Röntgenuntersuchungen des Verdauungstrakts

VonJonathan Gotfried, MD, Lewis Katz School of Medicine at Temple University
Überprüft/überarbeitet März 2023
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Röntgenuntersuchungen dienen oft zur Beurteilung von Verdauungsproblemen.

Standard-Röntgenaufnahmen

Diese Röntgenaufnahmen (einfache Röntgenuntersuchungen) können einen Verschluss oder eine Lähmung des Verdauungstrakts oder ungewöhnliche Luftmuster in der Bauchhöhle zeigen. Sie können auch eine Vergrößerung von Leber, Nieren und Milz sichtbar machen.

Für einfache Röntgenaufnahmen ist keine besondere Vorbereitung notwendig.

Barium-Röntgenuntersuchungen des Verdauungstrakts

Röntgenuntersuchungen mit Barium liefern oft mehr Informationen als normale Röntgenaufnahmen.

Die Röntgenaufnahmen werden gemacht, nachdem die Person eine aromatisierte Flüssigkeitsmischung oder bariumbeschichtete Nahrung geschluckt hat. Das Barium sieht auf den Röntgenbildern weiß aus und zeichnet den Verdauungstrakt nach und zeigt die Umrisse und Schleimhaut von Speiseröhre (der Schlauch, der vom Rachen zum Magen führt), Magen und Dünndarm. Barium kann sich in kranken Bereichen sammeln und Geschwüre, Tumoren, Engstellen, Erosionen und erweiterte Speiseröhrenvenen ansammeln.

Fluoroskopie

Röntgenaufnahmen können in Intervallen gemacht werden, um festzustellen, wo das Barium gerade ist. Bei einer kontinuierlichen Röntgentechnik, die als Durchleuchtung (Fluoroskopie) bezeichnet wird, wird das Barium auf seinem Weg durch den Verdauungstrakt beobachtet. Mit dieser Technik kann der Arzt sehen, wie die Speiseröhre und der Magen funktionieren, feststellen, ob ihre Kontraktionen normal sind und ob die Nahrung stecken bleibt.

Bariumeinlauf

Barium kann zur Darstellung des unteren Dickdarmabschnitts auch als Einlauf verabreicht werden.

Ein Bariumeinlauf kann auf Röntgenaufnahmen Polypen, Tumoren und andere strukturelle Auffälligkeiten sichtbar machen. Dieses Verfahren kann krampfartige Schmerzen oder leichtes bis moderates Unwohlsein verursachen.

Das geschluckte oder als Einlauf verabreichte Barium wird letztlich als kalkweißer Stuhl ausgeschieden. Da Barium eine deutliche Verstopfung verursachen kann, kann der Arzt ein schonendes Abführmittel verabreichen, um die Ausscheidung von Barium zu beschleunigen.

Obwohl Barium-Röntgenuntersuchungen manchmal noch zur Beurteilung von Verdauungsproblemen durchgeführt werden, haben die Endoskopie und alternative bildgebende Verfahren wie die CT-Enterografie oder die CT-Kolonografie die Barium-Röntgenuntersuchungen aufgrund ihrer überlegenen Bildqualität weitgehend ersetzt.