Intravenöse Medikamente für Kinder mit schwerer Hypertonie und Symptomen oder Anzeichen einer Zielorganschädigung

Medikamentenklasse

Dosis

Nebenwirkungen

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Medikamente erster Wahl

Labetalol (kombinierter alpha- und beta-adrenerger Blocker)

Infusion: 0,25–3 mg/kg/Stunde i.v.; beginnen Sie mit einer niedrigen Dosis und titrieren Sie nach Bedarf, um den Blutdruck zu kontrollieren

Bolus: 0,2–1 mg/kg i.v. alle 10–20 Minuten, bei Bedarf Steigerung auf bis zu 40 mg/Dosis

Kann Bradykardie und Keuchen verursachen

Bei Patienten mit Asthma oder Herzinsuffizienz sind relative Kontraindikationen oder Vorsicht geboten.

Nicardipin (Kalziumantagonist)

Infusion: Anfänglich 0,5–1 mcg/kg/Minute i.v. (kann einen ersten einmaligen Bolus von 30 mcg/kg ergeben, der 2 mg vor der Infusion nicht überschreiten darf), alle 15–30 Minuten auf maximal 4 mcg/kg/Minute hochtitrieren

Kann Reflextachykardie verursachen

Kann den Cyclosporin/Tacrolimus-Spiegel erhöhen

Nicardipin ist besser für Säuglinge, Kinder mit Lungenerkrankungen oder Kinder mit schwerem Asthma geeignet.

Medikamente der 2. Wahl

Hydralazin (direkter Vasodilatator)

Bolus: 0,1–0,2 mg/kg bis zu 0,4 mg/kg pro Dosis i.v. alle 4–6 Stunden, maximale Dosis 20 mg (kann i.m. gegeben werden, hat aber einen noch langsameren Wirkungseintritt)

Tachykardie, Kopfschmerzen

Hydralazin wird nur als Bolus verabreicht, da sein längerer Wirkungseintritt (4 Stunden) in Notfallsituationen nicht so hilfreich ist.

Das Ansprechen auf dieses Medikament variiert in Wirkung und Geschwindigkeit.

Natriumnitroprussid (direkter Vasodilatator)

Infusion: Beginnend mit 0,3–0,5 mcg/kg/Minute i.v., Erhöhung alle 3–5 Minuten nach Bedarf bis zu einer maximalen Dosis von 10 mcg/kg/Minute (typische Dosis 3–4 mcg/kg/Minute)

Zyanidtoxizität bei längerer Anwendung (> 72 Stunden) oder bei Nierenversagen

Kann den intrakraniellen Druck erhöhen

Dieses Medikament ist schwierig zu verwenden.

Arzneimittel der 2. oder 3. Linie

Esmolol (beta-adrenerger Blocker)

Infusion: 100–500 mcg/kg/Minute i.v.

Kann schwere Bradykardie verursachen

Esmolol ist sehr kurz wirkend, sodass eine ständige Infusion erforderlich ist.

Dieses Medikament ist kontraindiziert, wenn ein Phäochromozytom möglich ist.