Selenmangel

VonLarry E. Johnson, MD, PhD, University of Arkansas for Medical Sciences
Reviewed ByGlenn D. Braunstein, MD, Cedars-Sinai Medical Center
Überprüft/überarbeitet Geändert Mai 2025
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Selen ist ein Bestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase, das aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren gebildete Hydroperoxide verstoffwechselt. Selen bildet zudem einen Baustein von Enzymen, die Schilddrüsenhormone dejodieren. Generell wirkt Selen zusammen mit Vitamin E als Antioxidationsmittel. Hauptnahrungsquellen für Selen sind Brot, Getreide, Fleisch, Geflügel, Meeresfrüchte und Eier (1).

Epidemiologische Studien verbinden niedrige Selenspiegel mit Krebs (2). Eine durchgeführte Studie hat jedoch gezeigt, dass Selenpräparate künftige kolorektale Adenome bei Patienten, denen kolorektale Adenome entfernt wurden, nicht verhindern (3), und insgesamt gibt es keine Hinweise darauf, dass Selenpräparate Krebs verhindern (4).

Die Plasmaspiegel von Selen schwanken in Abhängigkeit von der Selenzufuhr zwischen 8 und 25 mcg/dl (0,1-0,3 Mikromol/l).

Ein Selen-Mangel ist selten, selbst in Neuseeland und Finnland, wo die Selen-Zufuhr 30–50 mcg/Tag beträgt, verglichen mit 100–250 mcg/Tag in den Vereinigten Staaten und Kanada.

In bestimmten Gegenden Chinas beträgt die durchschnittliche Selenzufuhr nur 10–15 mcg/Tag. Der Selenmangel prädisponiert diese Patienten für die Keshan-Krankheit, eine endemische virale Kardiomyopathie, die hauptsächlich Kinder und junge Frauen betrifft. Dieser Krankheit kann mit der oralen Gabe von täglich 50 mcg Selenitsupplementen vorgebeugt werden, sie lässt sich jedoch nicht heilen.

Patienten, die über längere Zeit vollständig parenteral ernährt wurden, entwickelten einen Selenmangel mit Muskelschmerzen und -schwäche, die auf ein Selenomethioninsupplement ansprachen (5).

In Sibirien und China entsteht bei Kindern im Wachstum bei Selenmangel ggf. eine chronische Osteoarthropathie (Kaschin-Beck-Syndrom).

Selenmangel und Jodmangel können synergistisch zur Bildung einer Struma und zu Hypothyreoidismus beitragen (6).

Diagnose eines Selen-Mangels wird anhand der Anamnese und körperlichen Untersuchung gestellt oder gelegentlich durch Messung der Glutathionperoxidase-Aktivität oder des SelenSpiegels im Plasma, jedoch sind diese Tests nicht ohne Weiteres verfügbar.

Therapeutisch werden bei Selenmangel täglich 100 mcg Natriumselenit oral verabreicht.

Literatur

  1. 1. National Institutes of Health, Office of Dietary Supplements. Selenium Fact Sheet for Professionals. Accessed March 21, 2025.

  2. 2. Hughes DJ, Duarte-Salles T, Hybsier S, et al. Prediagnostic selenium status and hepatobiliary cancer risk in the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition cohort. Am J Clin Nutr.2016 Aug;104(2):406-14. doi: 10.3945/ajcn.116.131672

  3. 3. Thompson PA, Ashbeck EL, Roe DJ, et al. Selenium supplementation for prevention of colorectal adenomas and risk of associated type 2 diabetes. J Natl Cancer Inst. 108 (12), 2016. doi: 10.1093/jnci/djw152

  4. 4. Vinceti M, Filippini T, Del Giovane C, et al: Selenium for preventing cancer. Cochrane Database Syst Rev 1 (1):CD005195, 2018. doi:10.1002/14651858.CD005195.pub4

  5. 5. van Rij AM, Thomson CD, McKenzie JM, Robinson MF. Selenium deficiency in total parenteral nutrition. Am J Clin Nutr. 1979 Oct;32(10):2076-85. doi: 10.1093/ajcn/32.10.2076

  6. 6. Winther KH, Rayman MP, Bonnema SJ, Hegedus L: Selenium in thyroid disorders—essential knowledge for clinicians. Nat Rev Endocrinol 16:165–176, 2020. doi: 10.1038/s41574-019-0311-6

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