extremität beim entspannten Patienten liefert Informationen über den Muskeltonus.

    Es handelt sich um eine Athrophie, wenn der Muskel verschmächtigt ist, aber eine bilaterale Atrophie oder eine Atrophie von großen oder tiefliegenden Muskeln ist allerdings oft nicht erkennbar, wenn sie nicht sehr ausgeprägt ist. Bei Älteren ist ein gewisser Verlust an Muskelmasse häufig.

    Eine Hypertrophie tritt auf, wenn ein Muskel mehr arbeiten muss, um die Schwäche eines anderen zu kompensieren; eine Pseudohypertrophie tritt auf, wenn Muskelgewebe übermäßig durch Bindegewebe oder nichtfunktionales Gewebe (z. B. Amyloid) ersetzt wird.

    Faszikulationen (kurze, feine, unter der Haut sichtbare irreguläre Zuckungen des Muskels) sind relativ häufig. Obwohl Faszikulationen im normalen Muskel vorkommen können, besonders in den Wadenmuskeln Älterer, zeigen sie häufig Läsionen des unteren Motoneurons an (z. B. Degeneration oder Schädigung und Regeneration des Nervs).

    Eine Myotonie (verlangsamte Entspannung des Muskels nach anhaltender Kontraktion oder direkter Perkussion des Muskels) deutet auf eine myotone Dystrophie oder eine andere myotone Störung hin und kann durch die Unfähigkeit, eine geballte Hand schnell zu öffnen, nachgewiesen werden.

    Ein erhöhter Widerstand, gefolgt von Entspannung (Taschenmmesserphänomen) und Spastizität, zeigen Läsionen der oberen Motoneurone an.

    Wächserne Steifigkeit (gleichmässige Steifigkeit über den gesamten Bewegungsbereich), oft mit Zahnradphänomen, lässt eine Basalganglienstörung vermuten.

    Siehe auch Wie Muskelkraft zu beurteilen ist und Einführung in die Neurologische Untersuchung.)