Chemische Verbrennungen (Verätzungen) werden durch ätzende Stoffe verursacht, die an die Haut oder in die Augen gelangen oder verschluckt werden.
(Siehe auch Augenverätzungen.)
Ätzende Stoffe sind Chemikalien, die das Gewebe schädigen können. Der Schaden ähnelt einer durch Hitze verursachten Verbrennung.
Ätzende Stoffe sind manchmal in Haushaltsprodukten enthalten, darunter einige Laugen (in Abflussreinigern, Abbeizmitteln), Phenolen (in Deodorants, sanitären Produkten und Desinfektionsmitteln), Natriumhypochlorit (in Desinfektions- und Bleichmitteln), Schwefelsäure (in Toilettenreinigern und Batteriesäure) und Salzsäure (in den Chemikalien von Schwimmbädern und Baustoffreinigern).
Auch viele Industriechemikalien und chemische Kampfstoffe können Verätzungen verursachen. Sogar nasser Zement, dem die Haut längere Zeit ausgesetzt ist, kann schwere Verätzungen verursachen.
Meistens verschüttet oder spritzt der Betroffene den ätzenden Stoff versehentlich von selbst umher. Manchmal schlucken Menschen jedoch den ätzenden Stoff (siehe auch Vergiftung durch ätzende Stoffe). Ätzende Stoffe werden häufig versehentlich verschluckt, z. B., wenn kleine Kinder Produkte schlucken, die nicht sicher oder nicht außerhalb ihrer Reichweite aufbewahrt wurden. Ätzende Stoffe werden manchmal absichtlich von Erwachsenen verschluckt, die versuchen, Selbstmord zu begehen.
Symptome von chemischen Verbrennungen (Verätzungen)
Chemische Verbrennungen (Verätzungen) der Haut verursachen in der Regel Symptome, die denen von oberflächlichen Verbrennungen (ersten Grades) ähneln. Die verletzte Stelle ist gerötet, geschwollen und schmerzhaft, wirft aber keine Blasen. Manchmal sind die Verbrennungen tiefer, werfen Blasen und rufen starke Schmerzen hervor. In seltenen Fällen verursacht eine starke Säure oder ein alkalihaltiger Stoff eine Verbrennung, bei der die Haut ganz zerstört wird.
Die Symptome nach dem Schlucken von ätzenden Stoffen können schwerwiegend sein. Der Stoff kann Zunge, Mund, Speiseröhre und/oder Magen verätzen und starke Schmerzen und Schluckbeschwerden verursachen. Es kann zu schweren Komplikationen kommen.
Behandlung von chemischen Verbrennungen (Verätzungen)
Folgende Schritte müssen durchgeführt werden, um chemische Verbrennungen einzudämmen:
Verunreinigte Kleidung ausziehen.
Sämtliche trockene Pulver oder Partikel abwaschen.
Den betroffenen Bereich mit viel Wasser abwaschen.
Danach muss der betroffene Bereich mindestens 30 Minuten lang mit reichlich Wasser gespült werden, da chemische Stoffe noch lange nach dem Hautkontakt Gewebeschäden verursachen können. In seltenen Fällen, wenn Produkte, die bestimmte industrielle Chemikalien (zum Beispiel metallisches Natrium) enthalten, beteiligt sind, darf kein Wasser benutzt werden, da das die Verätzung noch verschlimmern würde. Für einige Chemikalien gibt es außerdem spezielle Behandlungsmaßnahmen, um die Hautschädigung zu reduzieren. Danach ist ebenso zu verfahren wie bei der Behandlung von Verbrennungen durch Hitze.
Sind weitere Informationen zur Behandlung von Verätzungen durch bestimmte Chemikalien gewünscht, erteilt die regionale Giftinformationszentrale in den USA Auskunft.