Flussvolumenkurven
Flussvolumenkurven
Flussvolumenkurven

(A) Normal. Der inspiratorische Schenkel der Schleife ist symmetrisch und konvex. Der exspiratorische Schenkel ist linear. Der Strom am Mittelpunkt der inspiratorischen Kapazität und der Strom am Mittelpunkt der exspiratorischen Kapazität werden häufig gemessen und verglichen. Weil eine dynamische Kompression der Luftwege beim Ausatmen auftritt, ist der maximale inspiratorische Strom bei 50% der forcierten Vitalkapazität (MIF 50% FVC) größer als der maximale exspiratorische Strom bei 50% FVC (MEF 50% FVC).

(B) Obstruktive Störung (z. B. Emphysem, Asthma). Obwohl jeglicher Luftstrom vermindert ist, überwiegt die exspiratorische Verlängerung und MEF < MIF. Der exspiratorische Spitzenfluss wird manchmal verwendet, um den Grad der Obstruktion der Atemwege abzuschätzen, ist aber abhängig von der Anstrengung der Patienten.

(C) Restriktive Störung (z. B. interstitielle Lungenerkrankung, Kyphoskoliose). Die Schleife wird durch verminderte Lungenvolumen verengt. Der Luftstrom ist bei vergleichbarem Lungenvolumen größer als normal, weil die erhöhte elastische Rückfederung der Lunge die Atemwege offen hält.

(D) Fixierte Obstruktion der oberen Atemwege (z. B. Trachealstenose, Struma). Die Ober- und Unterseite der Schleifen sind abgeflacht, sodass die Konfiguration sich der eines Rechtecks nähert. Eine fixierte Obstruktion begrenzt den Fluss während der Ein- und Ausatmung gleichbleibend und MEF = MIF.

(E) Variable extrathorakale Obstruktion (z. B. einseitige Stimmbandparese, Stimmbandfunktionsstörung). Wenn ein einzelnes Stimmband gelähmt ist, bewegt es sich passiv mit Druckgradienten über der Glottis. Während der forcierten Inspiration, wird es nach innen gezogen, was zu einem Plateau der verringerten Einatemströmungsgeschwindigkeit führt. Während der forcierten Exspiration wird es passiv beiseite geblasen, und der Exspirationsfluss bleibt unbeeinträchtigt. Daher ist MIF 50% FVC < MEF 50% FVC.

(F) Variable intrathorakale Obstruktion (z. B. Tracheomalazie). Während einer forcierten Inspiration hält der negative Pleuraldruck die schlaffe Trachea offen. Mit der forcierten Exspiration führt der Verlust der strukturellen Stabilität zu einer trachealen Verengung und einem Plateau von vermindertem Durchfluss. Der Luftstrom wird kurzfristig aufrecht erhalten bevor es zu einer Atemwegskompression kommt.

FVC = forcierte Vitalkapazität; MEF = maximaler exspiratorischer Fluss; MIF = maximaler inspiratorischer Fluss; PEF = exspiratorischer Spitzenfluss; RV = Restvolumen; TLC = totale Lungenkapazität.