Morbus Whipple

(Morbus Whipple; intestinale Lipodystrophie)

VonZubair Malik, MD, Lewis Katz School of Medicine at Temple University
Überprüft/überarbeitet März 2023
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Kurzinformationen

Morbus Whipple entsteht durch eine seltene bakterielle Infektion, die die Schleimhaut des Dünndarms schädigt und zu einer Malabsorption führt, aber auch andere Organe des Körpers betreffen kann.

  • Diese Erkrankung wird durch eine bakterielle Infektion verursacht.

  • Zu den typischen Symptomen gehören Durchfall, entzündete und schmerzende Gelenke, Gewichtsverlust und Bauchschmerzen.

  • Die Diagnose gründet sich auf den Ergebnissen von Biopsien des Dünndarms.

  • Unbehandelt schreitet die Krankheit fort und führt zum Tod.

  • Antibiotika können die Infektion eliminieren, die Erkrankung kann jedoch wiederkehren.

Morbus Whipple betrifft hauptsächlich hellhäutige Männer zwischen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren.

Ursachen von Morbus Whipple

Die Ursache von Morbus Whipple ist eine Infektion mit dem Organismus Tropheryma whipplei. Die Infektion macht sich fast immer im Dünndarm bemerkbar, kann sich aber auch auf andere Organe wie Herz, Lunge, Gehirn, Gelenke und Augen ausbreiten.

Symptome von Morbus Whipple

Die vier Hauptsymptome von Morbus Whipple sind:

  • Entzündete und schmerzende Gelenke

  • Durchfall

  • Bauchschmerzen

  • Gewichtsverlust

Weitere häufige Symptome sind Fieber, Appetitverlust, Müdigkeit und Schwäche aufgrund von Blutarmut, Husten und Schmerzen beim Atmen durch eine Entzündung der Membranschichten, die die Lungen bedecken (Pleura). In dem Zwischenraum zwischen den Schichten des Brustfells kann sich Flüssigkeit ansammeln (ein Zustand, der als Pleuraerguss bezeichnet wird). Die Lymphknoten können sich vergrößern.

Bei manchen Menschen wird die Haut dunkler.

Bei Patienten mit Morbus Whipple können Herzgeräusche auftreten.

Verwirrung, Gedächtnisverlust oder unkontrollierte Augenbewegungen zeigen, dass sich die Infektion auf das Gehirn ausgebreitet hat.

Diagnose von Morbus Whipple

  • Biopsie

Ein Arzt kann die Diagnose eines Morbus Whipple stellen, indem er Bakterien im Dünndarm findet.

Um die Bakterien zu identifizieren, entnehmen Ärzte Gewebe (Biopsie) mit einem Endoskop (einem biegsamen Beobachtungsschlauch mit einer Lichtquelle und einer Kamera, durch den ein kleiner Clipper eingeführt werden kann) aus dem Dünndarm oder aus einem vergrößerten Lymphknoten. Das Gewebe wird danach unter einem Mikroskop untersucht.

Behandlung von Morbus Whipple

  • Antibiotika

Unbehandelt schreitet Morbus Whipple fort und führt zum Tod.

Morbus Whipple kann mit Antibiotika geheilt werden. Normalerweise erhalten Betroffene anfänglich über eine Vene während 2–4 Wochen Ceftriaxon oder Penicillin und danach während mindestens 12 Monaten oral Trimethoprim/Sulfamethoxazol oder eine Kombination aus Doxycyclin und Hydroxychloroquin. Die Symptome verschwinden rasch.

Trotz einem anfänglichen Ansprechen auf Antibiotika kann die Krankheit wiederkehren.