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Intensivmedizin beschäftigt sich mit der Behandlung schwerstkranker Patienten. Dies geschieht im Rahmen einer Intensivbehandlungseinheit (Intensivstation) mit entsprechend ausgebildetem Personal. Einige Krankenhäuser unterhalten separate Abteilungen für spezielle Patientengruppen (z. B. Herz-, Transplantations-, Trauma-, chirurgische, neurologische, pädiatrische oder neugeborene Patienten). Intensiveinheiten haben einen angehobenen Personalschlüssel, der ein hohes Zahlenverhältnis von Pflegekräften pro Patient gewährleistet. Dies ist notwendige Voraussetzung für die umfangreichen Aufgaben, zu denen die Behandlung des Patienten und das Monitoring zahlreicher physiologischer Parameter gehören.
Herzstillstand ist das Aufhören der kardialen mechanischen Aktivität, die zum Anhalten des Blutflusses führt. Herzstillstand hindert Blut daran, zu lebenswichtigen Organen zu fließen und sie mit Sauerstoff zu versorgen. Unbehandelt führt dies zum Tod. Plötzlicher Herzstillstand ist die unerwartete Beendigung der Zirkulation innerhalb eines kurzen Zeitraums nach Symptombeginn (oft ohne Vorwarnung). Der plötzliche Herzstillstand tritt außerhalb des Krankenhauses bei mehr als 350.000 Menschen/Jahr in den USA auf, darunter schätzungsweise 5000 Säuglinge und Kinder, mit einer Mortalitätsrate von 90%.
Die Beutelventil-Masken-Beatmung (BVM-Beatmung) ist die Standardmethode für die schnelle Bereitstellung von Notfallbeatmung bei Patienten mit Apnoe oder schwerer Ventilationsinsuffizienz.
Bei der Koniotomie, sei es die traditionelle chirurgische Koniotomie oder die perkutane Koniotomie unter Verwendung eines Führungsdrahts, wird eine Inzision durch die Haut und die Membrana cricothyroidea vorgenommen, durch den ein künstlicher Atemweg in die Trachea eingeführt wird. Eine Koniotomie wird in der Regel als Notfallmaßnahme durchgeführt, wenn eine endotracheale Intubation kontraindiziert ist oder mit anderen Methoden der Tubuseinführung nicht erreicht werden kann und nicht definierte Methoden des Atemwegsmanagements und der Beatmung (z. B. extraglottische Vorrichtungen wie eine Larynxmaske) nicht ausreichen, um den Patienten angemessen zu beatmen und mit Sauerstoff zu versorgen.
Bei der ultraschallgestützten Kanülierung der Oberschenkelarterie wird ein Katheter mittels Echtzeit-Ultraschall (dynamisch) durch die Arterienpunktion geführt und mit einem Führungsdraht (Seldinger-Technik) durch die Oberschenkelarterie in die distale Aorta eingeführt.
Bei der intraossären Kanülierung wird eine stabile Nadel durch den Kortikalisknochen in die Markhöhle eingeführt, um kritisch kranken Patienten Flüssigkeiten und Blutprodukte zu infundieren.
Die diagnostische Peritoneallavage (DPL) ist ein invasives Notfallverfahren, das zum Nachweis eines Hämoperitoneums und zur Feststellung der Notwendigkeit einer Laparotomie nach einem Bauchtrauma eingesetzt wird. Ein Katheter wird in die Peritonealhöhle eingeführt, anschließend wird der intraperitoneale Inhalt abgesaugt, oft nach Verdünnung mit Kristalloid.
Atem- und Herzstillstand sind verschiedene Zustandsbilder, die bei ausbleibender Behandlung jedoch unausweichlich ineinander übergehen (Siehe auch Respiratorische Insuffizienz, Dyspnoe und Hypoxie.)
Akutes Atemversagen ist eine lebensbedrohliche Beeinträchtigung der Oxygenierung, der Kohlendioxidbeseitigung oder beider. Respiratorische Insuffizienz wird durch eine Verschlechterung des Gasaustausches, eine Verminderung der Ventilation oder eine Kombination daraus verursacht. Zu den üblichen klinischen Zeichen gehören Dyspnoe, Einsatz der akzessorischen Atemmuskulatur, Tachypnoe, Tachykardie, vermehrtes Schwitzen, Zyanose, eine Veränderung der Bewusstseinslage und, ohne Behandlung, Bewusstseinstrübung, Herzstillstand und Tod. Die Diagnose wird klinisch gestellt, ergänzt durch Messungen der arteriellen oder venösen Blutgase (ABGs oder VBGs) und Röntgenaufnahmen des Thorax. Eine angemessene Behandlung erfordert in der Regel intensivmedizinische Maßnahmen. Dazu gehören die Therapie der zugrunde liegenden Störung, zusätzlicher Sauerstoff, Regulation der pulmonalen Sekretion und im Bedarfsfall auch mechanische Atemunterstützung.
Sepsis ist ein klinisches Syndrom einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, die durch eine dysregulierte Reaktion auf eine Infektion verursacht wurde. Bei septischem Schock tritt eine kritische Verringerung der Gewebedurchblutung auf. Dabei kann es zum akuten Versagen zahlreicher Organsysteme, einschließlich Lungen, Nieren und Leber, kommen. Häufige Ursachen bei immunkompetenten Patienten stellen zahlreiche Arten von grampositiven und gramnegativen Bakterien dar. Bei immungeschwächten Patienten können ungewöhnliche Bakterien- und Fungusspezies eine Ursache sein. Zu den Anzeichen gehören Fieber, Hypotonie, Oligurie und Bewusstseinsstörung. Die Diagnose erfolgt vor allem klinisch im Zusammenhang mit Kulturabstrichen, die die Infektion zeigen. Eine frühe Erkennung und Behandlung sind entscheidend. Die Behandlung besteht in einem aggressiven Volumenersatz, Antibiotikagabe, chirurgischer Exzision der infizierten oder nekrotischen Gewebe und Drainage von Eiter und supportiven Maßnahmen.
Schock ist ein Geschehen der Organhypoperfusion mit daraus resultierender zellulärer Dysfunktion und Zelltod. Zu den Pathomechanismen können vermindertes zirkulierendes Volumen, reduzierter kardialer Auswurf und Vasodilatation sowie gelegentlich periphere Shunts mit Umgehung der Kapillarregion gehören. Die Symptome umfassen eine Veränderung der Bewusstseinslage, Tachykardie, Hypotonie und Oligurie. Die Diagnose wird klinisch gestellt, sie schließt eine Blutdruckmessung und gelegentlich den Einsatz von Markern für Gewebehypoperfusion (z. B. Laktat, Basendefizit) ein. Die Behandlung erfolgt durch Volumenersatz, einschließlich Blutprodukten falls erforderlich, Korrektur der zugrunde liegenden Störung und bei Bedarf der Gabe von Vasopressoren.