Medikamente zur Langzeitbehandlung von Depressionen, Angstzuständen und verwandten Störungen

Wirkstoff

Anwendungen

Initialdosis*

Dosisbereich*

Kommentare/Vorsichtsmaßnahmen†

Citalopram

OCD

Kinder ≥ 7 Jahre

10 mg

10–40 mg/Tag

Duloxetin

GAD bei Kindern 7–17 Jahre

30 mg

30–120 mg täglich

Escitalopram

Major Depression bei Kindern ≥ 12 Jahre

10 mg

10–20 mg täglich

Fluoxetin‡

OCD, GAD, Trennungsangst, soziale Angststörung, Major Depression bei Kindern > 8 Jahre

10 mg

10–60 mg/Tag

Lange Halbwertszeit

Fluvoxamin

GAD, Trennungsangst, soziale Angststörung, OCD bei Kindern > 8 Jahre

25 mg

50–200 mg/Tag

Für Dosen > 50 mg/Tag, aufgeteilt in 2 Dosen/Tag, wobei die größere Dosis vor dem Schlafengehen verabreicht wird.

Paroxetin‡

OCD bei Kindern > 6 Jahren

10 mg

10–60 mg/Tag

Erhöhtes Gewicht

Sertralin

OCD, GAD, Trennungsangst, soziale Angst bei Kindern ≥ 6 Jahre

25 mg

25–200 mg/Tag

Venlafaxine, immediate-release

Depression bei Kindern ≥ 8 Jahre

12,5 mg

12,5 mg 2-mal täglich bis 25 mg 3-mal täglich

Begrenzte Daten zur Dosis und Bedenken hinsichtlich eines erhöhten suizidalen Verhaltens; nicht so effektiv wie andere Medikamente, möglicherweise weil niedrige Dosen verwendet wurden

Venlafaxine, extended-release

GAD bei Kindern > 7 Jahre

37,5 mg

37,5–225 mg einmal täglich

*Sofern nicht anders angegeben, wird die Dosis einmal pro Tag gegeben. Anfangsdosis wird nur bei Bedarf erhöht. Die Dosierungshinweise sind ungefähre Angaben. Die interindividuelle Variabilität in therapeutischer Wirksamkeit und Nebenwirkungen ist beträchtlich. Diese Tabelle ist kein Ersatz für die vollständige Medikamenteninformation.

† Verhaltensbezogene Nebenwirkungen (z. B. Enthemmung, Unruhe) sind häufig, aber sind in der Regel leicht bis mittelschwer. Normalerweise beseitigt oder reduziert eine Verringerung der Medikamentendosis oder ein Wechsel zu einem anderen Medikament diese Wirkungen. Selten sind solche Wirkungen schwerer (z. B. Aggressivität, erhöhte Suizidalität). Verhaltensbezogene Nebenwirkungen sind idiosynkratisch und können mit jedem Antidepressivum und zu jeder Zeit während der Behandlung auftreten. Daher müssen Kinder und Jugendliche, die solche Medikamente einnehmen, genau überwacht werden.

‡ Fluoxetin und Paroxetin sind potente Inhibitoren von Leberenzymen, die viele andere Medikamente (z. B. Betablocker, Clonidin, Lidocain) metabolisieren. Genetische Tests für diese Stoffwechselenzyme sind verfügbar. Der klinische Nutzen bleibt jedoch begrenzt (insbesondere bei Jugendlichen). Ärzte, die diese Tests bestellen, müssen den Familien helfen, die Ergebnisse zu interpretieren (CPIC – Clinical Pharmacogenetics Implementation Consortium [CPIC—Clinical Pharmacogenetics Implementation Consortium]).

GAD = generalisierte Angststörung; OCD = Zwangsstörung.