KURZINFORMATIONEN

Netzhautablösung

(Netzhautablösung)

Überprüft/überarbeitet März 2023
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Erfahren Sie alle Einzelheiten

Die Netzhaut (Retina) ist eine Zellschicht am hinteren Teil des Auges, die lichtempfindlich ist und Impulse an das Gehirn weiterleitet, sodass wir sehen können.

Was ist eine abgelöste Netzhaut?

Eine abgelöste Netzhaut hat sich vom hinteren Teil des Auges abgetrennt. Dabei kann die ganze Netzhaut oder nur ein Teil abgelöst sein.

  • Die Wahrscheinlichkeit einer Netzhautablösung ist größer, wenn man kurzsichtig ist (Probleme, Gegenstände in der Ferne deutlich zu sehen) oder eine Augenverletzung hatte.

  • Symptome umfassen den plötzlichen Verlust des Sehvermögens oder die Wahrnehmung von hellen Lichtblitzen oder Mouches volantes (dunkle Flecken, die am Gesichtsfeld vorbeizuziehen scheinen).

  • Es kann Ihnen vorkommen wie ein Vorhang oder ein Schleier, der über Ihr Gesichtsfeld gezogen wurde.

  • Der Arzt kann eine abgelöste Netzhaut erkennen, indem er mit einem speziellen Gerät in Ihr Auge blickt.

  • Die Behandlung verhindert in der Regel, dass Sie weitere Sehverluste erleiden.

In manchen Fällen kann die Sehkraft aber nicht wiederhergestellt werden. Wenn Sie Symptome aufweisen, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf, um einem permanenten Sehverlust vorzubeugen.

Ein Blick in die Netzhaut

Was verursacht eine Netzhautablösung?

Die Netzhaut kann sich nach einem Riss ablösen. Netzhautrisse geschehen öfter bei älteren Menschen, auf die Folgendes zutrifft:

  • Starke Kurzsichtigkeit (Schwierigkeiten, weit entfernt liegende Objekte klar zu erkennen)

  • Operativer Eingriff aufgrund von Katarakten (Trübung der Augenlinse)

  • Eine Augenverletzung

  • Ausdünnung und Vernarbung der Netzhaut, in der Regel am Rand, oder kleine Risse in der Netzhaut

  • Austrocknen und Schrumpfen der gelartigen Flüssigkeit vor der Netzhaut, sodass sie vom hinteren Teil des Auges weggezogen wird

  • Ansammlung von Flüssigkeit oder Blut hinter der Netzhaut

  • Andere Krankheiten, die sich auf die Netzhaut auswirken, wie etwa Diabetes

  • Familienmitglieder mit abgelöster Netzhaut

Welche Symptome treten bei einer abgelösten Netzhaut auf?

Bei einigen Patienten treten überhaupt keine Symptome auf. Wenn Sie Symptome aufweisen, verspüren Sie zwar keine Schmerzen, doch es kann plötzlich zu Folgendem kommen:

  • Viele Mouches volantes (dunkle Flecken, die es eigentlich gar nicht gibt, die aber über Ihr Gesichtsfeld zu wandern scheinen)

  • Grelle Lichtblitze

  • Verschwommenes Sehen

  • Sehverlust, der sich vom Rand her nach innen ausbreitet

  • Trübheit im Gesichtsfeld, wie ein Vorhang oder Schleier über den Augen

  • Gelegentlich rascher Verlust des Sehvermögens

Eine Netzhautablösung erfolgt normalerweise jeweils nur in einem Auge.

Woran erkennt der Arzt eine abgelöste Netzhaut?

Ärztliche Maßnahmen:

  • Er gibt Augentropfen in Ihre Augen.

  • Er betrachtet Ihre Netzhaut durch ein Ophthalmoskop.

  • Gelegentlich nutzt er Ultraschall, um Aufnahmen von der Hinterseite Ihrer Augen zu erstellen.

Wie wird eine abgelöste Netzhaut ärztlich behandelt?

Eine Netzhautablösung wird je nach Ursache unterschiedlich behandelt. Der Arzt behebt einen Riss bzw. eine Ablösung der Netzhaut wie folgt:

  • Injektion von Luft oder Gas in das Auge, um die Netzhaut wieder anzulegen

  • Anbringen einer Kerbe auf der Außenseite des hinteren Teils des Auges, wo die Ablösung erfolgt ist, um die Netzhaut wieder daran zu befestigen

  • Anbringen eines Silikonbands rund um das Auge (sogenannte Cerclage)

Bei einem Netzhautriss verwendet der Arzt ein Laser- oder ein Kälteinstrument, um den Riss zu schließen und einer Ablösung vorzubeugen.

In der Regel kehrt Ihre Sehkraft zurück, nachdem der Arzt die Netzhaut repariert hat. In folgenden Fällen kann es zu einem permanenten Verlust eines Teils des Sehvermögens kommen:

  • Die Netzhaut war während mehrerer Tage oder Wochen abgelöst.

  • Es ist zu Blutungen oder Vernarbungen im Auge gekommen.

  • Die Makula wurde abgelöst oder verletzt.

Die Makula ist ein kleiner Bereich der Netzhaut mit einer hohen Konzentration an lichtempfindlichen Zellen. Die Makula ist wichtig für das Erkennen von Details, wenn man etwas direkt betrachtet.