Der Alterungsprozess im Visier: Riesenzell-Arteriitis und Polymyalgia rheumatica

Riesenzellarteriitis (temporalis) sowie Polymyalgia rheumatica treten häufig gemeinsam auf und betreffen fast ausschließlich Personen ab dem 55. Lebensjahr. Diese Erkrankungen nehmen im Alter zu. Personen ab dem 80. Lebensjahr erkranken 10-mal häufiger als Personen zwischen 50 und 59 Jahren.

Riesenzellarteriitis verursacht zumeist pochende Kopfschmerzen und Sehprobleme (einschließlich Schmerzen in und um die Augen). Bei Polymyalgia rheumatica kommt es zu Schmerzen und Steifheit in den Muskeln. Unbehandelt können diese Schmerzen das tägliche Leben sehr erschweren, unabhängig davon, ob sie gleichzeitig oder einzeln auftreten. Wenn sie nicht sofort behandelt wird, kann Riesenzellarteriitis zur Erblindung führen.

Die Kortikosteroide, die hauptsächlich zur Behandlung dieser Krankheiten eingesetzt werden, können für ältere Patienten problematisch sein. Diese Medikamente können jedoch zu einer drastischen Besserung führen und sind unerlässlich, um eine Erblindung zu vermeiden. Bei älteren Menschen kommt es jedoch wesentlicher häufiger zu Nebenwirkungen. Es kann zu Flüssigkeitsstaus, verstärktem Appetit und Verwirrung kommen. Der Blutzucker kann sich bis zum Diabetes steigern und die Knochendichte kann abnehmen. Es kann Bluthochdruck auftreten. Um diese Nebenwirkungen zu verringern, wird die Kortikosteroid-Dosis verringert und das Medikament so bald wie möglich abgesetzt.

Älteren Menschen, die Kortikosteroide einnehmen, wird empfohlen, Maßnahmen zum Erhalt der Knochendichte zu ergreifen. Dazu zählen Belastungsübungen sowie die Einnahme von Kalzium- und Vitamin-D-Präparaten. Die Einnahme von antiresorptiven Medikamenten kann die Knochendichte erhöhen. Zu diesen Medikamenten zählen Bisphosphonate (Alendronat, Risedronat, Ibandronat und Zoledronsäure).

Bei vielen Patienten führt die sorgfältige Einhaltung der empfohlenen Behandlungsmaßnahmen zur vollständigen Heilung.