Bethesda-Klassifikation zervikaler Zytologie*

Kategorie

Besonderheiten

Kommentare

Probenart

Herkömmlicher (Papanicolaou [Pap] Test), Flüssigpräparat oder andere

Die Art des Tests wird vermerkt.

Probengüte

Ausreichend zur Beurteilung

Alle Qualitätsmerkmale (z. B. Vorhandensein oder Fehlen von endozervikalen Komponenten/Übergangszonenkomponenten, teilweise Blutkontamination, Entzündung) werden vermerkt.

Ungenügend für die Auswertung (abgelehnt und nicht bearbeitet)

Angabe von Gründen.

Für die Auswertung nicht zufriedenstellend, aber verarbeitet und ausgewertet

Angabe von Gründen.

Generelle Kategorisierung (fakultativ)

Kein Nachweis von intraepithelialen Läsionen oder Karzinom

Abnorme Epithelzellen

Weitere Befunde

Befunde werden angegeben oder beschrieben und ausgewertet.

Interpretation negativer (nichtmaligner) auffälliger Befunde†

Erreger

Mögliche Befunde schließen die folgenden ein:

  • Trichomonas vaginalis

  • Morphologisch mit Candida spp vereinbare Pilze

  • Verschiebung der Vaginalflora deutet auf bakterielle Vaginose hin

  • Morphologisch mit Actinomyces-Spezies vereinbare Bakterien

  • Zelluläre Veränderungen im Einklang mit dem Herpes simplex Virus

  • Zelluläre Veränderungen im Einklang mit dem Cytomegalievirus

Nicht-neoplastische Befunde (fakultative Beschreibung)

Mögliche Befunde schließen die folgenden ein:

  • Nichtneoplastische Zellveränderungen (Plattenepithelmetaplasie, keratotische Veränderungen, tubare Metaplasie, Atrophie oder schwangerschaftsbedingte Veränderungen)

  • Reaktive Zellveränderungen assoziiert mit Entzündung (lymphozytäre Zervizitis), Strahlentherapie oder IUP-Anwendung

  • Drüsenzellstatus nach Hysterektomie

Interpretation epithelialer Zellanomalien

Plattenepithelkarzinom

Mögliche Befunde schließen die folgenden ein:

  • Atypisches Plattenepithel unklarer Signifikanz (ASC-US)

  • Atypisches Plattenepithel, bei dem eine höhergradige Läsion nicht ausgeschlossen werden kann (ASC-H)

  • Niedrigmaligne intraepitheliale Plattenepithelläsion einschließlich HPV‡-Infektion oder geringe Dysplasie (CIN 1)

  • Höhergradige Plattenepithelläsion einschließlich moderate (CIN 2) und schwere Dysplasie (CIN 3/CIS); es wird vermerkt, ob die Läsion Merkmale hat, die auf eine Invasion hinweisen

  • Plattenepithelkarzinom

Drüsenepithelzellen

Mögliche Befunde schließen die folgenden ein:

  • Atypische Zellen: endozervikal, endometrial oder glandulär; NOS oder in Kommentaren angeben

  • Atypische Zellen: endozervikal oder glandulär; bevorzugt neoplastisch

  • Adenokarzinom in situ: endozervikal

  • Adenokarzinom: endozervikal, endometrial, extrauterin oder k. n. A.

Interpretation anderer Auffälligkeiten

Endometriale Zellen (Patientin > 45 Jahre)*

Es wird ausgeführt, ob die Probe negativ für intraepitheliale Plattenepithelläsionen ist.

Andere Malignome

Der Typ wird erläutert.

* Die Benutzung einer automatischen Befundungshilfe sollte vermerkt werden, ebenso begleitende Untersuchungen (z. B. HPV) und deren Ergebnisse.

†Wenn es keinen zellulären Nachweis von Neoplasien gibt, sollte der Bericht hier oder in der allgemeinen Kategorisierung einen negativen Befund für eine intraepitheliale Läsion oder eine Malignität ausweisen.

‡Zellveränderungen bei HPV-Infektion – früher als Koilozytose, koilozytotische Atypie und kondylomatöse Atypie bezeichnet – werden in die Kategorie niedrigmaligne Plattenepithelläsionen eingeordnet.

CIN = zervikale intraepitheliale Neoplasie; CIS = Carcinoma in situ; HPV = humanes Papillomvirus; IUP = Intrauterinpessar; k. n. A. = nicht anders angegeben.

Adapted from the Bethesda System 2014, National Institutes of Health.