Soziale Angststörungen im Kindes- und Jugendalter

Sozialphobien

VonJosephine Elia, MD, Sidney Kimmel Medical College of Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Mai 2023
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Soziale Angststörungen sind eine konstante Furcht vor Verlegenheit, Spott und Erniedrigung in der Gesellschaft. Die betroffenen Kinder meiden typischerweise Gelegenheiten, die einen „prüfenden Blick“ (z. B. in der Schule) provozieren könnten. Die Diagnose wird aufgrund der klinischen Kriterien gestellt. Die Behandlung erfolgt mit Verhaltenstherapie; in schweren Fällen werden selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) eingesetzt.

(Siehe auch Übersicht von Angststörungen bei Kindern und Heranwachsenden und Soziale Phobie.)

Symptome und Beschwerden

Die ersten Symptome der sozialen Angsstörung bei Jugendlichen können übermäßige Sorgen vor der Teilnahme an einem sozialen Ereignis oder übermäßige Vorbereitung für eine Schulpräsentation sein. Die ersten Symptome bei Kindern können Wutanfälle, Schreien, Einfrieren, Festhalten oder Zurückziehen in sozialen Situationen sein. Vermeidungsverhalten (z. B. Verweigerung, in die Schule zu gehen; nicht auf Partys zu gehen; nicht vor anderen zu essen) kann folgen. Die Beschwerden haben oft einen somatischen Charakter („Ich habe Bauchweh“, „Ich habe Kopfschmerzen“). In manchen Fällen sind als Folge dieser Beschwerden zahlreiche Arztbesuche und Untersuchungen zu beobachten.

Die betroffenen Kinder haben schreckliche Angst, dass sie sich vor ihren Schulkameraden erniedrigen, wenn sie eine Frage falsch beantworten oder etwas Falsches sagen. Sie sind verlegen und übergeben sich manchmal sogar. In manchen Fällen kommt es nach einem unglücklichen und demütigenden Vorfall zu einer sozialen Angststörung. In schweren Fällen kann sich das Kind sogar weigern, am Telefon zu sprechen oder das Haus zu verlassen.

Diagnose

  • Psychiatrische Beurteilung

  • Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5-TR) Kriterien

Damit eine soziale Angsstörung diagnostiziert werden kann, muss die Angst ≥ 6 Monate bestehen und konsequent unter ähnlichen Umständen auftreten (z. B. die Kinder sind besorgt über alle Schulpräsentationen und nicht nur gelegentlich oder für bestimmte Kurse). Die Angst muss in Situationen mit Gleichaltrigen auftreten und nicht nur während der Interaktion mit Erwachsenen.

Therapie

  • Verhaltenstherapie

  • Manchmal eine Anxiolytika

Die Verhaltenstherapie ist der Eckpfeiler der Behandlung von sozialen Angststörungen. Dem Kind sollte es nicht erlaubt sein, der Schule fernzubleiben. Die Abwesenheit von der Schule macht es dem Kind nur noch schwerer, wieder dorthin zu gehen.

Wenn Kinder und Jugendliche nicht ausreichend motiviert sind, an einer Verhaltenstherapie teilzunehmen, oder nicht adäquat darauf ansprechen, kann ein Anxiolytikum wie ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) helfen (siehe Tabelle Medikamente zur Langzeitbehandlung von Angstzuständen und verwandten Störungen). Die Behandlung mit selektivem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer kann die Ängstlichkeit auch ausreichend vermindern, um dem Kind die Teilnahme an einer Verhaltenstherapie zu erleichtern.