Chirurgie bei Krebs

VonRobert Peter Gale, MD, PhD, DSC(hc), Imperial College London
Überprüft/überarbeitet Aug. 2022
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Die Chirurgie ist die älteste effektive Tumorbehandlung. Sie kann alleine oder in Kombination mit anderen Therapiemodalitäten eingesetzt werden (siehe auch Überblick über die Krebstherapie). Die Größe, Art und Lage des Krebs können die Operierbarkeit und das Ergebnis bestimmen. Das Vorhandensein von Metastasen schließt in der Regel eine Operation aus.

Zu den Faktoren, die das operative Risiko eines Tumorpatienten erhöhen, gehören

  • Alter

  • Komorbiditäten

  • Entkräftung infolge von Krebs

Krebspatienten können aufgrund von Magersucht und den katabolen Einflüssen des Krebses eine schlechte Ernährung haben. Diese Faktoren können die Genesung nach einer Operation hemmen oder verlangsamen. Die Patienten können neutropenisch oder thrombozytopenisch sein oder haben Gerinnungsstörungen; dadurch erhöht sich das Risiko für die Entwicklung einer Sepsis oder Blutung. Daher ist die präoperative Beurteilung von höchster Bedeutung

Resektion des Primärtumors

Hat der Primärtumor nicht metastasiert, kann die chirurgische Intervention kurativ sein. Die Festlegung eines Rands aus normalem Gewebe um den primären Krebs ist wichtig für den Erfolg. Mitunter ist die intraoperative Untersuchung von Gewebeanteilen durch einen Pathologen notwendig. Wenn sich an den Rändern Krebs zeigt, wird sofort zusätzliches Gewebe reseziert.

Die chirurgische Resektion kann die Entfernung lokaler und regionaler Lymphknoten und/oder die Resektion eines betroffenen benachbarten Gewebes oder Organs umfassen.

Eine neoadjuvante Chemo- oder Strahlentherapie kann vor der Operation durchgeführt werden, um den Krebs zu verkleinern, den Umfang der Operation zu begrenzen und die Erfolgsraten zu verbessern. Nach der Operation kann eine adjuvante Chemo- oder Strahlentherapie durchgeführt werden, um das Risiko eines Rezidivs zu verringern.

Resektion von Metastasen

Lokale und regionale Lymphknoten werden manchmal während der Operation entfernt, um das Ausmaß der Krebsausbreitung zu beurteilen und die Wahrscheinlichkeit eines Krebsrezidivs zu verringern. Eine begrenzte Anzahl von Metastasen, insbesondere in der Lunge, der Leber oder dem Gehirn, kann manchmal reseziert oder mit Strahlentherapie behandelt werden.

Tumor-Debulking (Zytoreduktion)

Ein Tumor-Debulking (chirurgische Resektion zur Verringerung der Tumorgröße) wird manchmal durchgeführt, wenn die Entfernung des gesamten Tumors unmöglich ist. Ein Tumor-Debulking kann durch unklare Mechanismen die Sensitivität des verbleibenden Krebses gegenüber anderen Behandlungsmodalitäten erhöhen.

Palliative Chirurgie

Ein chirurgischer Eingriff zur Linderung der Symptome und zur Erhaltung der Lebensqualität ist auch dann sinnvoll, wenn eine Heilung unwahrscheinlich ist oder wenn ein umfassender chirurgischer Eingriff nicht in Frage kommt. Eine Resektion kann angezeigt sein, um Schmerzen zu lindern, das Blutungsrisiko zu verringern oder die Obstruktion eines lebenswichtigen Organs zu beseitigen.

Rekonstruktive Chirurgie

Die rekonstruktive Chirurgie kann das Befinden des Patienten verbessern oder die Lebensqualität nach einer Operation erhöhen (z. B. Brustrekonstruktion nach Mastektomie).