Eine orale Flüssigkeitstherapie ist im Vergleich zur Infusionstherapie effektiv, sicher, praktisch und kostengünstig. Die orale Flüssigkeitstherapie wird von der American Adademy of Pediatrics und der Weltgesundheitsorganisation empfohlen und sollte bei Kindern mit leichter oder mittelschwerer Dehydratation angewendet werden, wenn sie die orale Flüssigkeitsgabe tolerieren und sich diese nicht durch massives Erbrechen oder andere zugrunde liegende Ursachen verbietet (z. B. chirurgisches Abdomen, intestinale Obstruktion Darmverschluss Unter einem Darmverschluss versteht man eine signifikante mechanische Verschlechterung oder einen vollkommenen Stillstand des Transports von Darminhalt wegen einer Pathologie, die eine Verstopfung... Erfahren Sie mehr ).
(Siehe auch Dehydration bei Kindern Dehydration bei Kindern Die Dehydratation stellt einen bedeutenden Flüssigkeitsverlust von Körperwasser und, in unterschiedlichem Ausmaß, von Elektrolyten dar. Symptome und Befunde schließen Durst, Lethargie, trockene... Erfahren Sie mehr .)
Lösungen für die orale Rehydratation
Die orale Rehydratationslösung sollte Folgendes enthalten
Komplexes Kohlenhydrat oder 2% Glukose
50 bis 90 mEq/l (50 bis 90 mmol/l) Natrium
Sportgetränke, Sodawasser, Saft und ähnliche Getränke erfüllen diese Kriterien nicht und sollten daher nicht verwendet werden. Sie enthalten entweder zu wenig Natrium oder zu viele Kohlenhydrate, um die Vorteile des Natrium-Glukose-Kotransports nutzen zu können. Der osmotische Effekt des übermäßigen Konsums von Kohlenhydraten kann zu weiteren Flüssigkeitsverlusten führen. Der Kotransport von Natrium-Glukose im Darm wird mit einem Natrium-Glukose-Verhältnis von 1:1 verbessert.
Orale Rehydratationslösung wird von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen und ist ohne ein Rezept erhältlich. Die meisten werden als Pulver angeboten und werden mit Wasser gemischt. Ein ORS-Paket wird in 1 l Wasser gelöst, um eine Lösung zu erhalten, die Folgendes enthält (in mmol/l):
Standard Weltgesundheitsorganisation ORS: Natrium 90, Kalium 20, Chlorid 80, Citrat 10 und Glukose 111
WHO reduzierte Osmolarität ORS: Natrium 75, Kalium 20, Chlorid 65, Citrat 10 und Glukose 75
ORS ist unabhängig von Alter, Ursache oder Art der Elektrolytstörung (Hyponaträmie Hyponatriämie Hyponaträmie ist eine Abnahme der Serumnatriumkonzentration auf Werte < 136 mEq/l (< 136 mmol/l), welche durch einen Überschuss an Wasser in Relation zu gelösten Stoffen entsteht. Häufige... Erfahren Sie mehr , Hypernaträmie Hypernatriämie Eine Hypernaträmie ist eine Serumnatriumkonzentration von > 145 mEq/l (> 145 mmol/l). Es setzt ein Mangel des Gesamtkörperwassers relativ zur Gesamtnatriummenge im Körper voraus, der dadurch... Erfahren Sie mehr oder Isonaträmie) bei Dehydratation immer wirksam, solange eine adäquate Nierenausscheidung gewährleistet ist.
Vorgemischte kommerzielle Rehydratationslösungen sind in vielen Apotheken und Supermärkten jederzeit erhältlich. Diese Lösungen sind wirksam, obwohl sie ein Natrium-Glukose-Verhältnis von etwa 1:3 haben (45 mEq/l [45 mmol/l] Natrium bis 140 mEq/l Glukose).
Administration of Oral Rehydration
Generell werden bei leichter Dehydratation 50 ml/kg über 4 Stunden und bei mittelschwerer Dehydratation 100 ml/kg verabreicht. Nach jedem flüssigen Stuhl werden weitere 10 ml/kg (bis zu 240 ml) zusätzlich gegeben. Nach 4 Stunden wird der Patient erneut beurteilt. Falls die Zeichen einer Dehydratation weiterbestehen, wird erneut dieselbe Flüssigkeitsmenge gegeben. Patienten mit Cholera Flüssigkeitsersatz Cholera ist eine akute Infektion des Dünndarms durch das gram-negative Bakterium Vibrio cholerae, das ein Toxin bildet, das zu ausgeprägten wässrigen Durchfällen führt, die wiederum zu... Erfahren Sie mehr benötigen mitunter viele Liter Flüssigkeit pro Tag.
Erbrechen sollte in der Regel nicht von einer oralen Rehydrierung abhalten (es sei denn, es liegt ein Darmverschluss oder eine andere Kontraindikation für die Flüssigkeitsaufnahme durch den Mund vor), da das Erbrechen in der Regel mit der Zeit abklingt. Begonnen werden sollte mit kleinen, häufigen Gaben (5 ml alle 5 Minuten), die je nach Verträglichkeit langsam gesteigert werden. Die berechnete erforderliche Menge über einen 4-Stunde-Zeitraum kann in 4 einzelne Portionen aufgeteilt werden. Diese 4 Portionen können dann in weitere 12 kleine Portionen aufgeteilt werden und alle 5 Minuten im Verlauf von einer Stunde mit einer Spritze, wenn nötig, verabreicht werden.
Bei Kindern mit Durchfall lösen orale Einnahmen oft durchfallartigen Stuhl aus, weswegen die gleiche Menge in geringeren Portionen verabreicht werden sollte.
Wenn das Flüssigkeitsdefizit ersetzt worden ist, sollte mit einem Getränk fortgefahren werden, das weniger Natrium enthält. Kinder sollten, sobald sie rehydriert sind und nicht erbrechen, eine dem Alter entsprechende Kost erhalten. Säuglinge können wieder gestillt werden oder Babynahrung erhalten.