Orale Rehydratation

VonMichael F. Cellucci, MD, Sidney Kimmel Medical College at Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Apr. 2023
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Eine orale Flüssigkeitstherapie ist im Vergleich zur Infusionstherapie effektiv, sicher, praktisch und kostengünstig. Die orale Flüssigkeitstherapie wird von der American Adademy of Pediatrics und der Weltgesundheitsorganisation empfohlen und sollte bei Kindern mit leichter oder mittelschwerer Dehydratation angewendet werden, wenn sie die orale Flüssigkeitsgabe tolerieren und sich diese nicht durch massives Erbrechen oder andere zugrunde liegende Ursachen verbietet (z. B. chirurgisches Abdomen, intestinale Obstruktion).

(Siehe auch Dehydration bei Kindern.)

Lösungen für die orale Rehydratation

Die orale Rehydratationslösung sollte Folgendes enthalten

  • Komplexes Kohlenhydrat oder 2% Glukose

  • 50 bis 90 mEq/l (50 bis 90 mmol/l) Natrium

Sportgetränke, Sodawasser, Saft und ähnliche Getränke erfüllen diese Kriterien nicht und sollten daher nicht verwendet werden. Sie enthalten entweder zu wenig Natrium oder zu viele Kohlenhydrate, um die Vorteile des Natrium-Glukose-Kotransports nutzen zu können. Der osmotische Effekt des übermäßigen Konsums von Kohlenhydraten kann zu weiteren Flüssigkeitsverlusten führen. Der Kotransport von Natrium-Glukose im Darm wird mit einem Natrium-Glukose-Verhältnis von 1:1 verbessert.

Orale Rehydratationslösung wird von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen und ist ohne ein Rezept erhältlich. Die meisten werden als Pulver angeboten und werden mit Wasser gemischt. Ein ORS-Paket wird in 1 l Wasser gelöst, um eine Lösung zu erhalten, die Folgendes enthält (in mmol/l):

  • Standard Weltgesundheitsorganisation ORS: Natrium 90, Kalium 20, Chlorid 80, Citrat 10 und Glukose 111

  • WHO reduzierte Osmolarität ORS: Natrium 75, Kalium 20, Chlorid 65, Citrat 10 und Glukose 75

ORS ist unabhängig von Alter, Ursache oder Art der Elektrolytstörung (Hyponaträmie, Hypernaträmie oder Isonaträmie) bei Dehydratation immer wirksam, solange eine adäquate Nierenausscheidung gewährleistet ist.

Vorgemischte kommerzielle Rehydratationslösungen sind in vielen Apotheken und Supermärkten jederzeit erhältlich. Diese Lösungen sind wirksam, obwohl sie ein Natrium-Glukose-Verhältnis von etwa 1:3 haben (45 mEq/l [45 mmol/l] Natrium bis 140 mEq/l Glukose).

Administration of Oral Rehydration

Generell werden bei leichter Dehydratation 50 ml/kg über 4 Stunden und bei mittelschwerer Dehydratation 100 ml/kg verabreicht. Nach jedem flüssigen Stuhl werden weitere 10 ml/kg (bis zu 240 ml) zusätzlich gegeben. Nach 4 Stunden wird der Patient erneut beurteilt. Falls die Zeichen einer Dehydratation weiterbestehen, wird erneut dieselbe Flüssigkeitsmenge gegeben. Patienten mit Cholera benötigen mitunter viele Liter Flüssigkeit pro Tag.

Erbrechen sollte in der Regel nicht von einer oralen Rehydrierung abhalten (es sei denn, es liegt ein Darmverschluss oder eine andere Kontraindikation für die Flüssigkeitsaufnahme durch den Mund vor), da das Erbrechen in der Regel mit der Zeit abklingt. Begonnen werden sollte mit kleinen, häufigen Gaben (5 ml alle 5 Minuten), die je nach Verträglichkeit langsam gesteigert werden. Die berechnete erforderliche Menge über einen 4-Stunde-Zeitraum kann in 4 einzelne Portionen aufgeteilt werden. Diese 4 Portionen können dann in weitere 12 kleine Portionen aufgeteilt werden und alle 5 Minuten im Verlauf von einer Stunde mit einer Spritze, wenn nötig, verabreicht werden.

Bei Kindern mit Durchfall lösen orale Einnahmen oft durchfallartigen Stuhl aus, weswegen die gleiche Menge in geringeren Portionen verabreicht werden sollte.

Wenn das Flüssigkeitsdefizit ersetzt worden ist, sollte mit einem Getränk fortgefahren werden, das weniger Natrium enthält. Kinder sollten, sobald sie rehydriert sind und nicht erbrechen, eine dem Alter entsprechende Kost erhalten. Säuglinge können wieder gestillt werden oder Babynahrung erhalten.