KURZINFORMATIONEN

Mastozytose

Überprüft/überarbeitet Dez. 2022
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Was ist Mastozytose?

Mastzellen sind Teil des Immunsystems, der an allergischen Reaktionen beteiligt ist. Bei der Mastozytose handelt es sich um eine Ansammlung von Mastzellen in der Haut und manchmal auch an anderen Stellen des Körpers.

  • Die Mastozytose ist eine seltene Erkrankung.

  • Zu den Symptomen zählen juckende Flecken und Beulen, Hitzewallungen, Magenverstimmung und manchmal Knochenschmerzen.

  • Die Erkrankung kann nur die Haut oder andere Stellen des Körpers betreffen, wie die Lungen oder die Darmschleimhaut.

  • Eine Mastozytose, die nur die Haut betrifft, ist nicht lebensbedrohlich und klingt manchmal ohne Behandlung ab.

  • Eine Mastozytose, die andere Stellen des Körpers betrifft, ist schwerwiegender und kann sogar lebensbedrohlich sein. Betroffene sollten zur Notfallbehandlung eine Dosis Adrenalin bei sich tragen.

Was verursacht eine Mastozytose?

Es kommt zu einer Mastozytose, wenn der Körper zu viele Mastzellen bildet. Die Mastzellen können sich in Ihrer Haut, Ihren Knochen oder anderen Organen ansammeln.

Mastzellen produzieren einen chemischen Stoff namens Histamin. Zu viel Histamin kann Folgendes verursachen:

  • Juckreiz

  • Ausschlag

  • Zu viel Magensäure

  • Niedriger Blutdruck

Die Ursache für die Überproduktion von Mastzellen ist nicht immer bekannt, aber manche Patienten leiden an einer Genmutation, die zur Mastozytose führt.

Was kann einen Mastozytose-Anfall auslösen?

Bei Mastozytose-Patienten können bestimmte Dinge einen Mastozytose-Anfall verursachen. Dazu gehört u. a. Folgendes:

  • Körperkontakt

  • Körperliche Aktivität

  • Essen oder Trinken, wie Nahrungsmittel, Alkohol oder bestimmte Medikamente

  • Insektenstiche

Was sind die Symptome einer Mastozytose?

Es stellen sich u. a. folgende Symptome ein:

  • Kleine rotbraune Punkte oder Beulen, die jucken können

  • Hitzewallungen (Rötung der gesamten Haut)

  • Bauchschmerzen

  • Übelkeit oder Erbrechen

  • Durchfall

  • Ohnmacht und starker Blutdruckabfall, der tödlich verlaufen kann

Bilder einer Urticaria pigmentosa
Urticaria pigmentosa (Kind)
Urticaria pigmentosa (Kind)
Auf diesem Bild sind rötlich-braune Flecken auf dem Rücken eines Schulkinds mit Mastozytose zu sehen.

© Springer Science+Business Media

Die Ansammlung von Mastzellen im Gewebe oder den Organen kann zu Schäden führen, die lebensbedrohlich sein können.

Woran erkennt der Arzt eine Mastozytose?

Eine Mastozytose wird basierend auf den Symptomen vermutet, insbesondere wenn der Betroffene juckende Flecken aufweist und es bei ihm zu Quaddeln (roten, juckenden, erhabenen Flecken auf der Haut) kommt, wenn er sich kratzt. Zur Bestätigung werden u. a. die folgenden Tests durchgeführt:

  • Biopsie (Entnahme einer kleinen Probe der Haut, um diese unter dem Mikroskop zu untersuchen)

  • Blut- und Urintests

  • Manchmal Knochenszintigrafie und Gentests

Wie wird eine Mastozytose behandelt?

Betrifft die Mastozytose lediglich die Haut, werden der Juckreiz und die Ausschläge behandelt mit:

  • Antihistaminika

  • Ultraviolettes Licht

  • Kortikosteroid-Salben

Betrifft die Mastozytose andere Stellen des Körpers, muss der Betroffene Medikamente zur Linderung der Symptome anwenden.

Bei besonders schweren Symptomen:

  • werden wöchentliche Spritzen verabreicht, um die Auswirkungen der Krankheit auf die Knochen zu verringern

  • werden Kortikosteroide verschrieben

  • wird die Milz mit einer Operation entfernt, wenn die Mastzellen sich dort angesammelt haben

  • muss der Betroffene für Notfälle eine Dosis Adrenalin bei sich tragen