Pharmakogenetik

VonShalini S. Lynch, PharmD, University of California San Francisco School of Pharmacy
Überprüft/überarbeitet Juli 2022
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    Pharmakogenetik beinhaltet Variationen in der Arzneimittelwirkung aufgrund der genetischen Veranlagung.

    Die Aktivität der Enzyme, die Arzneimittel metabolisieren, variiert bei gesunden Menschen häufig sehr stark, was den Metabolismus hoch variabel macht. Die Eliminationsrate von Arzneimitteln schwankt um das bis zu 40-Fache. Genetische Faktoren und Älterwerden scheinen für die Mehrzahl dieser Schwankungen verantwortlich zu sein.

    Pharmakogenetische Schwankungen (z. B. hinsichtlich Acetylierung, Hydrolyse, Oxidation oder Enzymen, die Arzneimittel metabolisieren) können klinische Konsequenzen haben (siehe Tabelle Beispiele für pharmakogenetische Schwankungen). Wenn beispielsweise Patienten bestimmte Arzneimittel schnell metabolisieren, können sie höhere und häufigere Dosierungen benötigen, um therapeutische Konzentrationen zu erreichen. Wenn Patienten bestimmte Arzneimittel langsam metabolisieren, können sie zur Vermeidung von toxischen Effekten geringere und in größeren Abständen liegende Dosen benötigen, insbesondere bei Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite. Zum Beispiel werden Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, die eine Azathioprin-Therapie benötigen, nun routinemäßig auf den Thiopurinmethyltransferase (TPMT)-Genotyp getestet, um die am besten geeignete Anfangsdosis für die Arzneimitteltherapie zu bestimmen. Die meisten genetischen Unterschiede können nicht vor der Arzneimitteltherapie vorhergesagt werden, aber bei einer wachsenden Zahl von Arzneimitteln (z. B. Carbamazepin, Clopidogrel, Warfarin) wurden Veränderungen in der Wirksamkeit und dem Toxizitätsrisiko speziell auf bestimmte genetische Varianten zurückgeführt. Zudem können zahlreiche Umwelt- und Entwicklungsfaktoren in Wechselwirkung miteinander und mit genetischen Faktoren treten und die Arzneimittelreaktion beeinflussen (siehe Abbildung Genetische, umweltabhängige und Entwicklungsfaktoren, die Schwankungen in der Reaktion auf Arzneimittel verursachen können).

    Tabelle

    Genetische, umweltabhängige und Entwicklungsfaktoren, die Schwankungen in der Reaktion auf Arzneimittel verursachen können