Prostatitis

Überprüft/überarbeitet Mai 2025 | Geändert Juli 2025
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Was ist die Prostata?

Die Prostata ist eine Drüse, die sich beim Mann zwischen der Blase und dem Penis befindet. Die Harnröhre, durch die der Urin aus der Blase in den Penis fließt, verläuft genau durch die Mitte der Prostata.

Die Prostata bildet eine Flüssigkeit, damit das Sperma gesund bleibt. Beinahe die gesamte Flüssigkeitsmenge, die ein Mann beim Geschlechtsverkehr ejakuliert, wird von der Prostata gebildet.

Bei jungen Männern hat die Prostata die Größe einer Walnuss, wächst jedoch im Alter.

Was ist eine Prostatitis?

Prostatitis bezeichnet Entzündung, Schmerzen und Schwellungen der Prostata.

Wodurch wird eine Prostatitis verursacht?

Manchmal wird die Prostatitis durch eine Infektion verursacht. Meist breitet sich die Infektion von anderen Teilen des Harnsystems (wie der Blase oder den Nieren) auf die Prostata aus. In anderen Fällen geht die Prostatitis nicht von einer Infektion aus. Die genaue Ursache ist jedoch unklar.

Was sind die Symptome einer Prostatitis?

Die Symptome einer Prostatitis sind:

  • Schmerzen im unteren Rücken, Penis, den Hoden oder im Bereich des Hodensacks und Afters

  • Häufigeres Wasserlassen und stärkerer Harndrang

  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen

  • Probleme beim Stuhlgang

  • Schmerzen während einer Erektion oder eines Orgasmus oder Schwierigkeiten, eine Erektion bzw. einen Orgasmus zu bekommen

Die männlichen Geschlechtsorgane

Wenn Bakterien die Ursache der Prostatitis sind, sind die Symptome für gewöhnlich schlimmer:

  • Fieber, Schüttelfrost, Schwierigkeiten beim Wasserlassen und Blut im Urin

  • Eiter in der Prostata

Woran erkennt der Arzt eine Prostatitis?

Der Arzt fragt nach den Symptomen, lässt den Patienten eine Urinprobe abgeben und führt eine rektale Untersuchung durch. Eine rektale Untersuchung läuft wie folgt ab:

  • Dazu führt er einen behandschuhten Finger in das Rektum (das Ende des Verdauungstrakts, in dem der Stuhl gesammelt wird) ein.

  • Bei dieser Untersuchung kann der Arzt die Prostata abtasten.

  • Bei einer Prostatitis ist die Prostata sehr empfindlich, wenn der Arzt sie berührt.

Nach der rektalen Untersuchung wird erneut eine Urinprobe abgegeben. Dadurch erkennt der Arzt, ob der Urin mehr Eiterzellen enthält, nachdem die Prostata angeregt wurde (Prostatamassage).

Wie wird die Prostatitis behandelt?

Abhängig davon, ob die Prostatitis von Bakterien verursacht wird, wird sie unterschiedlich behandelt.

Wenn Bakterien die Ursache sind

  • Patienten werden mit Antibiotika behandelt, die generell mindestens 30 Tage lang angewendet werden müssen.

  • Wenn der Patient sehr krank ist, muss er im Krankenhaus bleiben und erhält die Antibiotika über eine Vene.

Wenn die Infektion nach der Behandlung erneut auftritt:

  • Patienten werden mit Antibiotika behandelt, die ungefähr 6 Wochen oder länger angewendet werden müssen.

  • Eventuell wird operiert, damit der Eiter aus der Prostata entfernt wird.

Wenn Bakterien nicht die Ursache sind

Ist die Prostatitis für gewöhnlich schwer heilbar, die Symptome können jedoch behandelt werden durch:

  • Prostatamassage, bei der der Arzt einen Finger in das Rektum einführt

  • warme Bäder

  • Übungen für Körper und Geist, um die Muskeln zu entspannen (Biofeedback)

  • Medikamente, die das Ausscheiden von Stuhl erleichtern, den Schmerz und die Schwellung lindern oder die Prostatamuskeln entspannen

Wenn die Symptome sehr schwer sind und andere Behandlungen nicht wirken, muss eventuell ein Teil der Prostata operativ entfernt werden.

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