Bestandteile des Blutes

VonRavindra Sarode, MD, The University of Texas Southwestern Medical Center
Überprüft/überarbeitet Feb. 2021
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Die Hauptbestandteile des Blutes sind:

  • Plasma

  • Rote Blutkörperchen

  • Weiße Blutkörperchen

  • Blutplättchen

(Siehe auch Überblick über das Blut.)

Plasma

Plasma ist der flüssige Bestandteil des Blutes, in dem die roten und weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen suspendiert sind. Es macht mehr als die Hälfte des Blutvolumens aus und besteht größtenteils aus Wasser, das aufgelöste Salze (Elektrolyten) und Eiweiße enthält. Das wichtigste Protein im Plasma ist das Albumin. Albumin verhindert den Austritt von Flüssigkeit aus den Blutgefäßen ins Gewebe; es bindet sich an Substanzen wie Hormone und bestimmte Medikamente und transportiert sie. Weitere Proteine sind Antikörper (Immunglobuline), die den Körper aktiv gegen Viren, Bakterien, Pilze und Krebszellen verteidigen, sowie Gerinnungsfaktoren, die Blutungen stoppen.

Das Plasma hat andere Funktionen. Für den Körper ist es ein wichtiger Wasserspeicher, weil es fehlendes Wasser ersetzen oder überschüssiges Wasser aus dem Gewebe aufnehmen kann. Wenn Körpergewebe zusätzliche Flüssigkeit brauchen, ist das Wasser im Plasma die erste Quelle, um diesen Bedarf zu decken. Außerdem schützt es die Blutgefäße vor Platzen oder Verstopfen und hilft, den Blutdruck und den Kreislauf überall im Organismus stabil zu halten, indem es einfach Blutgefäße füllt und ständig durch sie fließt. Die Plasmazirkulation spielt auch bei der Regulierung der Körpertemperatur eine Rolle, indem sie die im Kernkörpergewebe erzeugte Hitze in solche Bereiche trägt, die Wärme schneller verlieren, wie Arme, Beine und Kopf.

Rote Blutkörperchen

Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) machen etwa 40 Prozent des Blutvolumens aus. Mithilfe von Hämoglobin, einem Protein, das dem Blut seine rote Farbe gibt, transportieren die roten Blutkörperchen den Sauerstoff von der Lunge in alle Körpergewebe. Der Sauerstoff wird von den Zellen dazu verwendet, die Energie zu erzeugen, die der Körper benötigt, wobei Kohlendioxid als Abfallprodukt übrig bleibt. Die roten Blutkörperchen befördern das Kohlendioxid von den Geweben zurück zur Lunge. Bei einer zu geringen Anzahl roter Blutkörperchen (Anämie) transportiert das Blut nur wenig Sauerstoff und es kommt zu Erschöpfung und Schwäche. Wenn die Anzahl der roten Blutkörperchen zu hoch ist (Erythrozytose, wie bei einer Polyzythämie vera), wird das Blut „dick“ und gerinnt relativ leicht, wodurch auch das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen erhöht wird.

Weiße Blutkörperchen

Weiße Blutkörperchen (auch Leukozyten genannt) gibt es weniger als rote Blutkörperchen, mit einem Verhältnis von rund 1 weißen Blutkörperchen zu 600 bis 700 roten Blutkörperchen. Die weißen Blutkörperchen haben vorrangig die Aufgabe, den Körper vor Infektionen zu schützen. Es gibt fünf Hauptgruppen von weißen Blutkörperchen.

Neutrophile stellen den Hauptanteil der weißen Blutkörperchen. Sie helfen, den Körper durch Abtötung von Bakterien und Pilzen vor Infektionen zu schützen und vernichten gefährliche Stoffe im Blut.

Lymphozyten umfassen drei große Gruppen: T-Zellen (T-Lymphozyten) und natürliche Killerzellen, die beide helfen, den Organismus vor Virusinfektionen zu schützen und die außerdem einige Arten von Krebszellen erkennen und zerstören können, sowie B-Zellen (B-Lymphozyten), die sich zu Zellen entwickeln, die Antikörper bilden.

Monozyten beseitigen tote oder beschädigte Zellen und unterstützen die Abwehr infektiöser Mikroorganismen.

Eosinophile töten Parasiten, zerstören Krebszellen und sind an allergischen Reaktionen beteiligt.

Basophile wirken ebenfalls bei allergischen Reaktionen mit.

Einige weiße Blutkörperchen bewegen sich reibungslos durch die Blutbahn, viele kleben jedoch an den Wänden der Blutgefäße fest oder durchdringen sie sogar, um in andere Gewebe vorzudringen. Wenn die weißen Blutkörperchen eine gestörte Stelle erreichen, setzen sie Stoffe frei, die weitere weiße Blutkörperchen anlocken. Sie gleichen einer Armee, die im ganzen Körper verteilt und jederzeit bereit ist, sich an bestimmten Stellen zum Kampf zu sammeln, z. B. gegen einen eindringenden Organismus. Weiße Blutkörperchen erreichen das, indem sie diese Organismen umhüllen und verdauen. Sie produzieren außerdem Antikörper, die sich an diese Organismen binden, um sie dann leichter zerstören zu können.

Bei einer sehr geringen Zahl von weißen Blutkörperchen (Leukopenie) treten Infektionen leichter auf. Ein Anstieg der Zahl weißer Blutkörperchen (Leukozytose) muss nicht unbedingt Symptome verursachen, kann aber ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Erkrankung wie eine Infektion, einen entzündlichen Prozess oder eine Leukämie sein.

Blutplättchen

Blutplättchen (Thrombozyten) sind zellähnliche Teilchen, die kleiner als weiße oder rote Blutkörperchen sind. Im Blut befinden sich normalerweise weniger Blutplättchen als rote Blutkörperchen; das Verhältnis liegt bei etwa 1 zu 20. Blutplättchen unterstützen den Gerinnungsprozess, indem sie sich an der blutenden Stelle versammeln und verklumpen, sodass sie einen Stöpsel bilden, der das Blutgefäß versiegelt. Gleichzeitig setzen sie Stoffe frei, die die Blutgerinnung begünstigen. Wenn es an Blutplättchen mangelt (Thrombozytopenie), wird das Auftreten von blauen Flecken und ungewöhnlichen Blutungen wahrscheinlicher. Wenn die Zahl der Blutplättchen zu hoch ist (Thrombozythämie), kann die Blutgerinnung übermäßig stark ablaufen und Blutgefäße verstopfen, was zu einer transitorischen ischämischen Attacke (einem Mini-Schlaganfall) führt. Wenn die Zahl der Blutplättchen sehr hoch ist, können die Blutplättchen die Gerinnungsproteine absorbieren und widersprüchlicherweise Blutungen hervorrufen.