Mögliche Probleme bei der Sondenernährung

Problem

Mögliche Auswirkungen

Anmerkungen

Sondenbezogen

Eine Sonde in Nase oder Mund

Unangenehmes Gefühl

Schädigung der Nase, des Rachens oder der Speiseröhre

Nasennebenhöhlenentzündung

Eine Sonde in der Nase oder im Mund kann, besonders bei großem Durchmesser, das Gewebe reizen, Schmerzen und manchmal Blutungen verursachen. In solchen Fällen wird die Sonde normalerweise entfernt, und die Nahrungseingabe wird mit einer anderen Ernährungssonde fortgesetzt.

Die Nasennebenhöhlen können blockiert werden, sodass Infektionen (Sinusitis) wahrscheinlicher werden.

Falsch in die Nase oder den Mund eingeführte Sonde

Schädigung des betroffenen Bereichs

Husten oder Würgen

Lungenentzündung (Pneumonie)

In seltenen Fällen gelangt eine in die Nase oder den Mund eingeführte Sonde in die Atemwege anstatt in die Speiseröhre. Dadurch kann Nahrung in die Lunge befördert werden. Wenn die Sonde in die Luftröhre geschoben wird, beginnen Patienten zu husten und zu würgen, wenn sie bei Bewusstsein sind.

Eine falsch eingeführte Sonde, die vorher direkt in den Magen oder Darm eingeführt wurde

Bauchfellentzündung

Wenn die Lage der Sonde nicht mehr korrekt ist, muss sie gezogen und erneut gelegt werden. Wenn die Sonde ursprünglich direkt in den Magen oder den Darm gelegt wurde, ist ein erneutes Einführen schwieriger, denn die Sonde kann außerhalb des Verdauungstrakts zum Liegen kommen. In diesem Fall kann Nahrung in den die Bauchorgane umgebenden Raum gelangen (Bauchhöhle). Die Folge ist eine mögliche, schwere Infektion der Haut, welche die Bauchhöhle auskleidet – eine sogenannte Bauchfellentzündung (Peritonitis) kann entstehen.

Verstopfen einer Sonde

Unzureichende Ernährung

Dicke Formulierungen oder Tabletten können eine Sonde verstopfen. Manchmal lässt sich die Verstopfung mit Zugabe bestimmter Enzyme oder anderer Substanzen lösen, die Nahrungsmittel abbauen können.

Versehentliches Herausziehen einer Sonde

Unzureichende Ernährung

Nahrungssonden werden häufig versehentlich gezogen. Wird eine Sonde noch zur Nahrungseingabe benötigt, muss sie ersetzt werden.

Auf die Formulierung bezogen

Unverträglichkeit der Formulierung (Rezeptur)

Durchfall, Verdauungsbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen

Die Formulierung verursacht bei bis zu 20 Prozent der über eine Sonde ernährten Personen und bei 50 Prozent der Menschen mit einer schweren Krankheit unerträgliche Symptome des Magen-Darm-Trakts. Diese Symptome treten häufiger auf, wenn die Nahrung in größeren Mengen als sogenannter Bolus mehrmals am Tag anstatt kontinuierlich über eine längere Zeit verabreicht wird.

Durchfall

Häufiger, nicht geformter Stuhlgang

Zahlreiche für die Sondenernährung verwendete Nahrungen enthalten Sorbit, das Durchfall verursachen oder verschlimmern kann. Bei Durchfall passieren viele der Nährstoffe den Verdauungstrakt, ohne resorbiert zu werden.

Nährstoffungleichgewicht

Anomale Elektrolytspiegel

Überhöhte Blutzuckerwerte (Hyperglykämie)

Zu viel Flüssigkeit im Körper (Volumenüberbelastung)

Ärzte prüfen regelmäßig das Gewicht, um festzustellen, ob der Körper zu viel Flüssigkeit enthält, sowie die Blutwerte für Elektrolyte, Zucker und weitere Stoffe. Dann wird die Formulierung nach Bedarf angepasst.

Sonstiges

Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (Reflux)

Übermäßige Absonderungen in Mund und Rachen

Einatmen (Aspiration) der Formulierung in die Lunge, was zu Husten, einem Ringen nach Atem und einem erhöhten Risiko von Infektionen wie einer Pneumonie führt

Beim Auftreten dieser Probleme kann die Formulierung in die Lunge gelangen, obwohl die Sonde korrekt liegt und das Kopfteil des Betts erhöht ist.