Q-Fieber ist mit Rickettsiosen verwandt und wird durch Coxiella burnetii verursacht, die hauptsächlich in Schafen, Kühen und Ziegen vorkommen.
Einige Betroffene haben schwache Symptome, doch die meisten leiden an grippeartigen Symptomen wie Fieber, starken Kopfschmerzen, Schüttelfrost, trockenem Husten, extremer Schwäche sowie Muskelschmerzen.
Ein paar Betroffene entwickeln ein chronisches Q-Fieber, eine schwere Krankheit, die das Herz betrifft.
Wenn Patienten möglicherweise mit Schafen, Rindern oder Ziegen in Kontakt gekommen sind und die Ärzte den Verdacht auf Q-Fieber hegen, können sie Bluttests durchführen und eine Probe des infizierten Gewebes untersuchen, um die Infektion zu bestätigen.
Betroffene werden mit einem Antibiotikum behandelt. In der Regel dauert die Behandlung ein paar Wochen. Wenn es jedoch zu einem chronischen Q-Fieber kommt, wird die Behandlung monate- oder jahrelang benötigt.
Die Bakterien, die Q-Fieber verursachen, wie Rickettsien, können nur in den Zellen anderer Organismen überleben.
Q-Fieber kommt weltweit vor. Die Bakterien, die dieses Fieber verursachen, leben hauptsächlich in Schafen, Rindern und Ziegen. Die infizierten Tiere (die oft keine Symptome aufweisen) geben die Bakterien in ihre Milch, ihren Urin und ihren Stuhl (Kot) ab. Man infiziert sich, indem man die Bakterien enthaltenden Tröpfchen in der Luft einatmet oder kontaminierte Rohmilch (nicht pasteurisierte Milch) zu sich nimmt. Tröpfchen in der Luft, die Bakterien enthalten, können sich über weite Strecken bewegen und Menschen infizieren, die windabwärts von Landwirtschaftsbetrieben mit infizierten Ziegen oder Schafen leben. In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung der Krankheit kommen.
Zu den Personen mit einem Risiko, an Q-Fieber zu erkranken, gehören:
Tierärzte
Mitarbeiter in einer fleischverarbeitenden Fabrik
Mitarbeiter eines Schlachthofs und einer Molkerei
Nutztierhalter
Forscher in Laboren, die Schafe halten
Personen, die innerhalb eines Radius von mehreren Kilometern windabwärts eines landwirtschaftlichen Betriebs mit infizierten Tieren leben
Die Bakterien, die Q-Fieber verursachen, überleben monatelang in Staub und Stuhl. Selbst ein einzelnes Bakterium kann bereits eine Infektion verursachen. Aufgrund dieser Eigenschaften gelten diese Bakterien als potenzieller biologischer Kampfstoff.
Symptome des Q-Fiebers
Ungefähr 9 bis 28 Tage, nachdem die Bakterien in den Körper eingedrungen sind, setzen plötzlich Symptome ein. Manche Menschen weisen kaum oder gar keine Symptome auf. Andere Menschen haben grippeähnliche Symptome.
Zu den Symptomen des Q-Fiebers gehören Fieber, schwere Kopfschmerzen, Schüttelfrost, extreme Schwäche, Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit und Schwitzen. Ein Ausschlag gehört jedoch nicht dazu. Oftmals ist die Lunge betroffen, was zu trockenem Husten (ohne Auswurf), Schmerzen im Brustkorb und Kurzatmigkeit (von einer Lungenentzündung ausgelöst) führt. Die Symptome können bei älteren Erwachsenen und Menschen, die aufgrund einer Krankheit geschwächt sind, schwerwiegend sein.
In manchen Fällen ist die Leber beteiligt. Die Betroffenen leiden dann an Schmerzen im oberen rechten Bereich des Bauchs und manchmal an Gelbsucht (Ikterus).
Frauen, die sich während der Schwangerschaft anstecken, haben ein erhöhtes Risiko, eine Fehlgeburt zu haben oder das Kind vor dem Geburtstermin zur Welt zu bringen.
Ein Erschöpfungssyndrom infolge des Q-Fiebers (Post-Q-Fieber–Erschöpfungssyndrom) kann bei bis zu 20 Prozent der Betroffenen auftreten. Diese können unter starker Erschöpfung, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen leiden.
Das chronische Q-Fieber ist eine schwere Krankheit, die bei weniger als 5 Prozent der infizierten Personen auftritt. Sie kann einige Wochen bis viele Jahre nach der ursprünglichen Infektion auftreten. Das Risiko ist für die folgenden Personengruppen am größten:
Schwangere
Personen, deren Immunsystem durch eine Krankheit oder Medikamente geschwächt ist
Personen mit einer Herzklappenerkrankung
Chronisches Q-Fieber betrifft häufig die Herzinnenhaut und die Herzklappen (sogenannte Q-Fieber-Endokarditis). Manchmal sind die Knochen, künstliche (prothetische) Gelenke und die Leber betroffen.
Ohne Behandlung stirbt nur etwa 1 Prozent der von Q-Fieber Betroffenen. Eine unbehandelte Q-Fieber-Endokarditis verläuft fast immer tödlich, mit einer Antibiotikabehandlung liegt die Sterblichkeit jedoch unter 5 Prozent.
Diagnose des Q-Fiebers
Biopsie und Untersuchung des infizierten Gewebes
Bluttests
Gelegentlich Röntgenaufnahme des Brustkorbs
Da die Symptome des Q-Fiebers jenen anderer Erkrankungen ähneln, helfen Sie den Ärzten nicht bei der Diagnose. Wenn die Ärzte Q-Fieber vermuten, werden die Patienten befragt, ob sie auf einem landwirtschaftlichen Betrieb oder in der Nähe davon waren, da die Bakterien, die diese Infektion verursachen, hauptsächlich in Rindern, Schafen und Ziegen leben.
Zur Bestätigung der Diagnose kann der Arzt einen Immunfluoreszenztest vornehmen, um nach Antikörpern in Blutproben zu suchen. Ein einmaliger Test ist jedoch nicht ausreichend. Der Test muss 3 bis 6 Wochen später wiederholt werden, um zu kontrollieren, ob sich der Antikörperspiegel erhöht hat. Aus diesem Grund sind Antikörpertests in der Regel nicht hilfreich, um die Infektion unmittelbar nach der Erkrankung zu diagnostizieren, aber sie können bei der Bestätigung der Diagnose später hilfreich sein. Darüber hinaus setzen Ärzte die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ein, um die Bakterien schneller nachzuweisen.
Ärzte können Biopsien am infizierten Gewebe vornehmen.
Wenn Patienten einen Husten haben oder an anderen Atemwegssymptomen leiden, erstellen Ärzte eine Röntgenaufnahme der Brust, einen sogenannten Röntgen-Thorax.
Behandlung des Q-Fiebers
Antibiotika
Die Erstinfektion wird mit Doxycyclin (einem Antibiotikum aus der Gruppe der Tetracycline) behandelt, das geschluckt wird. Patienten nehmen das Antibiotikum ein, bis sich ihr Zustand bessert und sie ungefähr 5 Tage kein Fieber gehabt haben, mindestens jedoch 7 Tage lang. In der Regel wird eine Behandlungsdauer von 2 Wochen benötigt. Bei einer schweren Erkrankung kann ein längerer Behandlungszyklus erforderlich sein.
Auch wenn einige Tetracycline, die länger als 10 Tage eingenommen werden, bei Kindern unter 8 Jahren zu Zahnverfärbungen führen können, wird ein kurzer Zyklus (5 bis 10 Tage) von Doxycyclin empfohlen, wobei es zu keiner Zahnverfärbung oder Schwächung des Zahnschmelzes kommt (siehe auch Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Research on doxycycline and tooth staining).
Q-Fieber-Endokarditis
Wenn das Herz betroffen ist, dauert die Behandlung Monate oder Jahre. In der Regel dauert die Behandlung mindestens 18 Monate. Manche Patienten müssen jedoch ihr ganzes Leben lang behandelt werden. Die Patienten erhalten gewöhnlich Doxycyclin plus Hydroxychloroquin. Beide Medikamente werden über den Mund eingenommen. Um festzustellen, wann die Behandlung beendet werden kann, untersuchen die Ärzte regelmäßig den Patienten und führen Bluttests durch.
Eine Antibiotikabehandlung ist jedoch oft nur teilweise wirksam, und oft ist eine Operation notwendig, um die geschädigten Herzklappen zu ersetzen (siehe Abbildung Ersatz einer Herzklappe).
Vorbeugung gegen Q-Fieber
Zu den Maßnahmen, Q-Fieber zu vermeiden, zählen hauptsächlich angemessene sanitäre Anlagen und Prüfungen (auf die Bakterien) in Einrichtungen, in denen Schafe, Rinder und Ziegen gehalten werden. Nur pasteurisierte Milch bzw. Milchprodukte zu sich zu nehmen, kann ebenfalls helfen.
In Australien ist ein Impfstoff verfügbar, der zur Vorbeugung der Infektion bei Menschen eingesetzt wird, die mit hoher Wahrscheinlichkeit damit in Kontakt kommen (z. B. Arbeiter in Schlachthäusern und Molkereien, Nutztierhalter und Labormitarbeiter). Dieser Impfstoff ist in den Vereinigten Staaten nicht erhältlich.
Bevor die Patienten den Impfstoff erhalten, werden Blut- und Hauttests vom Arzt durchgeführt, um festzustellen, ob der Patient bereits gegen das Q-Fieber immun ist. In diesem Fall könnte eine Impfung bei diesen Patienten zu schweren Reaktionen in der Nähe der Einstichstelle führen.