Langzeit-Elektrokardiogramm

VonThomas Cascino, MD, MSc, Michigan Medicine, University of Michigan;
Michael J. Shea, MD, Michigan Medicine at the University of Michigan
Überprüft/überarbeitet Juli 2021
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

    Ein Standard-Elektrokardiograph zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens nur für ein paar Sekunden auf. Damit können Störungen erkannt werden, die regelmäßig sind; manchmal können Herzrhythmusstörungen und eine unzureichende Blutversorgung des Herzmuskels jedoch auch unvorhergesehen oder nur kurz auftreten. Um solche Probleme festzustellen, kann der Arzt ein Langzeit-EKG anlegen, das 24 bis 48 Stunden lang Aufzeichnungen liefert, während der Patient seine normalen Alltagsaktivitäten durchführt. Ärzte können auch eine Ereignis-Elektrokardiografie (Ereignis-EKG) anwenden. Dabei wird die EKG für einen Zeitraum von bis zu einem Monat ständig überwacht, aber es werden nur einen zuvor bestimmten Zeitrahmen (in der Regel ein paar Sekunden bis Minuten) lang Aufnahmen erstellt, d. h., kurz bevor oder nachdem der Patient den Monitor aktiviert oder das Gerät eine Herzrhythmusstörung feststellt. (Siehe auch Elektrokardiografie.)

    Ein Holter-Monitor ist ein kleiner Monitor, der an einem Riemen befestigt ist, den die Person über der Schulter, um den Hals oder um die Hüfte trägt. Elektroden, die an der Brust befestigt werden, zeichnen durchgängig die Aktivität des Herzens auf. Diese Art von Monitor bereitet keine Schmerzen und wird 24 bis 48 Stunden lang getragen.

    Der Monitor misst die Stromimpulse des Herzens über Elektroden auf der Brust des Patienten und zeichnet das EKG auf. Der Patient trägt alle etwaigen Symptome mit der entsprechenden Uhrzeit in ein Tagebuch ein. Im Anschluss analysiert ein Computer das EKG auf Herzfrequenz und -rhythmus, Veränderungen der elektrischen Aktivität, die auf unzureichende Blutversorgung des Herzmuskels hindeuten könnten, und protokolliert jeden Herzschlag während des beobachteten Zeitraums. Die Symptome, die im Tagebuch notiert wurden, können dann mit den Veränderungen im EKG verglichen werden, um herauszufinden, ob eine Herzrhythmusstörung für die Symptome verantwortlich ist.

    Falls nötig, kann das EKG über eine Telefonleitung direkt mit einem Computer im Krankenhaus oder in der Arztpraxis verbunden werden, damit auftretende Symptome sofort erkannt werden können.

    Seit Kurzem gibt es auch die Option, eine durchgehende Überwachung mithilfe einer kleinen drahtlosen Einwegpflaster-Elektrode, die maximal zwei Wochen lang auf der Brust getragen werden kann, durchzuführen. Da sie viel kleiner als ein normaler Holter-Monitor ist und die vielen Drahtleitungen auf der Brust nicht benötigt werden, ist sie daher einfacher für längere Zeit zu tragen. Allerdings ist diese Option teurer.

    Holter-Monitor: Durchgehende EKG-Aufzeichnungen

    Der kleine Monitor ist an einem Riemen befestigt, der über der Schulter getragen wird. Über Elektroden auf der Brust zeichnet der Monitor ununterbrochen die elektrische Aktivität des Herzens auf.

    Wenn der Patient länger als 48 Stunden beobachtet werden muss, ist ein sogenannter Ereignisrekorder hilfreich. Er funktioniert ähnlich wie ein Holter-Monitor, zeichnet aber nur dann auf, wenn der Patient ihn aktiviert, d. h., er drückt einen Knopf am Gerät, sobald Symptome auftreten oder wenn das Gerät eine Herzrhythmusstörung feststellt.

    Falls die Symptome so selten auftreten, dass sie während des anfänglichen Überwachungszeitraums nicht erfasst werden können, kann ein Ereignisrekorder unter der Haut angebracht werden. Für die Aktivierung des Monitors wird ein kleiner Magnet verwendet. Diese Art von Ereignisrekorder-Implantat wird als „implantierbarer Loop-Recorder“ bezeichnet und die Batterie muss erst nach mehreren Jahren ausgetauscht werden.