Morbus Whipple

(Morbus Whipple; Intestinale Lipodystrophie)

VonZubair Malik, MD, Virtua Health System
Reviewed ByMinhhuyen Nguyen, MD, Fox Chase Cancer Center, Temple University
Überprüft/überarbeitet Geändert März 2025
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Der Morbus Whipple ist eine schwere Krankheit, die durch das Bakterium Tropheryma whipplei whippelii hervorgerufen wird. Führende Symptome sind Arthritis, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen und Diarrhö. Die Diagnose wird mit einer Dünndarmbiopsie gestellt. Die Behandlung erfolgt zunächst mit langfristigen Antibiotika.

In den Vereinigten Staaten ist die Whipple-Krankheit selten und betrifft weiße Personen über 30 und häufiger über 60 Jahre; in einigen Teilen der Welt ist sie jedoch endemisch (1, 2). In einigen, aber nicht allen Studien überwiegen die Männer. Obwohl er sich an zahlreichen Teilen des Körpers manifestieren kann (z. B. Herz, Lunge, Gehirn, seröse Höhlen, Gelenke, Auge, Gastrointestinaltrakt), ist die Dünndarmmukosa eigentlich immer befallen. Die betroffenen Patienten können geringe Defekte in der zellvermittelten Immunität haben, die sie zur Infektion mit T. whipplei prädisponieren (3, 4).

Literatur

  1. 1. Porteiro B, Freitas AR, Nunes F, Major M, Batista F. Whipple's Disease: A Challenging Diagnosis. Cureus. 2024;16(1):e51991. Published 2024 Jan 10. doi:10.7759/cureus.51991

  2. 2. Lagier JC, Raoult D. Whipple's disease and Tropheryma whipplei infections: when to suspect them and how to diagnose and treat them. Curr Opin Infect Dis. 2018;31(6):463-470. doi:10.1097/QCO.0000000000000489

  3. 3. Elchert JA, Mansoor E, Abou-Saleh M, Cooper GS. Epidemiology of Whipple's Disease in the USA Between 2012 and 2017: A Population-Based National Study. Dig Dis Sci. 2019;64(5):1305-1311. doi:10.1007/s10620-018-5393-9

  4. 4. Ahmad AI, Wikholm C, Pothoulakis I, et al. Whipple's disease review, prevalence, mortality, and characteristics in the United States: A cross-sectional national inpatient study. Medicine (Baltimore). 2022;101(49):e32231. doi:10.1097/MD.0000000000032231

Symptome und Anzeichen von Whipple-Krankheit

Die klinische Manifestation ist variabel und hängt von dem betroffenen Organsystem ab. Die 4 Kardinalsymptome des Morbus Whipple sind:

  • Arthralgie

  • Diarrhö

  • Bauchschmerzen

  • Gewichtsverlust

In der Regel sind die ersten Symptome Arthralgie und Fieber.

Intestinale Symptome (z. B. wässrige Diarrhö, Steatorrhö, Bauchschmerzen, Anorexie, Gewichtsverlust) manifestieren sich meist später, manchmal erst Jahre nach den ersten Beschwerden. Es kann eine sichtbare oder auch eine okkulte Darmblutung auftreten. Eine schwere Malabsorption kann bei Patienten vorliegen, die erst bei fortgeschrittener Krankheit diagnostiziert werden.

Weitere Befunde sind eine verstärkte Hautpigmentation, Anämie, Lymphadenopathie, chronischer Husten, Serositis, periphere Ödeme, Endokarditis und Symptome des zentralen Nervensystems.

Diagnose der Whipple-Krankheit

  • Endoskopie mit Dünndarmbiopsie

Man kann die Diagnose von Morbus Whipple bei Patienten ohne hervorstechende gastrointestinale Symptome übersehen.

Bei Morbus Whipple sollte ein Verdacht bei mittelalten oder älteren weißen Personen mit Arthritis und Bauchschmerzen, Diarrhö, Gewichtsverlust oder anderen Symptomen der Malabsorption bestehen. Diese Patienten erhalten eine Endoskopie des oberen Gastrointestinaltrakts mit Entnahme einer Dünndarmbiopsie. Die Darmveränderungen sind spezifisch und diagnostisch. Die schwersten und für den Morbus Whipple typischen Veränderungen bestehen im proximalen Dünndarm. In der Lichtmikroskopie sieht man PAS-positive Makrophagen, die die villöse Architektur verzerren. Grampositive, nichtsäurefeste Bakterien (T. whipplei) sind in der Lamina propria und in den Makrophagen nachzuweisen. Wenn T. whipplei nicht sichtbar sind, aber Morbus Whipple immer noch klinisch vermutet wird, sollten Polymerase-Kettenreaktion-Tests und Immunhistochemie durchgeführt werden.

Der Morbus Whipple sollte von der Darminfektion mit Mycobacterium avium-intracellulare (MAI) abgegrenzt werden, die ähnliche histologische Befunde aufweist. MAI sind jedoch säurefest.

Behandlung der Whipple-Krankheit

  • Antibiotika

  • Später Rückfall möglich

Unbehandelte Fälle verlaufen progressiv und fatal.

Eine Reihe von Antibiotika wirkt kurativ (z. B. Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Chloramphenicol, Ampicillin, Penicillin, Cephalosporine). Die Behandlung des Morbus Whipple wird mit intravenösem Ceftriaxon oder Penicillin G für 2 bis 4 Wochen eingeleitet. Dieses Behandlungschema wird durch eine langfristige orale Therapie mit Trimethoprim/Sulfamethoxazol oder einer Kombination aus Doxycyclin und Hydroxychloroquin fortgesetzt. Patienten, die auf Schwefel allergisch sind, müssen orales Penicillin oder Ampicillin erhalten. Eine klinische Besserung tritt sehr schnell auf, Fieber und Gelenkschmerzen verschwinden innerhalb von wenigen Tagen. Die Darmsymptome klingen innerhalb von 1–4 Wochen ab.

Um das Ansprechen auf die Behandlung zu bestätigen, kann eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR) an Stuhl, Speichel oder anderem Gewebe durchgeführt werden. Andere Experten empfehlen jedoch regelmäßige Folgebiopsien mit Mikroskopie und PCR-Tests (1).

Rückfälle sind häufig und können auch noch Jahre später auftreten. Wenn der Verdacht auf einen Rückfall besteht, werden Dünndarmbiopsien gewonnen und/oder Polymerase-Kettenreaktion-Tests durchgeführt (unabhängig von dem betroffenen Organsystem), um evtl. freie Bakterien nachzuweisen.

Literatur zur Therapie

  1. 1. Lagier JC, Fenollar F, Lepidi H, Giorgi R, Million M, Raoult D. Treatment of classic Whipple's disease: from in vitro results to clinical outcome. J Antimicrob Chemother. 2014;69(1):219-227. doi:10.1093/jac/dkt310

Wichtige Punkte

  • Eine Infektion mit den Bakterien T. whipplei betrifft viele Organe einschließlich des Gastrointestinaltrakts.

  • Eine Beteiligung der Dünndarmmukosa verursacht Malabsorption.

  • Verdächtigen Sie Morbus Whipple bei mittelalten oder älteren weißen Personen, die Arthritis und Bauchschmerzen, Diarrhö, Gewichtsverlust oder andere Symptome der Malabsorption aufweisen.

  • Erforderlich ist eine endoskopische Dünndarmbiopsie.

  • Eine langfristige Behandlung mit Antibiotika ist notwendig, Rückfälle sind häufig.

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