Baker-Zysten

(Baker-Zysten; Poplitealzysten)

VonDeepan S. Dalal, MD, MPH, Brown University
Überprüft/überarbeitet Apr. 2022
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Kurzinformationen

Baker-Zysten sind kleine, mit Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) gefüllte Beutel, die sich in der Höhle des Kniegelenks bilden.

Eine Baker-Zyste entsteht durch eine Ansammlung von Gelenkflüssigkeit, die aus der Kniekehle wie ein kleiner Beutel heraustritt. Zu den Ursachen der Flüssigkeitsansammlung gehören rheumatoide Arthritis, Arthrose, andere entzündliche Erkrankungen der Gelenke und Überlastungen des Knies. Baker-Zysten verursachen oft Beschwerden in der Kniekehle, aber ansonsten keine anderen Symptome. Die Zysten können die Größe eines Baseballs erreichen und sich bis in die Wadenmuskulatur ausdehnen.

Füllt sich die Zyste sehr rasch mit größeren Mengen Gelenkflüssigkeit, kann sie aufreißen. Die austretende Flüssigkeit kann zu Entzündungen des umliegenden Gewebes führen, deren Symptome denen eines Blutgerinnsels in der Wade (tiefe Beinvenenthrombose [TVT]) ähneln. Eine wulstige oder aufgerissene Baker-Zyste kann in seltenen Fällen wirklich eine Thrombophlebitis in der Vena poplitea (hinter dem Knie) auslösen, wenn auf die Vene Druck ausgeübt wird.

Diagnose von Baker-Zysten

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Manchmal bildgebende Diagnostikverfahren

Der Arzt stellt die Diagnose einer Baker-Zyste durch Abtasten von Kniekehle und Wade und durch Befragung des Patienten im Hinblick auf Symptome.

Bei Bedarf können Untersuchungen mittels Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT) oder Arthrographie bei der Diagnose behilflich sein, weil dadurch die Zyste von einem Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen (TVT) unterschieden und festgehalten werden kann, wie viel Raum die Zyste einnimmt.

Behandlung von Baker-Zysten

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

  • Gelenk- oder Zystenpunktion und Kortikosteroidinjektion

  • Manchmal operative Entfernung der Zyste

NSAR (oder ein anderes Schmerzmittel, wenn NSAR nicht eingenommen werden können) sind die erste Behandlung der Wahl zur Schmerzlinderung.

Ist das Knie aufgrund von Arthritis chronisch geschwollen, muss der Arzt möglicherweise die Flüssigkeit mit einer Nadel absaugen (sogenannte Gelenkpunktion) und ein Kortikosteroid mit Langzeitwirkung (z. B. Triamcinolonacetonid) injizieren, um die Zyste zu verkleinern oder die Bildung einer Baker-Zyste zu verhindern. Der Arzt kann die Zyste auch aspirieren und injizieren. Wenn andere Behandlungsmethoden nicht wirken, kann die Zyste operativ entfernt werden.

Manchmal platzen die Zysten und der Körper resorbiert die Zystenflüssigkeit. Wenn eine Zyste platzt, werden die Schmerzen mit NSAR oder anderen Schmerzmitteln behandelt. Sollte aufgrund der gerissenen Zyste eine Thrombophlebitis in der Vena poplitea entstehen, wird sie mit Bettruhe, Hochlegen des Beines, warmen Umschlägen und blutgerinnungshemmenden Medikamenten (wie Warfarin) behandelt.