Bluthochdruck bei Kindern

(Hypertonie bei Kindern)

VonBruce A. Kaiser, MD, Nemours/Alfred I. DuPont Hospital for Children
Überprüft/überarbeitet Dez. 2021
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Bluthochdruck (Hypertonie) ist ein dauerhaft hoher Druck in den Arterien.

  • Normalerweise hat Bluthochdruck bei Kindern, ebenso wie bei Erwachsenen, keine erkennbare Ursache.

  • Während der Kindheit haben die meisten Kinder mit Bluthochdruck keine Symptome; später können sich diese aber entwickeln.

  • Ärzte messen den Blutdruck mehrmals mit einem Sphygmomanometer (einer weichen Gummimanschette, die mit einem Gummibalg verbunden ist, mit der die Manschette aufgeblasen wird, sowie einem Messgerät, das den Druck der Manschette misst) oder manchmal mit einem automatischen Instrument, das Oszillometer genannt wird.

  • Wenn Kinder Bluthochdruck haben, führen Ärzte häufig Tests durch, um nach möglichen Ursachen zu suchen.

  • Die Behandlung beginnt in der Regel mit einer Umstellung der Lebensgewohnheiten, manchmal sind jedoch Medikamente erforderlich.

Bei der Blutdruckmessung werden zwei Werte aufgezeichnet. Der höhere Wert gibt den höchsten Druck an, der in den Arterien erreicht wird, wenn sich das Herz zusammenzieht (während der Systole). Der niedrigere Wert gibt den niedrigsten Druck an, der in den Arterien erreicht wird, kurz bevor sich das Herz erneut zusammenzieht (während der Diastole). Der Blutdruck wird systolisch/diastolisch dargestellt, zum Beispiel 120/80 mmHg (Millimeter Quecksilber), was als 120 zu 80 ausgedrückt wird.

Bluthochdruck beginnt oft schon in der Kindheit. In den USA haben etwa 2–4 Prozent der Kinder Bluthochdruck. Weitere 3–4 Prozent haben einen Blutdruck, der am oberen Ende des Normalwerts liegt. Weltweit leiden etwa 4 Prozent der Kinder an Bluthochdruck. Der Prozentsatz der Kinder mit Bluthochdruck scheint zu steigen, vermutlich weil immer mehr Kinder übergewichtig oder fettleibig (adipös) werden.

Bei Kindern unter 13 Jahren variieren die Werte, die als hoch gelten, je nach Geschlecht, Alter und Körpergröße. Daher gibt es keinen klaren Blutdruckwert, der auf einen Bluthochdruck bei allen Kindern hindeutet. Stattdessen wird dann ein erhöhter Blutdruck diagnostiziert, wenn der Blutdruck eines Kindes dem Blutdruck von 90 Prozent der Kinder mit dem gleichen Geschlecht, dem gleichen Alter und der gleichen Körpergröße entspricht oder höher ist.

Bei Jugendlichen (ab 13 Jahren) wird der Blutdruck wie bei Erwachsenen klassifiziert:

  • Normal: Unter 120 beim systolischen Blutdruck und unter 80 beim diastolischen Blutdruck

  • Erhöht: 120–129 beim systolischen Blutdruck und unter 80 beim diastolischen Blutdruck

  • Hypertonie Grad 1 (hochnormal): 130/80 bis 139/89

  • Hypertonie Grad 2: 140/90 oder höher

Der Körper hat zahlreiche Möglichkeiten, den Blutdruck zu regulieren. Der Körper kann das Folgende verändern:

  • Die Menge an Blut, die das Herz pumpt

  • Den Durchmesser der Arterien

  • Das Blutvolumen, das durch den Kreislauf fließt

Um den Blutdruck zu erhöhen, kann das Herz kräftiger und schneller schlagen und somit mehr Blut pumpen. Die kleinen Arterien können sich verengen, sodass das Blut bei jedem Herzschlag durch engere Adern fließt. Da in den verengten Arterien weniger Platz für dieselbe Blutmenge ist, erhöht sich der Blutdruck. Venen können sich verengen, damit weniger Blut in ihnen verbleibt und mehr Blut in die Arterien fließt. Dadurch steigt der Blutdruck. Die Nieren können dem Blut mehr Flüssigkeit zuführen, indem sie weniger Wasser und Natrium (Kochsalz) ausscheiden. In der Folge wird das Blutvolumen und damit der Blutdruck erhöht.

Um hingegen den Blutdruck zu senken, kann das Herz weniger stark oder schnell schlagen, die Arteriolen und Venen können sich weiten (dilatieren), und die Nieren können dem Blutstrom Flüssigkeit und Natrium entziehen.

Ursachen von Bluthochdruck bei Kindern

Bluthochdruck kann sein:

  • Primär (keine bekannte Ursache)

  • Sekundär (durch eine andere Erkrankung wie eine Nierenerkrankung verursacht)

Bei Kindern ab 6 Jahren ist der primäre Bluthochdruck mit Abstand die häufigste Ursache, insbesondere bei Jugendlichen. Bei Kindern unter 6 Jahren, vor allem bei Kindern unter 3 Jahren, tritt sekundärer Bluthochdruck häufiger auf.

Primäre Hypertonie

Obwohl die Ursache unbekannt ist, tritt eine primäre Hypertonie häufiger bei Kindern mit den folgenden Risikofaktoren auf:

  • Übergewicht oder Fettleibigkeit (der wichtigste Risikofaktor)

  • Bluthochdruck in der Familie

  • Männliches Geschlecht

  • Amerikaner mexikanischer Abstammung oder Afroamerikaner (in den USA)

  • Geringe körperliche Aktivität

  • Übermäßige Salz- und Kalorienmengen in der Nahrung

  • Untergewicht bei Geburt oder Frühgeburt

  • Soziale Risikofaktoren wie Kindesmisshandlung, Gewalt unter Familienmitgliedern oder instabile Versorgungs- und Wohnverhältnisse

  • Diabetes

Rauchen von Tabak oder die Verwendung von nikotinhaltigen Produkten (wie z. B. Vaping-Produkten) und Passivrauchen können ebenfalls zu Bluthochdruck beitragen.

Sekundäre Hypertonie

Sekundäre Hypertonie hat eine identifizierbare Ursache. Manchmal normalisiert sich der Blutdruck, wenn die Ursache behandelt wird.

Die häufigsten Ursachen einer sekundären Hypertonie bei Kindern sind:

Andere Ursachen für eine sekundäre Hypertonie sind:

  • Schlafapnoe

  • Erhöhter Druck innerhalb des Schädels (erhöhter intrakranieller Druck)

  • Medikamente wie Kortikosteroide, Anabolika, orale Verhütungsmittel (Anti-Baby-Pillen), Nikotin, Koffein und bestimmte Freizeitdrogen

  • Stress oder Schmerzen

Stress oder Schmerzen lassen zwar den Blutdruck vorübergehend steigen; er normalisiert sich jedoch wieder, sobald der Stress vorbei ist.

Andere Erkrankungen, die den Blutdruck vorübergehend erhöhen, sind der kürzliche Konsum eines koffeinhaltigen Getränks, kürzliche körperliche Aktivität und die sogenannte Weißkittel-Hypertonie, die durch Stress in der Arztpraxis entsteht.

Symptome von Bluthochdruck bei Kindern

Normalerweise verursacht ein Bluthochdruck bei Kindern keine Symptome. Ein Bluthochdruck verursacht in der Regel erst Symptome, wenn bereits ein lebenswichtiges Organ geschädigt wurde – meist erst, nachdem man schon viele Jahre Bluthochdruck hat.

Daher entstehen in der Kindheit eher keine Probleme aufgrund von Bluthochdruck.

In seltenen Fällen führt jedoch Bluthochdruck bei Kindern aufgrund eines plötzlichen hypertensiven Notfalls zu einer schweren Schädigung lebenswichtiger Organe. Folgende Organe können davon betroffen sein:

  • Gehirn, mit einer möglichen Verschlechterung der Gehirnfunktion, Benommenheit, Verwirrtheit, Krampfanfällen und sogar Koma

  • Herz, was zu Herzinsuffizienz führen kann

  • Augen, was zu einem Papillenödem (Schwellung des Sehnervs) und Blutungen in der Netzhaut führen kann

  • Nieren, was zu Niereninsuffizienz führen kann

Unbehandelt kann ein hypertensiver Notfall tödlich verlaufen.

Diagnose von Bluthochdruck bei Kindern

  • Blutdruckmessungen

  • Manchmal Tests, um die Ursache zu ermitteln

Da die Definition von Bluthochdruck bei Kindern vom Alter, Geschlecht und der Körpergröße des Kindes abhängt, gibt es nicht einen bestimmten Wert, der als hoch betrachtet wird. Daher verwenden Ärzte Tabellen, in denen die unterschiedlichen Werte für Jungen und Mädchen nach Alter und Körpergröße aufgelistet sind. Mit diesen Tabellen kann der Arzt Bluthochdruck diagnostizieren und bestimmen, wie gravierend der Zustand ist.

Um sicherzugehen, dass der Bluthochdruck kein vorübergehender Zustand ist (z. B. nach dem Konsum von Koffein), messen Ärzte den Blutdruck mindestens zweimal bei drei separaten Terminen.

Für die genauesten Messwerte wird der Blutdruck gemessen, nachdem die Kinder drei bis fünf Minuten lang ruhig auf einem Stuhl gesessen haben. Der Rücken sollte gestützt werden, und im Idealfall sollten die Füße auf dem Boden aufliegen.

Der Blutdruck wird in der Regel mit einem Blutdruckmessgerät (Sphygmomanometer, ein Gerät, das aus einer weichen Gummimanschette besteht, die mit einem Balg aus weichem Gummi verbunden ist; mithilfe des Gummibalgs wird die Manschette mit Luft aufgepumpt, und ein Messgerät misst dabei den Druck der Manschette). Medizinische Fachkräfte stellen sicher, dass die Manschette gut um den Arm des Kindes sitzt. Die Manschette wird so weit aufgeblasen, dass der Blutfluss unterbrochen wird. Anschließend wird die Luft wieder aus der Manschette entlassen. Der Arzt horcht dabei mit einem Stethoskop, das er über die Arterie unterhalb der Manschette platziert hat, auf den ersten Puls und dann auf das Geräusch, das entsteht, wenn der Blutfluss unterbrochen wurde (wenn sich das Herz zwischen den Schlägen entspannt). Manchmal verwenden Ärzte anstelle des Sphygmomanometers und eines Stethoskops ein Instrument, das als Oszillometer bezeichnet wird, um den Blutdruck zu messen. Das Oszillometer zeichnet den Blutdruck automatisch und schnell auf. Bei einer Anomalie wird der Blutdruck noch einmal mit einem Sphygmomanometer und einem Stethoskop gemessen, um die Messung zu bestätigen.

Ärzte empfehlen, das erste Mal den Blutdruck zu messen, wenn Kinder 3 Jahre alt sind. Wenn kleine Kinder Risikofaktoren aufweisen, die ihr Risiko für Bluthochdruck erhöhen (z. B. eine Nieren- oder Herzerkrankung oder Frühgeburten), beginnen die Ärzte so früh wie möglich und bei jeder Früherkennungsuntersuchung den Blutdruck zu messen.

Wird ein mäßig hoher Blutdruck diagnostiziert, dann wird der Blutdruck innerhalb von 6 Monaten erneut überprüft. Wenn der Blutdruck immer noch hoch ist, werden Änderungen in den Lebensgewohnheiten, zum Beispiel eine gesündere Ernährung, mehr körperliche Aktivität und Gewichtsabnahme (falls erforderlich), eingeleitet. Bleibt der Blutdruck in den nächsten 6 Monaten weiterhin hoch, können Kinder womöglich ein tragbares Blutdruckmessgerät erhalten oder an einen Spezialisten überwiesen werden. Ein tragbares Blutdruckmessgerät ist ein batteriebetriebenes, tragbares Gerät, das mit einer Blutdruckmanschette am Arm verbunden ist. Das Gerät misst den Blutdruck am Tag und in der Nacht über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg. Die Messwerte helfen dem Arzt, festzustellen, ob ein Bluthochdruck vorliegt, wie oft erhöhte Werte auftreten und wie hoch diese sind.

Wenn eine Hypertonie Grad 1 diagnostiziert wird, wird der Blutdruck innerhalb von 1 bis 2 Wochen erneut überprüft. Bleibt der Blutdruck bei Hypertonie Grad 1 bestehen, werden Druckmessungen in einem Arm und einem Bein vorgenommen, um festzustellen, ob zwischen den Messungen ein Unterschied besteht; es wird eine Urinanalyse durchgeführt, und Änderungen in den Lebensgewohnheiten werden empfohlen. Der Blutdruck wird nach 2 bis 3 Monaten erneut überprüft. Wenn er immer noch bei Hypertonie Grad 1 liegt, sollte das Kind an einen Spezialisten überwiesen werden.

Wenn eine Hypertonie Grad 2 diagnostiziert wird oder Kinder eine Hypertonie Grad 1 mit Symptomen aufweisen, werden sie sofort an eine Notaufnahme oder einen Spezialisten überwiesen, um eventuell stationär aufgenommen zu werden.

Blutdruckmessung

Der Blutdruck lässt sich mit mehreren Geräten schnell und mit wenigen Unannehmlichkeiten messen. Normalerweise wird ein Sphygmomanometer verwendet. Es besteht aus einer weichen Gummimanschette, die mit einem Ball aus weichem Gummi verbunden ist. Mithilfe des Gummiballs wird die Manschette mit Luft aufgepumpt. Ein Messgerät misst dabei den Druck der Manschette. Das Messgerät kann aus einem Ziffernblatt oder einer Glasröhre mit Quecksilber bestehen. Die Maßeinheit des Blutdrucks wird in Millimeter Quecksilber ausgedrückt (mmHg), da das erste Blutdruckmessgerät eine Quecksilbersäule war.

Wenn der Blutdruck mit einem Sphygmomanometer gemessen wird, befindet sich die Person in sitzender Position, wobei die Beine nicht übereinandergelegt sind und der Rücken angelehnt ist. Ein Arm wird freigemacht (wenn ein Ärmel hochgekrempelt wird, ist darauf zu achten, dass er nicht zu fest auf den Arm drückt), angewinkelt und auf einem Tisch so abgelegt, dass er mit dem Herzen ungefähr auf gleicher Höhe ist. Die Manschette wird um den Arm gewickelt. Es ist wichtig, dass die Größe der Manschette für die Größe des Arms geeignet ist. Ist die Manschette zu klein, wird das Messergebnis zu hoch ausfallen. Ist die Manschette zu groß, wird das Messergebnis zu niedrig ausfallen.

Ein Stethoskop wird auf die Arterie unter der Manschette gelegt, die Manschette wird durch Zusammendrücken des Balls aufgeblasen, bis die Manschette fest genug auf die Arterie drückt, um den Blutfluss vorübergehend zu stoppen. Meist ergibt sich dabei ein Wert, der etwa 30 mmHg höher liegt als der systolische Druck (der Druck, der entsteht, wenn das Herz schlägt), den der Patient normalerweise hat. Danach wird die Luft langsam aus der Manschette abgelassen. Der Druck, bei dem der erste pulsierende Ton in der Arterie hörbar ist, wird als systolischer Druck bezeichnet. Wenn die Manschette weiter erschlafft, hört an einem bestimmten Punkt das Fließgeräusch des Blutes auf. Der Druck, der zu diesem Zeitpunkt herrscht, ist der diastolische Druck (der Druck, der entsteht, wenn das Herz zwischen zwei Schlägen erschlafft).

Es gibt Blutdruckmessgeräte im Handel, die von Personen mit Bluthochdruck zu Hause verwendet werden können.

Der Arzt nimmt auch die Krankengeschichte auf, mit Fragen zu den aktuellen Symptomen des Kindes, der Ernährung (einschließlich Salzzufuhr, Kalorienzufuhr bei übergewichtigen Kindern, Konsum von koffeinhaltigen Getränken und Energydrinks), Grad der körperlichen Aktivität und Medikamenten, die das Kind einnimmt. Um Erkrankungen zu erkennen, die Bluthochdruck verursachen oder dazu beitragen können (Risikofaktoren), fragen Ärzte, ob Familienmitglieder Erkrankungen haben, die das Risiko für Bluthochdruck erhöhen, wie z. B. bestimmte Nierenprobleme oder Herzinsuffizienz. Der Arzt versucht herauszufinden, ob das Kind Tabak raucht oder nikotinhaltige Mittel nimmt oder Alkohol trinkt.

Eine gründliche körperliche Untersuchung und die üblichen Blut- und Urintests werden durchgeführt. Es werden auch Tests zur Abklärung der Nierenfunktion und Überprüfung auf einen hohen Cholesterinspiegel durchgeführt. Basierend auf den Informationen aus der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung können weitere Tests durchgeführt werden, mit denen nach ganz bestimmten Krankheiten geforscht werden kann.

Vorbeugung von Bluthochdruck bei Kindern

  • Gewichtsabnahme

  • Körperliche Aktivität

  • Verzehr von Salz (Natrium) verringern

Fettleibigkeit (Adipositas, laut BMI), Bewegungsmangel und eine salz- und/oder kalorienreiche Ernährung sind Risikofaktoren für Bluthochdruck (und für koronare Herzkrankheit). Das heißt, diese Faktoren können zu einem Bluthochdruck beitragen oder diesen verursachen. Daher können Veränderungen dieser Faktoren dabei helfen, Bluthochdruck vorzubeugen.

Immer mehr Kinder werden übergewichtig oder fettleibig (adipös). Ein Grund dafür ist, dass Kinder viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Experten schätzen, dass Kinder die folgende Anzahl Stunden vor dem Bildschirm verbringen:

  • Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren: 6 Stunden pro Tag

  • Kinder im Alter von 11 bis 14 Jahren: 9 Stunden pro Tag

  • Kinder im Alter von 15 bis 18 Jahren: 7,5 Stunden pro Tag

Zu diesen Durchschnittswerten zählt nur die Zeit, die Kinder in ihrer Freizeit vor dem Bildschirm verbringen. Nicht berücksichtigt ist die Zeit, die sie in der Schule oder für Hausaufgaben zu Hause vor dem Computer sitzen. Diese Stunden vor dem Bildschirm gehen für körperliche Aktivitäten verloren und tragen somit zu Übergewicht und Adipositas bei.

Wenn so viel Zeit vor dem Bildschirm verbracht wird, bleibt weniger Zeit, um körperlich aktiv zu sein. Experten empfehlen

  • für Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren: 30 bis 60 Minuten mäßige bis intensive körperliche Bewegung täglich oder mindestens drei bis fünf Tage pro Woche

  • für Kinder unter 6 Jahren: körperliche Aktivitäten während des ganzen Tages

Speisesalz (Natrium) erhöht den Blutdruck. Wenn Menschen zu viel Salz (Natrium) zu sich nehmen, hält der Körper mehr Flüssigkeit zurück, was zu einem erhöhten Blutdruck führt. In den USA nehmen die meisten Kinder mehr Salz zu sich, als empfohlen wird. In den USA nehmen Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren schätzungsweise etwa 3300 Milligramm Natrium pro Tag zu sich, wobei noch nicht das Salz berücksichtigt ist, das bei Tisch mit dem Salzstreuer hinzugefügt wird. Experten empfehlen, dass Kinder weniger als 2300 Milligramm Natrium pro Tag zu sich nehmen sollten, und noch weniger für Kinder unter 13 Jahren.

Tabakrauchen oder die Verwendung von nikotinhaltigen Produkten ist ein weiterer Risikofaktor für Bluthochdruck. Wenn Kinder oder Jugendliche rauchen, kann der Arzt ein Programm zur Raucherentwöhnung empfehlen.

Eltern können Bluthochdruck bei ihren Kindern verhindern, indem sie

  • gesunde, kalorienarme Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse zu den Mahlzeiten und als Snacks anbieten

  • salzarme Nahrungsmittel bereitstellen

  • stets Wasser verfügbar machen (anstelle von zuckerhaltigen Getränken und Energydrinks) und das Trinken von Fruchtsaft einschränken

  • ihre Kinder dazu ermutigen, körperlich aktiver zu sein

  • herausfinden, wann ein Kind als übergewichtig und fettleibig (adipös) gilt

  • ihren Kindern dabei helfen, ein gesundes Gewicht aufrechtzuerhalten

  • sich selbst gesund ernähren und sich täglich körperlich betätigen, um ein Vorbild für ihre Kinder zu sein

Behandlung von Bluthochdruck bei Kindern

  • Bei Bedarf Gewichtsabnahme

  • Umstellung der Ernährung

  • Mehr körperliche Betätigung

  • Manchmal medikamentöse Behandlung

Bei Kindern mit Bluthochdruck kann die Behandlung eine Erhöhung der körperlichen Aktivität, Ernährungsumstellung zur Reduzierung des Salz- und Kalorienkonsums, Gewichtsabnahme und manchmal Medikamente umfassen, je nachdem, wie gravierend der Bluthochdruck ist.

Normalerweise beginnt die Behandlung von Bluthochdruck mit einer Umstellung von Lebensgewohnheiten, mit denen der Blutdruck gesenkt werden kann, wie z. B. Ernährung und bei Bedarf Gewichtsabnahme. Die Anzahl der Kalorien wird basierend auf körperliche Aktivität, Alter und Geschlecht begrenzt, und der Salzkonsum wird eingeschränkt. Die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) kann hilfreich sein. Bei dieser Diät wird Wert darauf gelegt, dass viel Obst und Gemüse gegessen wird und fettarme Molkereiprodukte verwendet werden. Sie umfasst Geflügel, Fisch, Vollkornprodukte und Nüsse und reduziert den Verzehr von rotem Fleisch, Süßigkeiten und Salz. Bei dieser Diät werden auch wenig gesättigte Fettsäuren und Cholesterin aufgenommen.

Experten empfehlen

  • für Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren: 30 bis 60 Minuten mäßige bis intensive körperliche Bewegung täglich oder mindestens drei bis fünf Tage pro Woche

  • für Kinder unter 6 Jahren: körperliche Aktivitäten während des ganzen Tages

Wenn die Blutdruckziele nach etwa 6 Monaten einer Umstellung der Lebensgewohnheiten nicht erreicht wurden, kann bei manchen Kindern auch eine Behandlung mit Medikamenten erforderlich sein.

Kinder werden in der Regel an einen Spezialisten überwiesen, wenn der Kinderarzt Hilfe bei der Verschreibung einer medikamentösen Therapie benötigt oder wenn Kinder eines der folgenden Symptome aufweisen:

  • Hypertonie Grad 1, insbesondere mit Symptomen, Organschäden, Diabetes mellitus oder einer Nierenerkrankung

  • Hypertonie Grad 2 (schwer)

Medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck bei Kindern

Eine sofortige medikamentöse Behandlung (mit Umstellung der Lebensgewohnheiten) wird in der Regel eingeleitet, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:

  • Bluthochdruck mit Symptomen, unabhängig vom Schweregrad.

  • Eine Hypertonie Grad 1 mit Organstörungen oder -schäden.

  • Es liegt eine Hypertonie Grad 2 vor.

  • Die Kinder haben eine chronische Nierenerkrankung, Diabetes mellitus oder eine Herzerkrankung, unabhängig vom Schweregrad des Bluthochdrucks.

Kinder mit leichteren Formen von Bluthochdruck, die nach einer etwa sechsmonatigen Umstellung ihrer Lebensgewohnheiten noch nicht unter Kontrolle sind, benötigen eine medikamentöse Behandlung.

Medikamente, die für die Behandlung von Bluthochdruck bestimmt sind, werden Antihypertensiva oder Antihypertonika genannt. Die Behandlung ist am wirksamsten, wenn Eltern, Kind und Arzt sich gut absprechen und das medikamentöse Behandlungsprogramm einschließlich möglicher Nebenwirkungen durchsprechen. Jedes blutdrucksenkende Medikament kann Nebenwirkungen haben, daher sollten Eltern darauf achten. Wenn es zu Nebenwirkungen kommt, sollte daher der Arzt informiert werden. Er kann dann die Dosis anpassen oder den Patienten auf ein anderes Mittel umstellen.

Ärzte beginnen normalerweise mit der oralen Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten in einer geringen Dosis und erhöhen die Dosis nach Bedarf, um den Blutdruck zu senken, bis die maximale Dosis des Medikaments erreicht ist oder bis Nebenwirkungen auftreten. Wenn der Blutdruck immer noch zu hoch ist, können die Kinder ein zweites Medikament erhalten oder werden auf ein anderes Medikament umgestellt.

Es gibt viele verschiedene Typen von Antihypertensiva. Es gibt folgende Kategorien:

Die verschiedenen Arten von blutdrucksenkenden Medikamenten wirken auf unterschiedliche Weise, daher gibt es viele Behandlungsoptionen. Es kommt nicht selten vor, dass jemandem mit Bluthochdruck mehr als eines dieser Medikamente verschrieben wird.

Eine ausführlichere Beschreibung dieser Typen von Medikamenten finden Sie unter dem Thema Medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck bei Kindern.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. U.S. Department of Agriculture and U.S. Department of Health and Human Services: 2020–2025 Dietary Guidelines for Americans

  2. DASH (Dietary Approaches to Stop Hypertension) diet