Wirkstoffe zur Vorbeugung oder Behandlung von Verstopfung

Stoffe

Einige Nebenwirkungen

Anmerkungen

Füllstoffe (Ballaststoffe)*

Kleie

Blähungen, Abgehen von Luft (Flatulenz) und schlechte Resorption von Eisen und Kalzium

Füllstoffe werden generell verwendet, um chronische Verstopfung zu vermeiden oder zu kontrollieren.

Polycarbophil

Blähungen und Flatulenz

Methylcellulose

Weniger Blähungen als mit anderen Ballaststoffen

Psyllium

Blähungen und Flatulenz

Stuhlweichmacher

Docusat-Natrium

Stuhl-Weichmacher können zur Behandlung von Verstopfung verwendet werden und werden häufig zur Vorbeugung eingesetzt.

Docusat ist bei schwerer Verstopfung nicht effektiv.

Glyzerin

Rektale Reizung

Mineralöl

Lungenentzündung durch Fette in der Lunge (Lipidpneumonie), schlechte Resorption von fettlöslichen Vitaminen, Dehydratation und Verlust der Stuhlkontrolle (Stuhlinkontinenz)

Osmotisch wirkende Stoffe

Lactulose

Bauchkrämpfe und Flatulenz

Osmotisch wirkende Stoffe helfen besser bei der Behandlung von Verstopfung als bei der Vorbeugung.

Magnesiumsalze (Magnesiumhydroxid und Magnesiumzitrat)

Zu viel Magnesium im Körper (Magnesiumtoxizität), Dehydratation, Bauchkrämpfe und Stuhlinkontinenz

Polyethylenglykol

Stuhlinkontinenz (bedingt durch die Dosis)

Natriumphosphat

Seltene Fälle von plötzlichem Nierenversagen

Sorbit

Bauchkrämpfe und Flatulenz

Abführmittel-Stimulanzien

Anthrachinone (finden sich in Sennesblättern, Cascara sagrada und Rizinusöl)

Bauchkrämpfe und Dehydratation

Stimulanzien werden nicht verwendet, wenn die Möglichkeit eines Darmverschlusses besteht.

Die längere Anwendung kann den Dickdarm schädigen.

Bisacodyl

Stuhlinkontinenz, niedriger Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie), Bauchkrämpfe und rektales Brennen bei täglicher Anwendung der Zäpfchenform

Linaclotid†

Bauchkrämpfe, Flatulenz

Wird nicht bei Kindern eingesetzt.

Lubiproston†

Übelkeit, insbesondere wenn das Medikament auf leeren Magen eingenommen wird, sowie Kopfschmerzen

Lubiproston kann bei chronischer Verstopfung verwendet werden. Es ist für den Langzeitgebrauch erhältlich.

Plecanatid†

Schwindel, Harnwegsinfektion (nicht üblich)

Prucaloprid†

Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, erhöhtes Risiko für Depressionen und suizidales Verhalten

Einläufe

Mineralöl- oder Olivenöl-Einhaltung

Stuhlinkontinenz

In seltenen Fällen kann die Verabreichung eines Einlaufs den Mastdarm verletzen, wenn das Verfahren grob durchgeführt wird.

Leitungswasser

Flüssigkeitsüberladung, wenn viel Wasser resorbiert wird

Phosphat

Hohe Blutspiegel von Phosphat (Hyperphosphatämie)

Seifenlauge

Krämpfe

* Die Dosis der Ballaststoffpräparate sollte über mehrere Wochen schrittweise auf die empfohlene Dosis erhöht werden.

†Dieses Medikament ist nur auf Rezept erhältlich.