Cannabinoide, synthetische

VonGerald F. O’Malley, DO, Grand Strand Regional Medical Center;
Rika O’Malley, MD, Grand Strand Medical Center
Überprüft/überarbeitet Dez. 2022
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Synthetische Cannabinoide sind herstellte Substanzen, die Tetrahydrocannabinol (THC)-Rezeptor-Agonisten sind. Sie werden in der Regel auf getrocknetem Pflanzenmaterial verwendet und geraucht.

THC ist der Hauptwirkstoff in Marihuana (Cannabis). Es gibt viele chemische Familien von synthetischen Cannabinoiden, darunter HU-210, JWH-073, JWH-018, JWH-200, AM-2201, UR-144 und XLR-11; von neuen Verbindungen wird regelmäßig berichtet. Slangausdrücke dafür sind "K2" und "Spice".

Effekte variieren stark je nach spezifischem Cannabinoid, und viele der akuten und chronischen Wirkungen bleiben unbekannt. Allerdings verursacht die Stimulation des THC-Rezeptors einen veränderten mentalen Status mit Unruhe, Halluzinationen und Psychosen (der irreversibel sein kann). Zu den Herz-Kreislauf-Effekten gehören Bluthochdruck, Tachykardie und Herzinfarkt. Zu den neurologischen Effekten gehören Anfälle und verschwommenes Sehen. Zu den weiteren bekannten Effekten zählen Erbrechen, Hyperthermie, Rhabdomyolyse und Nierenversagen.

Symptome und Beschwerden des Konsums synthetischer Cannabinoide

Bei Patienten, die synthetische Cannabinoide einnehmen, kann es zu schwerer Unruhe, Halluzinationen, Tachykardie, Bluthochdruck, Diaphorese und Anfällen kommen.

Diagnose der synthetischen Cannabinoid-Intoxikation

  • In der Regel eine klinische Diagnose

Synthetische Cannabinoide werden nicht bei routinemäßigen Urinuntersuchungen erkannt.

Bei Patienten mit schwerer akuter Intoxikation, die stark agitiert sind, kann eine Untersuchung auf Rhabdomyolyse mit Bluttests (vollständiges Blutbild, Elektrolyte, Blut-Harnstoff-Stickstoff, Kreatinin, Kreatinkinase), Urintests auf Myoglobinurie und EKG erforderlich sein.

Behandlung der synthetischen Cannabinoid-Intoxikation

  • Intravenöse Sedierung mit Benzodiazepinen

Bei Patienten, die synthetische Cannabinoide einnehmen, ist die Behandlung unterstützend. Infusionen und Sedierung mit i.v. Benzodiazepinen sind in der Regel ausreichend. Patienten mit Hyperthermie, persistierender Tachykardie oder Unruhe und erhöhtem Serum-Kreatinin sollten weiter auf Rhabdomyolyse und Herz- und Nierenschädigung überwacht werden.