Peptisches Geschwür bei Kindern

VonWilliam J. Cochran, MD, Geisinger Clinic
Überprüft/überarbeitet Aug. 2021
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Ein peptisches Geschwür ist eine runde oder ovale Wunde, bei welcher die Wand des Magens oder des Zwölffingerdarms durch Magensäure und Verdauungsenzyme angegriffen ist.

  • Oft bilden sie sich in der Schleimhaut des Magens oder Zwölffingerdarm.

  • Zu den Symptomen bei Kindern zählen nagende Bauchschmerzen und Erbrechen.

  • Die Diagnose stützt sich auf die Endoskopie, manchmal auch auf Bluttests.

  • Die Behandlung umfasst Medikamente zur Reduzierung der Magensäure und manchmal Antibiotika.

(Für Erwachsene siehe Peptische Ulkuskrankheit.)

Geschwüre dringen in die Schleimhaut von Magen oder Zwölffingerdarm (dem ersten Abschnitt des Dünndarms) ein. Geschwüre entstehen, wenn die normale Abwehr und die Reparaturmechanismen der Magenschleimhaut oder des Zwölffingerdarms geschwächt sind, sodass die Wand mit größerer Wahrscheinlichkeit durch Magensäure geschädigt wird.

Ein peptisches Geschwür (Ulkus) kommt bei Kindern seltener vor als bei Erwachsenen. Wie auch bei Erwachsenen können nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori zur Entwicklung eines peptischen Geschwürs beitragen. Bei Kindern ist Helicobacter pylori nicht so häufig die Ursache wie bei Erwachsenen. Kinder, deren Eltern ein peptisches Geschwür haben, haben ein erhöhtes Risiko für Geschwüre, insbesondere wenn die Eltern mit Helicobacter pylori infiziert sind. Ein weiterer Risikofaktor für Geschwüre bei Kindern ist passives Rauchen. Dasselbe gilt für Jugendliche, die Alkohol trinken und rauchen. Wen sie sehr krank sind, wie nach schweren Verbrennungen, Verletzungen und Krankheiten, können solche Geschwüre bei Kindern jeden Alters ganz rasch entstehen. Diese Geschwüre werden als Stressgeschwüre bezeichnet.

Symptome eines peptischen Geschwürs

Die typischen Symptome treten im Oberbauch auf und umfassen:

  • Nagende Schmerzen

  • Brennende Schmerzen

  • Schmerz

  • Wundsein

  • Ein Leeregefühl

  • Hungergefühl

Allerdings zeigen diese Kinder nicht unbedingt typische Symptome, haben aber vielleicht Bauchschmerzen und Erbrechen. Säuglinge mit peptischem Geschwür sind während und nach dem Füttern oft unruhig und reizbar.

Komplikationen von peptischen Geschwüren

Das peptische Geschwür kann bei Kindern jeden Alters platzen (durchbrechen), bluten oder eine Schwellung verursachen, die zu einem Verschluss des Magens (Obstruktion) führt.

Diagnose eines peptischen Geschwürs

  • Endoskopie

  • Für Komplikationen: bildgebende Verfahren

Die ärztliche Diagnose peptischer Geschwüre stützt sich auf die Ergebnisse einer Endoskopie. Bei dieser Untersuchung sieht ein Arzt durch ein Endoskop (einen langen, biegsamen Betrachtungsschlauch), der in den Mund des Kindes eingeführt und durch die Speiseröhre in den Magen und in den Anfang des Zwölffingerdarm vorgeschoben wird. Mit einem Endoskop kann ein Arzt eine Biopsie durchführen (eine Gewebeprobe zur mikroskopischen Untersuchung entnehmen), um festzustellen, ob ein Magengeschwür durch Helicobacter pylori-Bakterien verursacht wurde. Um eine Helicobacter pylori-Infektion festzustellen, können auch Stuhl- und Atemtests durchgeführt werden.

Bei Verdacht auf eine Komplikation, wie Perforation, kommen bildgebende Verfahren, z. B. Röntgenaufnahmen, eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT), zum Einsatz.

Behandlung eines peptischen Geschwürs

  • Verringerung von Magensäure

  • Bei einer Helicobacter pylori-Infektion: Antibiotika und Medikamente zur Reduzierung der Magensäure

Das Hauptziel der Behandlung von peptischen Geschwüren besteht in einer Verringerung der Magensäure. Medikamente zur Verringerung der Säureproduktion umfassen Protonenpumpenhemmer, Histamin-2 (H2)-Blocker und Magensäuremittel ( siehe Tabelle: Medikamente zur Behandlung von Magensäure). Es ist auch wichtig, Dinge zu reduzieren, die die Säureproduktion erhöhen. Kinder sind z. B. von Koffein und passivem Rauchen fernzuhalten.

Mit Helicobacter pylori infizierte Kinder erhalten Antibiotika, um die Bakterien zu eliminieren, und Protonenpumpenhemmer, um die Magensäure zu reduzieren.

Eine Operation kann erforderlich sein, wenn eine Komplikation vorliegt oder die Geschwüre wiederkommen.