KURZINFORMATIONEN

Mitralstenose

Überprüft/überarbeitet Jan. 2023
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Was ist eine Mitralklappenstenose?

Vier Herzklappen kontrollieren den Blutfluss in und aus dem Herzen. Diese Klappen sind wie eine Tür, die nur in eine Richtung aufgeht; so sorgen sie dafür, dass das Blut in die richtige Richtung fließt.

Die Mitralklappe trennt den linken Vorhof und den linken Ventrikel. Wenn sich diese Klappe öffnet, kann das Blut aus den Lungen vom linken Vorhof in den linken Ventrikel fließen. Die Klappe schließt sich, damit das Blut nicht zurück in den linken Vorhof fließt.

Es kommt zu einer Mitralklappenstenose, wenn sich die Mitralklappe nicht vollständig öffnen lässt und es so schwierig für das Blut aus den Lungen ist, den linken Vorhof zu verlassen. Der Blutdruck im linken Vorhof und in der Lunge steigt.

  • Bestimmte Erkrankungen können dazu führen, dass die Segel der Mitralklappe steif und dick werden.

  • Nicht behandeltes rheumatisches Fieber ist die häufigste Ursache.

  • Eine Mitralklappenstenose verursacht über einen langen Zeitraum möglicherweise keine Symptome.

  • Eine schwere Stenose kann Symptome wie Kurzatmigkeit oder Herzrhythmusstörungen, wie z. B. Vorhofflimmern, verursachen.

  • Der Arzt kann ein Herzgeräusch mithilfe eines Stethoskops hören und eine Echokardiografie zur Diagnose einer Mitralklappenstenose durchführen.

  • Die Behandlung kann Medikamente und eine Operation umfassen.

Vorhofflimmern kann Probleme verursachen, wie z. B. Blutgerinnsel oder einen Schlaganfall.

Eine schwere Mitralklappenstenose kann eine Herzinsuffizienz (die Pumpleistung des Herzens reicht nicht aus, um Blut in den Rest des Körpers zu pumpen) verursachen.

Wenn eine Mitralklappenstenose vorliegt, kann es durch eine Schwangerschaft noch schneller zu einer Herzinsuffizienz kommen.

(Siehe auch Übersicht über Erkrankungen der Herzklappen.)

Wodurch wird eine Mitralklappenstenose verursacht?

Ursachen umfassen Folgendes:

  • Rheumatisches Fieber in der Kindheit in Entwicklungsländern. Einer Mitralstenose kann vorgebeugt werden, indem das rheumatische Fieber verhindert wird; das geschieht, indem Rachenentzündungen umgehend mit Antibiotika behandelt werden. (In Industrieländern kann eine Mitralstenose bei älteren Menschen noch auf rheumatischem Fieber beruhen, weil die Behandlung mit Antibiotika in ihrer Jugend noch nicht üblich war. Dies trifft auch auf Zuwanderer aus Regionen zu, in denen Antibiotika nicht weit verbreitet sind.)

  • Verschleiß der Klappe durch Alterserscheinungen

  • Manchmal ist die Mitralklappenstenose angeboren.

Welche Symptome treten bei einer Mitralklappenstenose auf?

Eine leichte Mitralklappenstenose verursacht gewöhnlich keine Symptome.

Eine schwere Mitralstenose kann zu einer Herzinsuffizienz führen, was Folgendes verursachen kann:

  • Schnellere Ermüdung

  • Kurzatmigkeit

  • Schwellungen in den Beinen

Vorhofflimmern kann Folgendes verursachen:

  • Palpitationen (Gefühl von Pochen, Flattern, Herzrasen oder aussetzende Schläge)

  • Kurzatmigkeit

Sobald die Symptome auftreten, kommt es innerhalb von etwa 7 bis 9 Jahren zu einer schweren Behinderung. Kinder mit angeborener Mitralklappenstenose leben oft nicht länger als 2 Jahre, wenn sie nicht operiert werden.

Woran erkennt der Arzt eine Mitralklappenstenose?

Durch das Abhorchen des Herzens mit einem Stethoskop können Ärzte eine Mitralklappenstenose vermuten. Eine Echokardiografie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) wird verwendet, um herauszufinden, wie verengt die Herzklappe ist.

Zudem führen sie auch folgende Tests durch:

  • Elektrokardiografie (EKG; eine schnelle, schmerzlose, harmlose Untersuchung, mit der die elektrischen Ströme des Herzens gemessen und auf Papier aufgezeichnet werden)

  • Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs

Wie wird eine Mitralklappenstenose behandelt?

Liegen keine Symptome vor, ist keine Behandlung notwendig.

Liegen jedoch Symptome vor, erfolgt eine medikamentöse Behandlung, um:

  • mehr Urin auszuscheiden und den Blutdruck in den Lungen zu verringern,

  • die Herzfrequenz zu kontrollieren,

  • Blutgerinnsel zu verhindern.

Wenn die Symptome nicht ausreichend durch die Medikamente kontrolliert werden, kann die Herzklappe repariert oder ersetzt werden.

Ärzte versuchen die Herzklappe, wenn möglich, zu reparieren. Das Verfahren dazu wird als Valvuloplastie bezeichnet. Bei dieser führt der Arzt einen dünnen, hohlen Schlauch (Katheter) durch eine Vene oder Arterie in das Herz ein. Ein Ballon an der Katheterspitze wird aufgeblasen, der gegen die Herzklappe drückt und sie öffnet. Manchmal wird die Klappe während einer Herzoperation repariert.

Wenn die Herzklappe nicht repariert werden kann, kann sie durch Folgendes ersetzt werden:

  • Einer mechanischen Klappe aus Kunststoff

  • Einer Schweine- oder Rinderherzklappe (Bioprothese)

Patienten, die eine mechanische Herzklappe erhalten, müssen ihr ganzes Leben lang Blutverdünner anwenden. Die Herzklappe kann aber mehrere Jahrzehnte halten. Patienten, die eine Bioprothese erhalten, müssen die Blutverdünner nur einige Monate lang einnehmen. Allerdings hält die Klappe nur 10 bis 12 Jahre.

Patienten, deren Herzklappen beschädigt sind oder ersetzt wurden, brauchen manchmal Antibiotika, um eine Infektion der Herzklappe zu verhindern, z. B. in den folgenden Fällen:

  • Zahnbehandlung

  • Bestimmte medizinische Verfahren