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Die Ursache für den plötzlichen Kindstod (SIDS) ist nicht bekannt.
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Um einem plötzlichen Kindstod vorzubeugen, wird empfohlen, das Kind auf dem Rücken schlafen zu legen, sowie Kissen, Stoßschutz und Spielzeug aus dem Gitterbett zu entfernen und das Kind vor Überhitzung und dem Einatmen von Passiv-Zigarettenrauch zu schützen.
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Eltern, die durch plötzlichen Kindstod ein Kind verloren haben, sollten Betreuungsangebote und Selbsthilfegruppen in Anspruch nehmen.
Obwohl der plötzliche Kindstod (oder Sudden Infant Death Syndrome, SIDS) in den USA sehr selten ist (etwa 1 von 1.000 Kindern), ist er doch eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern im Alter zwischen 2 Wochen und 1 Jahr. Kinder von Afroamerikanern und nordamerikanischen Ureinwohnern tragen ein doppelt so hohes durchschnittliches Risiko für SIDS. Am häufigsten sind Kinder zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat betroffen. Das Syndrom wird auf der ganzen Welt beobachtet. Dafür gibt es viele Risikofaktoren.
Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod
Kinder, die einem der folgenden Risikofaktoren ausgesetzt waren oder sind, tragen ein höheres Risiko für den plötzlichen Kindstot:
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Auf dem Bauch schlafen (häufigster Risikofaktor)
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Afroamerikanische Abstammung oder Abstammung von nordamerikanischen Ureinwohnern
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Bruder oder Schwester starben an SIDS
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Kalte Temperaturen/Wintermonate
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Wachstumsdefizit
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Niedriges Geburtsgewicht
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Geringes Einkommen in der Familie
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Männliches Geschlecht
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Mutter hatte viele Schwangerschaften
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Mutter ist jünger als 20 Jahre
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Mutter rauchte oder nahm Drogen während der Schwangerschaft
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Kein Schnuller
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Alte oder unsichere Wiege
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Überhitzung (durch Decken oder heißen Raum)
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Atemaussetzer (Apnoe), bei denen das Baby wiederbelebt werden müsste
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Schlechte Schwangerschaftsvorsorge
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Kürzliche Krankheit
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Baby teilt sich das Bett mit einem Elternteil oder Betreuer (zusammenschlafen oder Co-Sleeping)
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Kurze Pause zwischen Schwangerschaften
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Alleinerziehende Mutter
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Im Elternhaus wird geraucht
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Weiche Betten
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Obere Atemwegsinfektion
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Wasserbettmatratze
Ursachen
Die Ursache für den plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS) ist nicht bekannt. Möglicherweise wird er durch eine Unregelmäßigkeit der Atmungssteuerung ausgelöst. Bei manchen Säuglingen, die an SIDS gestorben sind, finden sich Anzeichen, dass sie vor ihrem Tod einen niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut und Atemaussetzer (genannt Apnoe) hatten.
Einige Fälle von SIDS wurden damit in Verbindung gebracht, dass die Kinder zum Schlafen auf den Bauch gelegt wurden oder weiches Bettzeug (wie Kissen und Lammwolldecken) verwendet wurde. Auch das gemeinsame Schlafen mit einem Kleinkind auf einem Sofa, Kissen oder einem Bett (siehe Co-Sleeping) erhöht das Risiko für SIDS.
Diagnose
Zur Diagnose des SIDS ist eine Autopsie (eine Überprüfung und Untersuchung des Leichnams) erforderlich, um andere Ursachen für einen plötzlichen unerwarteten Tod (wie etwa eine intrakranielle Blutung, Meningitis (Hirnhautentzündung) oder eine Herzmuskelentzündung) ausschließen zu können.
Die Ärzte müssen zudem feststellen, ob das Kind erstickt oder infolge eines Missbrauchs gestorben ist.
Vorbeugung
Obwohl die Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod bekannt sind, gibt es nicht immer die Möglichkeit, ihn zu verhindern. Bestimmte Maßnahmen scheinen jedoch hilfreich zu sein, insbesondere das Schlafenlegen auf dem Rücken und die Verwendung einer harten Matratze. Seitdem Babys vermehrt zum Schlafen auf den Rücken gelegt werden, ist die Anzahl der an SIDS gestorbenen Kinder deutlich zurückgegangen (siehe die Kampagne Safe to Sleep®). Eltern sollten außerdem Kissen oder Stoßschutzpolsterungen sowie Spielzeuge, die die Atmung des Kindes behindern können, entfernen. Auch kann es hilfreich sein, die Kinder nicht zu dick einzuwickeln und so vor dem Überhitzen zu schützen. Zudem können das Stillen sowie das Schützen des Kindes vor Passiv-Zigarettenrauch – Maßnahmen, die auch noch weitere Gesundheitsvorteile mit sich bringen – hilfreich sein.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass zuhause installierte Atmungsüberwachungsgeräte das Risiko für SIDS senken.
Unterstützung für Eltern, die ein Kind durch SIDS verloren haben
Eltern, die ein Kind durch SIDS verloren haben, sind zutiefst traurig, nicht zuletzt, weil diese Tragödie sie völlig unvorbereitet trifft. Sie haben meist starke Schuldgefühle. Die sich oft anschließenden Untersuchungen durch die Polizei, Sozialarbeiter und andere Stellen können sich außerdem zusätzlich traumatisierend auswirken. Psychologische Beratung durch geschulte Fachkräfte und die Unterstützung anderer Eltern, die dasselbe Schicksal erfahren haben, helfen den Eltern dabei, die Tragödie zu bewältigen. Die Fachkräfte können Lesematerialien, Websites (www.sids.org) und Selbsthilfegruppen empfehlen, die Eltern unterstützen.
Weitere Informationen
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Safe to Sleep®-Kampagne