Elektroenzephalographie (EEG)

VonMark Freedman, MD, MSc, University of Ottawa
Überprüft/überarbeitet Aug. 2023
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    20 Elektroden sind symmetrisch über die Kopfhaut verteilt, um elektrische Veränderungen im Gehirn zu erkennen, die damit assoziiert sind

    Das normale Wach-EEG zeigt sinusförmige Alpha-Wellen (8–12 Hz, 50 muV), die spindelförmig über den Okzipital- und Parietallappen auftreten. Frontal finden sich Beta-Wellen (> 12 Hz, 10–20 muV) mit eingestreuten (4–7 Hz, 20–100 muV) Theta-Wellen.

    Das EEG wird durchgemustert auf Asymmetrien zwischen den beiden Hemisphären, was eine strukturelle Störung anzeigen kann, auf deutliche Verlangsamungen (Auftreten von 1–4 Hz, 50–350 muV Delta-Wellen), was bei Bewusstseinstrübungen, Enzephalopathien und Demenzen vorkommt, und auf pathologische Wellenformen.

    Pathologische Wellenformen können unspezifisch (z. B. scharfe Wellen bei Epilepsie) oder von diagnostischem Wert sein (z. B. 3-Hz-Spike-Wave-Komplexe bei Absence-Anfällen und periodische [1 Hz] scharfe Wellen bei der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit).

    Wenn eine Anfallserkrankung vermutet wird und das Routine-EEG normal ist, können manchmal Manöver, die die elektrische Aktivität des Kortex verstärken (z. B. Hyperventilation, Lichtstimulation mit Flackerlicht, Einschlafen oder Schlafentzug), einen Beweis für die Anfallserkrankung liefern. Nasopharyngeale Elektroden können gelegentlich einen Anfallsfokus im Temporallappen aufdecken, wenn das EEG sonst unauffällig ist. Eine kontinuierliche ambulante Aufzeichnung des EEG (mit oder ohne Videoüberwachung) über 24 Stunden oder länger kann oft klären, ob flüchtige Gedächtnislücken, subjektive Auren oder ungewöhnliche episodische Bewegungen durch eine Anfallsaktivität hervorgerufen werden.

    Wenn Kliniker feststellen müssen, ob es sich bei einem Anfall um einen echten Anfall oder um die Manifestation einer psychiatrischen Störung handelt, kann eine Videokamera eingesetzt werden, um den Patienten während der Elektroenzephalogramm-Untersuchung im Krankenhaus zu überwachen. Diese Technik (sog. Video-EEG) wird auch präoperativ verwendet, um zu sehen, welche Art von Krampfanfall aus einer Anomalie in einem bestimmten epileptogenen Fokus herrührt.

    Das EEG ist besonders nützlich für die Bewertung von Episoden veränderter Bewusstseinszustände mit unklarer Ätiologie.