Glossopharyngeusneuralgie

VonMichael Rubin, MDCM, New York Presbyterian Hospital-Cornell Medical Center
Überprüft vonMichael C. Levin, MD, College of Medicine, University of Saskatchewan
Überprüft/überarbeitet Geändert Aug. 2025
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Glossopharyngeusneuralgie besteht aus wiederkehrenden intensiven Schmerzanfällen im Rachenhintergrund, im Bereich der Mandeln, im Zungenrücken, einem Teil des Ohrs bzw. unter dem Kieferhintergrund. Die Schmerzen werden von einer Funktionsstörung des neunten Hirnnervs (Zungenschlundnerv) verursacht. Dieser trägt zur Bewegung der Rachenmuskulatur bei und leitet Informationen vom Rachen, den Mandeln und der Zunge ins Gehirn.

  • Die Ursache ist oft unbekannt, in einigen Fällen handelt es sich jedoch um eine abnorm verlaufende Arterie, die auf den Zungenschlundnerv drückt.

  • Die Betroffenen haben kurze unerträgliche Schmerzanfälle, die 1 Seite der Zunge oder des Rachens und in einigen Fällen ein Ohr betreffen.

  • Die Diagnose wird anhand der Schmerzbeschaffenheit und der Frage erstellt, ob ein im Rachenhintergrund angewendetes Lokalanästhetikum den Schmerz beseitigt.

  • Bestimmte Antiepileptika und Antidepressiva, Baclofen oder ein Lokalanästhetikum können schmerzlindernd wirken, in einigen Fällen ist eine Operation jedoch unumgänglich.

Glossopharyngeusneuralgie ist eine seltene Störung, die gewöhnlich nach dem 40. Lebensjahr und häufiger bei Männern auftritt.

Gleichzeitig kann eine Funktionsstörung des Vagusnervs (des zehnten Hirnnervs) vorliegen, weil der Vagusnerv und der Nervus glossopharyngeus (Zungenschlundnerv – neunter Hirnnerv) an der gleichen Stelle aus dem Schädel treten. Daher hat das Problem, das den Nervus glossopharyngeus betrifft, in der Regel auch Auswirkungen auf den Vagusnerv. Der Vagusnerv unterstützt die Kontrolle des Herzschlags. Wenn die Funktion des Vagusnervs gestört ist, können ein auffälliger Puls sowie ein gestörter Herzrhythmus (Arrhythmien) die Folge sein.

Ursachen der Glossopharyngeusneuralgie

Häufig ist die Ursache der Glossopharyngeusneuralgie unbekannt.

Es kann jedoch in folgenden Fällen zu einer Glossopharyngeusneuralgie kommen:

  • Eine abnorm verlaufende Arterie, die auf den Zungenschlundnerv in der Nähe seines Austritts aus dem Stammhirn drückt.

  • Der lange, spitz zulaufende Knochen an der Schädelbasis (Griffelfortsatz), wenn dieser ungewöhnlich lang ist und den Nerv zusammendrückt.

In seltenen Fällen ist ein Hirn- oder Nackentumor, ein Abszess, eine Ausbuchtung (Aneurysma) in einer Halsarterie (Halsschlagader) oder multiple Sklerose die Ursache.

Symptome der Glossopharyngeusneuralgie

Bei der Glossopharyngeusneuralgie sind die Schmerzanfälle kurz und treten unregelmäßig auf, die Schmerzen sind jedoch unerträglich. Die Anfälle können durch eine bestimmte Handlung ausgelöst werden, z. B. Kauen, Schlucken, Sprechen, Gähnen oder Niesen. Der Schmerz beginnt gewöhnlich im hinteren Zungenbereich, im hinteren Rachen oder in der Nähe der Mandeln. In einigen Fällen weitet sich der Schmerz zum Ohr oder zum Kieferhintergrund aus. Der Schmerz kann wenige Sekunden bis Minuten anhalten und betrifft meist nur 1 Seite des Halses und der Zunge.

Wenn die Funktionsfähigkeit des Vagusnervs beeinträchtigt ist, was die Herzfrequenz stört, können die Betroffenen ohnmächtig werden.

Diagnose der Glossopharyngeusneuralgie

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Untersuchung mit einem Wattestäbchen und einem Anästhetikum

  • Magnetresonanztomographie

  • Manchmal Computertomographie oder Röntgenaufnahmen

Man unterscheidet eine Glossopharyngeusneuralgie von einer Trigeminusneuralgie (die ähnliche Schmerzen verursacht) anhand der Schmerzstelle oder mittels eines spezifischen Tests. Bei diesem Test berührt der Arzt den Rachenhintergrund mit einem Wattestäbchen. Falls Schmerz auftritt, wendet der Arzt ein Lokalanästhetikum an. Falls das Lokalanästhetikum den Schmerz beseitigt, ist eine Glossopharyngeusneuralgie wahrscheinlich. Nervenblockaden können die Bestätigung der Diagnose ebenfalls unterstützen. Sie können den betroffenen Nerv bestimmen, weil sie zur Trennung einer bestimmten Nervenbahn verwendet werden, die Schmerzsignale überträgt oder verstärkt.

Um Tumoren auszuschließen, wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt. Es können eine Computertomographie (CT) oder Röntgenaufnahmen durchgeführt werden, um festzustellen, ob der Griffelfortsatz ungewöhnlich lang ist.

Behandlung der Glossopharyngeusneuralgie

  • Antiepileptika

  • Anästhetika (lokal)

  • Manchmal operative Eingriffe

Medikamente zur Behandlung der Trigeminusneuralgie – Antiepileptika (Carbamazepin, Oxcarbazepin, Gabapentin oder Phenytoin), Baclofen und trizyklische Antidepressiva, die oral eingenommen werden, können in diesem Fall auch helfen. (Antiepileptika stabilisieren die Nervenzellmembranen.) Eine Nervenblockade kann zur sofortigen Schmerzlinderung eingesetzt werden, bis das oral eingenommene Medikament anschlägt.

Wenn diese Medikamente nicht wirken, kann ein Schmerzspezialist ein Lokalanästhetikum (wie Lidocain) zusammen mit einem Glukokortikoid in den Rachen einspritzen. Dies kann eine vorübergehende Linderung verschaffen (und die Diagnose bestätigen).

Für eine dauerhafte Linderung ist eine Operation jedoch ggf. unumgänglich. Dabei wird der Nerv von der Arterie, die ihn quetscht, getrennt, indem ein Schwämmchen zwischen beide geschoben wird (als vaskuläre Dekompression bezeichnet).

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