Hitzekrämpfe sind schmerzhafte, krampfhafte Muskelkrämpfe, die meist in stark trainierten Muskeln in heißen und feuchten Umgebungen auftreten.
Obwohl Anstrengung auch bei kühlem Wetter Krämpfe verursachen kann, haben solche Krämpfe nichts mit Hitze zu tun und zeigen wahrscheinlich einen Mangel an Fitness an. Im Gegensatz dazu können Hitzekrämpfe bei körperlich fitten Menschen, die stark schwitzen, auftreten und mit einer Kombination aus intravaskulärem Volumenverlust (Dehydratation), Elektrolytanomalien (einschließlich Hyponatriämie, wenn Wasser, aber nicht Salz während des Trainings oral ersetzt wird) und Müdigkeit zusammenhängen (1). Hitzekrämpfe sind bei folgenden Personengruppen häufig:
Handwerker (z. B. Motorraum-Personal, Stahlarbeiter, Dachdecker, Bergleute)
Auszubildende im Militär
Sportler
Die Krämpfe treten unvermittelt auf, meist in den Muskeln der Extremitäten oder des Abdomens. Krämpfe können während oder nach Belastung auftreten. Starke Schmerzen und Karpopedalspasmen können Hände und Füße außer Gefecht setzen. Die Körpertemperatur ist normal und andere Befunde sind unauffällig. Der Spasmus hält gewöhnlich einige Minuten bis Stunden an. Die Diagnose wird mittels Anamnese und klinischer Abklärung gestellt.
Hinweis
1. Casa DJ, DeMartini JK, Bergeron MF, et al. National Athletic Trainers' Association Position Statement: Exertional Heat Illnesses [published correction appears in J Athl Train. 2017 Apr;52(4):401. doi: 10.4085/1062-6050-52.4.07.]. J Athl Train. 2015;50(9):986-1000. doi:10.4085/1062-6050-50.9.07
Behandlung von Hitzekrämpfen
Der Patient sollte möglichst in einer kühlen Umgebung ruhen (1, 2). Flüssigkeit und Elektrolyte sollten oral ersetzt werden, vorzugsweise mit einer isotonischen oder hypertonischen, salzhaltigen Lösung (Wasser mit mindestens 10 g [2 gestrichene Teelöffel] Salz pro Liter), ausreichenden Mengen eines handelsüblichen Sportgetränks oder, zur schnelleren Wirkung bzw. wenn eine orale Zufuhr nicht möglich ist, intravenös mit isotonischer Kochsalzlösung. Hitzekrämpfe, die mit repetitiven Übungen eines bestimmten Muskels verbunden sind, können sofort durch feste passive Dehnung des betroffenen Muskels (z. B. Dorsalflexion des Knöchels bei einem Wadenkrampf) gelindert werden. Angemessene Belüftung, Akklimatisation und geeignetes Management des Salzhaushalts tragen dazu bei, Hitzekrämpfe zu vermeiden.
Literatur zur Behandlung
1. Eifling KP, Gaudio FG, Dumke C, et al. Wilderness Medical Society Clinical Practice Guidelines for the Prevention and Treatment of Heat Illness: 2024 Update. Wilderness Environ Med. 2024;35(1 suppl):112S-127S. doi:10.1177/10806032241227924
2. Casa DJ, DeMartini JK, Bergeron MF, et al. National Athletic Trainers' Association Position Statement: Exertional Heat Illnesses [published correction appears in J Athl Train. 2017 Apr;52(4):401. doi: 10.4085/1062-6050-52.4.07.]. J Athl Train. 2015;50(9):986-1000. doi:10.4085/1062-6050-50.9.07
